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1067 - Er killt für den Satan

1067 - Er killt für den Satan

Titel: 1067 - Er killt für den Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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entgegen und erreichte mich praktisch im Stereo-Ton. Der Klang der Stimme hatte das gesamte Zimmer eingenommen und es regelrecht überfallen, so daß ich das Nachsehen hatte. Ich saß unbeweglich in der Mitte und harrte auf die Dinge, die noch folgen würden. Daß sich Asmodis nur aus Spaß meldete, stimmte sicherlich nicht. Er würde mir eine Botschaft mitteilen, davon ging ich einfach aus.
    Die Augen blieben weiterhin dunkel. Der Mund stand auch offen. Es hätte mich nicht gewundert, wenn aus ihm hervor dunkler Rauch gequollen wäre. Statt dessen vernahm ich seine weiteren Worte.
    »Lange haben wir uns nicht gesehen, Sinclair, aber ich habe dich nicht vergessen.«
    »Ich dich auch nicht.«
    »Das weiß ich, Sinclair. Die Schonzeit ist vorbei. Wir stehen uns bald wieder gegenüber.«
    »Ach, nicht jetzt schon?«
    »Nein, aber du stehst auf der Liste.«
    »Wie schön«, sagte ich leise. »Nur ist das für mich nicht neu. Habe ich nicht schon immer auf deiner Liste gestanden? Oder hast du mich zwischendurch gestrichen?«
    »Überhaupt nicht. Ich habe nur nachdenken müssen, um große Pläne zu fassen.«
    »Ich höre.«
    »Nur eine kleine Warnung, Sinclair. Es ist jemand hinter dir her, verstehst du? Jemand, der besser ist als du. Hinter dir und hinter vielen anderen. Er wird für mich töten.«
    »Kenne ich ihn?«
    »Nein, nicht. Nicht persönlich, doch es kann sein, daß du schon von ihm gehört hast. Du hast praktisch an die Tür geklopft, ohne sie zu öffnen.«
    Es war ein Hinweis gewesen. Asmodis hatte ihn nicht grundlos mitgeteilt.
    Ich kannte ihn. Er war immer wieder eine Spur zu größenwahnsinnig. Er konnte es nicht haben, wenn Menschen normal in die Falle liefen. Er mußte ihnen immer wieder einen versteckten Hinweis geben, um sie unsicher zu machen oder in Angst zu versetzen. Das gehörte einfach zu seiner Eitelkeit, und auch bei mir reagierte er nicht anders, obwohl ich ihm schon einige Niederlagen beigebracht hatte.
    »Wo führt die Tür hin?« sprach ich das Bild an und kam mir dabei nicht einmal dumm vor.
    »Für dich führt sie ins Verderben, Sinclair«
    »Also in den Tod?«
    »Genau. Hinter der Tür lauert er. Ich habe ihn geschickt. Er wird dich erwarten. Dich und andere.«
    »Schade«, sagte ich und brachte ihn aus dem Konzept, denn er fragte: »Was ist schade?«
    »Daß du nicht hinter der verdammten Tür lauerst. So wäre es mir am liebsten gewesen.«
    »Dein Pech.«
    »Du bist noch immer feige, Asmodis!«
    Ich hörte ihn lachen. Es klang so widerlich und hämisch, weil er genau wußte, daß er der Stärkere in diesem Moment war und sich gut im Hintergrund halten konnte. »Ich bin nicht feige, ich bin nur vorsichtig. Auch ich habe gelernt, ebenso wie du. Denn du hast erfahren müssen, daß du uns nicht auslöschen kannst, Geisterjäger. Wir sind zu mächtig, zu viele, wir sind das Böse, und das Böse wird es so lange geben wie auch Menschen existieren. Wobei ich dieses Böse nicht als ein solches ansehe, denn für mich ist es einfach nur normal, verstehst du?«
    »Ich bemühe mich.«
    Sein Lachen klang erneut auf. Ich hatte meinen Blick gesenkt und ihn auf dem Foto ruhen lassen. Dort bewegte sich während des Lachens auch das Maul. Es zuckte wie eine offene Wunde. Für mich war das Foto dreidimensional geworden. Es sah in diesem Moment aus wie ein Hologramm, das sich mir entgegenschieben wollte.
    Tatsächlich aber blieb es normal. Bis auf eine Veränderung innerhalb des offenen Mauls. Genau dort passierte etwas, mit dem ich nicht gerechnet hätte.
    Da zuckten kleine, dunkle Flammen auf. Nicht einmal streichholzlang huschten sie durch den hinteren Teil des Mauls. Sie tanzten in der Kehle, bis sie plötzlich einen Schub bekamen und nach vorn, auf die Mundöffnung zuschössen.
    Ich sprang auf, wollte endlich das Kreuz hervorziehen, was nicht mehr nötig war.
    Da Foto zerstörte sich selbst. Flammen wie gierige kleine Monster breiteten sich aus. Sie fraßen das gesamte Bild in Sekundenschnelle. Sie huschten darüber hinweg, erreichten auch die vier Ecken und kräuselten die Oberfläche zusammen, bis sie plötzlich aufpuffte und etwas längere Feuerzungen in die Höhe stiegen, als wollten sie nach mir greifen.
    Sofort danach fielen sie wieder zusammen.
    Es gab kein Bild mehr. Es gab nur die Fläche, auf der das Bild gelegen hatte, das war alles. Der Teufel selbst hatte sämtliche Spuren verwischt.
    Nicht einmal Aschereste waren zurückgeblieben. Nur ein bestimmter Geruch, der mich an Asmodis

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