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1068 - Der Höllenstar

1068 - Der Höllenstar

Titel: 1068 - Der Höllenstar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und Suko bewegte sich nur langsam. Wir kamen nicht sehr schnell voran. Der dichte Rauch erwischte uns, drang in den Mund, die Nase. Ich hörte das Prasseln des Feuers und glaubte auch, schrille Geräusche zu vernehmen, als das Blech riß.
    Wir stolperten und fielen hin.
    Der harte Aufprall. Unser Überschlag, und dann der gewaltige Knall, der von fauchenden Geräuschen begleitet wurde, die wie ein Windstoß über uns hinwegstrichen.
    Ich hatte uns fest gegen den Boden gepreßt. Über uns fuhr der Hauch der Hölle hinweg. Eine heiße, unsichtbare Zunge. Ich riskierte es, meinen Kopf anzuheben und sah deshalb, was aus Sukos BMW geworden war. Ein rot, weißgelber Feuerball, der noch brennendes Benzin in die Luft schleuderte, das schließlich wieder als glühender Regen nach unten fiel und dort weiterbrannte.
    Die Reifen hatten ebenfalls Feuer gefangen. Dicker, schwarzer und atemberaubender Rauch kroch über den Boden hinweg und wallte uns entgegen.
    Er raubte mir den Atem. Er kratzte in meiner Kehle. Es war so gut wie unmöglich für mich, Luft zu bekommen, bis ein Windstoß den Rauch vertrieb.
    Erst jetzt merkte ich, daß Suko und ich auch von einigen Tropfen des brennenden Benzins erwischt worden waren. Ich löschte sie mit einigen Handschlägen.
    Es war nicht klar, ob mit dieser Explosion schon alles vorbei war. Darauf konnte ich mich nicht verlassen. Ich stemmte mich auf die Füße und zerrte Suko mit. »Los, weg hier! Noch ein Stück zurück.«
    Glücklicherweise hatte Suko seinen Schock überwunden. Er stemmte sich selbst hoch, drehte sich um, und wir liefen einige Meter hinein in das freie Feld. Erst als wir einigermaßen sicher waren, blieben wir stehen und drehten uns um.
    Der BMW war nicht mehr zu retten. Man konnte ihn nicht mehr als Auto ansehen, er war ein Glutball, eine Sonne, die noch strahlte, aber dicht davorstand, unterzugehen. Ein schauriges Gemälde aus dunkelroten Flammen und schwarzem Rauch, der das Fahrzeug wie eine Wolke umgab, die einfach nicht wegtreiben wollte.
    Suko stand neben mir. Ich erhaschte einen Blick auf sein Gesicht, um zu sehen, wie er reagierte. Er atmete heftig. Die Hände hatte er zu Fäusten geballt. Sein Gesicht war eine Maske, über die schwach der Widerschein des Feuers glitt.
    Man kann ein Auto nicht mit einem Menschen vergleichen, das stimmt. Aber es gibt Leute, die an ihrem Wagen hängen, weil sie ihn auf eine ungewöhnliche Art und Weise bekommen haben. Dazu zählte auch Suko. Er hatte ihn nicht einmal bezahlt, sondern das Glück gehabt, in einem Preisausschreiben den ersten Preis zu erwischen. Eben diesen schwarzen BMW der Fünfer-Serie. Er hatte ihn gehegt und gepflegt. Das Alter war ihm nicht anzusehen, und nun war dieser Ryback gekommen und hatte alles zerstört. Mit der Kraft des Höllenfeuers möglicherweise, dem ein normales Auto nichts hatte entgegensetzen können.
    Das machte ihn so fertig. Das schlug sich bei Suko nieder. Er tobte nicht. Er schrie nicht. Er bewegte sich nicht einmal, aber ich wußte, daß er litt. Mit völlig starren und glanzlosen Augen starrte er auf die glosenden Trümmer, die Lippen hart zusammengepreßt.
    Ich ließ ihn in Ruhe. Es hatte einfach keinen Sinn, ihn quälen zu wollen. Nur keine Fragen, er sollte auf seine Art und Weise von dem Auto Abschied nehmen.
    Ich ließ meinen Blick umherwandern. Meine Gedanken beschäftigten sich nicht mehr mit dem Auto, sondern drehten sich um Ryback, dem wir alles zu verdanken hatten.
    Er war nicht mehr zu sehen. Anfliegen, zuschlagen, dann verschwinden. Die dicke Wolkenwand hielt ihn versteckt. Sie war für ihn ideal gewesen, und es kam mir beinahe so vor, als hätte er mit dem Wettergott einen Pakt geschlossen.
    Wir hatten eine Niederlage einstecken müssen, daran gab es nichts zu rütteln. Aber ich wollte auf keinen Fall, daß diese Niederlage sich zu einer endgültigen entwickelte. Bisher war es uns gelungen, jeden Gegner zu stoppen, und auch vor Ryback wollten wir nicht kuschen. Wie oft hatte ich Asmodis gegenübergestanden, wie oft hatten wir uns bekämpft, und es war ihm nie gelungen, einen alles entscheidenden Sieg zu erreichen. Ebenso wie es auch mir nicht vergönnt gewesen war, ihn zu schlagen. Es würde immer Gut und Böse geben, Licht und Dunkel. Es kam nur darauf an, ob es uns Menschen gelang, es unter Kontrolle zu halten. Das Böse durfte einfach nicht siegen und die ewige Finsternis über die Welt bringen.
    Der BMW brannte aus. Nichts explodierte mehr. Nur das Glühen blieb und strahlte

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