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1067 - Am Rand des Nichts

Titel: 1067 - Am Rand des Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bevor er ihm folgte, und hatte dann Mühe, bei ihm zu bleiben.
    Der Haluter wandte sich mal zur einen, mal zur anderen Seite, schoß durch enge Gänge in die Höhe oder tauchte in einer Richtung ab, die Bruke Tosen als „unten" empfand. Einige Male schien er sich verirrt zu haben, denn er kehrte um und suchte sich einen anderen Weg durch das Labyrinth.
    „Hier ist nichts", rief Tosen ihm endlich zu. „Wir sollten ins Schiff zurückkehren."
    „Vielleicht haben wir etwas übersehen", erwiderte der Haluter. „Dies hier muß eine Bedeutung haben, und wir müssen herausfinden, welche."
    Doch auch nachdem sie zwei weitere Stunden gesucht hatten, wußten sie nicht viel mehr. Sicher war lediglich, daß der halutische Raumer in einer Röhre steckte, die sich hinter einer relativ dünnen Felswand noch kilometerweit fortsetzte. Die Dimensionen des Materiestücks, in dem sie sich befanden, schienen riesig zu sein. Icho Tolot kehrte schließlich mit Tosen zu dem Raumschiff zurück.
    „Wir durchbrechen die Wand und fliegen weiter", erklärte er. „Irgendwann wird dieser Tunnel zu Ende sein. Möglicherweise führt er irgendwo wieder nach draußen, so daß wir ihn verlassen können."
    Er führte Tosen zur Hauptleitzentrale, nachdem sie ihre Raumanzüge abgelegt hatten, und stellte dort überrascht fest, daß er einige der Systeme des Raumschiffs wieder bedienen konnte. Er richtete einen der Desintegratorstrahler auf die Felswand und schoß sich den Weg frei.
    Minuten später setzte sich das Raumschiff in Bewegung, ohne daß der Haluter etwas dazu getan hätte.
    Die unbekannte Macht, die das Schiff beherrschte, hatte sich wieder eingeschaltet.
    Vergeblich versuchten der Haluter und Tosen sich die Frage zu beantworten, warum diese Macht zugelassen hatte, daß die gefiederten Wesen vorübergehend das Schiff übernommen hatten.
    „Vielleicht erfahren wir es am Ende des Tunnels", sagte Icho Tolot.
    Seine Blicke glitten über die Bildschirme und Ortungsinstrumente. Ein Licht zeichnete sich auf dem Radarschirm ab. Es zeigte an, daß sie sich dem Ausgang der Röhre näherten.
    „Wenn wir da vorn sind, haben wir genau 9,38 Kilometer in dieser Materie zurückgelegt", erklärte er.
    „Dann kann dies kein Mond sein", erwiderte Tosen. „Oder doch? Als wir in den Tunnel geflogen sind, haben wir eine Art Wand gesehen, die sich vor uns schob. Sie schien zu keiner Seite hin begrenzt zu sein."
    „Das ist richtig. Ein Mond kann dies also kaum sein."
    Die beiden ungleichen Wesen schwiegen, bis das Raumschiff Minuten später den Tunnel verließ und in den freien Raum glitt. Es entfernte sich etwa zweihundert Meter von dem Tunnelausgang.
    „Die andere Seite der Wand", sagte Bruke Tosen.
    Auf dem Hauptbildschirm zeichnete sich ein plattformähnliches, unregelmäßiges Gebilde ab, das bis in die Unendlichkeit zu reichen schien. Die nächsten Sterne waren kaum zu erkennen. Zehntausende von Lichtjahren trennten die beiden Sklaven der Superintelligenz von ihnen. Doch darauf achteten sie zu diesem Zeitpunkt nicht. Beide waren von dem Anblick fasziniert, der sich ihnen bot.
    Im Gegensatz zu der anderen Seite der „Wand", an der sie nach ihrem rasenden Sturz durch den Energie-Wirbel angekommen waren, hatte diese Seite eine ausgeprägte Topographie. Unter dem Raumschiff lag ein zerklüftetes Gelände mit teilweise steil aufragenden Bergen, zwischen denen sich hügelähnliche Erhebungen erstreckten.
    Daneben sahen Icho Tolot und Bruke Tosen glatte Ebenen, Senken und Plateaus, die künstlich angelegt worden zu sein schienen. Weit vom Raumschiff entfernt und auf den Bildschirmen gerade noch erkennbar, lag ein ausgedehntes Trümmerfeld. Nichts schien in dieser wüstenartigen Landschaft, die ohne Leben war, zusammenzupassen. Die scharfzackigen Berge sahen nicht aus, als wären sie verwittert, die sanften Rundungen der Steinhügel waren sicherlich nicht durch Erosion entstanden, und die Trümmerhalde konnte nicht durch den Zusammenbruch eines Berges entstanden sein.
    Während Tosen und der Haluter sich noch verwundert fragten, in was für einer seltsamen Welt sie angekommen waren, griff die unbekannte Macht wieder nach dem Raumschiff und steuerte es weiter. Gefährlich dicht glitt der Raumer an steilen Erhebungen vorbei und über schroffe Bergspitzen hinweg.
    Icho Tolot stieß eine Reihe von halutischen Worten aus, in denen sich sein ganzer Zorn ausdrückte. Er versuchte, die Kontrolle über das Schiff zurückzugewinnen, und als ihm das nicht gelang, es

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