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1066 - Avalons Riesen

1066 - Avalons Riesen

Titel: 1066 - Avalons Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gefährliche Gebiet hatten wir dank unserer Schnelligkeit verlassen können.
    Bill nahm meine ausgestreckte Hand und ließ sich hochziehen.
    »Das passiert auch nur so einem Idioten wir mir!« schimpfte er und bewegte seine Arme und auch seine Beine.
    »Alles okay?«
    »Soweit schon.«
    »Dann weiter.«
    Er fluchte noch, drehte sich herum und tat damit das gleiche wie auch ich.
    Wir liefen nicht vor. Wir waren einfach starr geworden, daran trug Nadine Berger die Schuld. Sie stand ebenfalls auf dem Fleck und nahm uns überhaupt nicht wahr. Aus weit aufgerissenen Augen starrte sie an uns vorbei, atmete nicht einmal, aber sie konnte die Worte nicht zurückbehalten.
    »Avalon!« flüsterte sie. »Gütiger Himmel…« Sie hob den Arm an und streckte ihn aus. »Das ist Avalon, ja, das ist Avalon …«
    Bill und ich schauten uns an. Kurz nur, dann wollten wir sehen, ob Nadine recht behielt.
    Auch wir drehten uns.
    Die Gänsehaut auf meinem Rücken bildete sich automatisch, und sie verstärkte sich, als ich sah, was sich da in der letzten Zeit gebildet hatte…
    ***
    Es war unglaublich. Es war unfaßbar und doch eine Tatsache. Nadine hatte sich nicht geirrt. Vor uns lag Avalon. Wir konnten es sehen.
    Es war seine Welt, aber es hatte unsere nicht direkt verändert, sondern sich einfach hineingeschoben.
    Zwischen dem Tor auf dem Hügel, den Blutquellen und uns war etwas Neues entstanden. Eine andere, sagenumwobene Landschaft, die wie ein gezeichnetes, blasses Gebilde aussah und einfach in der Luft schwebte, obwohl sie noch den Boden berührte.
    Ein gläsernes Avalon!
    Seine Wiesen. Seine Hügel, seine Weite, die hellen Nebelschleier, das alles malte sich schwach, aber deutlich ab. So war wieder eine Tatsache geworden, was es schon vor Tausenden Jahren und mehr hier gegeben hatte.
    Avalon und Glastonbury gehörten zusammen!
    Wie hieß es noch in manchen alten Überlieferungen? Avalon war nicht immer eine Insel gewesen. Es hatte mal auf dem Festland gelegen, sich dann aber abgetrennt oder war abgetrennt worden, weil andere Mächte manipuliert hatten.
    Bill Conolly sagte nichts. Er staunte nur. Seine Hände hatte er an die Wangen gelegt. Der Mund stand halb offen. Worte, die er vielleicht hatte sagen wollen, waren ihm auf der Zunge erstarrt.
    In unserer unmittelbaren Umgebung hatte sich nichts verändert.
    Es war keine Gefahr zu spüren. Es war nur etwas wärmer geworden. Ein Gruß von der Nebelinsel, deren Ausschnitte oder Teile in der Luft schwebten und trotzdem Kontakt mit dem Boden bekommen hatten. Auch dort, wo die Blutquellen gesprudelt hatten.
    Das war nun vorbei. Es schoß keine Fontäne mehr in die Luft. Die Normalität war zurückgekehrt. Allerdings eine andere als wir sie kannten. Hier hatte die Vergangenheit zum Schlag ausgeholt, und es war ihr gelungen, in unsere Gegenwart einzudringen.
    Ich ließ Bill Conolly allein und ging zu Nadine, die etwas abseits stand und ihren Blick ebenfalls nicht von dieser anderen Welt losreißen konnte.
    Sie hatte mich zwar nicht gesehen, aber sie drehte mir den Kopf zu, um mich anzuschauen. »Ich habe es geahnt, John, nein, ich habe es gewußt. Ich habe es gewußt. Es fing mit den Riesen an. Mit dem einen, der Vorhut. Dann kamen die anderen, und sie haben es dank ihrer Kräfte geschafft, sich die Heimat aufzubauen, wie sie einmal war. Auch wenn sie aus Atlantis wegmußten und hierher kamen. Damals ist es noch so gewesen. Da war Avalon keine Insel und hat zu Glastonbury gehört. Erst später, als es die Umwälzungen in der Natur gab, haben sich die Dinge so entwickelt. Nun aber will es zurückkehren. Mein Gott…«
    »Ist das gut oder schlecht?«
    »Das weiß ich nicht, John. Eher schlecht. Was vergangen ist, das soll auch gewesen sein, finde ich. Oder denkst du anders darüber?«
    »Nein, ich bin deiner Meinung.«
    »Dann ist es gut.«
    Ich wußte, daß sie nichts mehr sagen wollte und hielt deshalb auch meinen Mund. So konnten wir uns beide auf das neue Bild konzentrieren.
    In Avalons Welt bewegte sich nichts.
    Starr hatte sie sich in unsere Zeit hineingeschoben, allerdings ohne die drei Riesen oder die seltsamen Männer. Nur die Stille hatte sich verändert. Sie kam mir gläsern und fremd vor, zugleich auch auf eine bestimmte Art und Weise grenzenlos, denn sie hatte sich bis weit hinter uns ausgebreitet, und dort lag Glastonbury.
    Der Ort schlief nicht nur, er lag in einer ungewöhnlichen Starre. Es war etwas mit ihm geschehen, und keinem der Bewohner schien die Veränderung

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