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1068 - Der Höllenstar

1068 - Der Höllenstar

Titel: 1068 - Der Höllenstar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sinclair!«
    ***
    Ich drehte mich um. Ich tat auch noch etwas anderes. Ich griff in die rechte Jackentasche, in der das Kreuz lag. Kaum hatte ich es berührt, da rieselte die Wärme über mein Haut hinweg, und ich wußte endgültig Bescheid.
    Er stand vor mir. Es mußte Ryback sein, und er bewegte sich ebenso wenig wie ich oder Suko. Daß er meinen Namen kannte, darüber dachte ich nicht weiter nach, denn der Anblick dieser Gestalt überraschte mich schon. Ich hatte eigentlich damit gerechnet, einen normalen Menschen vor mir zu sehen, das war er jedoch nicht. Zwar besaß er eine menschliche Gestalt, doch die Form des Kopfes und die beiden aus der Stirn wachsenden Hörner paßten eher zum Teufel.
    Und wie er wollte er auch sein!
    Ryback war nackt! Die Haut hatte einen rötlichen Schimmer bekommen. Als hätte das Feuer der Hölle seinen Widerschein darauf hinterlassen. In der rechten Hand hielt er eine Waffe. Es war ein Dreizack. Ein Lanzenstiel mit drei Zinken.
    Ich wunderte mich auch über die Flügel auf seinem Rücken. Die oberen Enden schauten dabei über die Schultern hinweg, und so erinnerte er eher an einen Engel als an den Teufel oder an ein Geschöpf, das ihm Ehre machen wollte.
    Aber war der Teufel früher nicht selbst ein Engel gewesen? Ja, nur war er zu gierig gewesen. Daß er seinem Diener ein irgendwie auf den Kopf gestelltes engelhaftes Aussehen gab, ließ darauf schließen, daß er selbst noch nicht mit dieser Tatsache zurechtgekommen war.
    Ich wußte nicht, wie viele Sekunden seit seiner Drohung vergangen waren. Viele konnten es nicht sein, denn was ich da aufgenommen hatte, das schafft ein Gehirn sehr schnell.
    Natürlich wollte er töten, und natürlich wollte er die Überraschung auf seiner Seite haben, und das war ihm auch gelungen.
    Er lachte - und schleuderte aus dem Handgelenk den Dreizack auf mich zu…
    ***
    In diesem Moment schwebte ich zwischen Leben und Tod. Ich wußte, daß mich diese Waffe brutal vernichten konnte. Auch Suko hätte sie durch die Magie des Stabs nicht mehr stoppen können. Sie war genau auf meine Brust gezielt, so daß mich die drei Zinken durchbohren würden.
    Ein Filmheld hätte sich geduckt, wäre zur Seite gesprungen, wie auch immer. Das schaffte ich nicht, denn die Zeitspanne war einfach zu kurz.
    Es gab nur eine Hoffnung.
    Die allerdings steckte noch in meiner Jackentasche, wohl aber von meiner Hand umschlossen.
    Ich riß sie hervor.
    Plötzlich lag das Kreuz frei und schaute aus meiner Hand hervor. Es deckte einen Teil meine Brust ab. Das allerdings sah ich nicht, ich konnte es nur hoffen, während ich dem wuchtig geschleuderten Dreizack entgegenschaute.
    Er war da.
    Er - nein, er traf nicht!
    Magie gegen Magie. Unterschiedlich wie Feuer und Wasser. Eine aber mußte die stärkere sein.
    Und das war die Kraft des Kreuzes, das ich nicht aktiviert hatte, das jedoch so reagierte, wie ich nur hatte hoffen können. Es stoppte den Angriff, bevor mich die drei Zinken durchdringen konnten.
    Es ging alles irrsinnig schnell. Vor mir entstand eine Wand aus Licht, in der sich der verdammte Dreizack sehr deutlich abzeichnete. Ich sah auch, wie er abgelenkt wurde, gegen die Decke stieß, nach unten fiel, aber nicht am Boden landete, sondern sich über ihn hinwegdrehte und auf den Werfer zujagte.
    Ryback brüllte. Ein schon tierisches Geräusch drang aus dem weit geöffneten Maul. So laut, als wollte es die Betondecke des Kellers aufreißen. Aber Ryback war nicht so von Panik erfüllt, daß er nicht mehr wußte, was er tat.
    Er griff mit beiden Händen nach dem auf ihn zurasenden Dreizack und bekam ihn auch zu fassen.
    Für einem Moment hielt er ihn fest. Die Waffe glühte auf, als wollte sie verbrennen, aber sie nahm sehr bald wieder ihr altes Aussehen an. Ryback wußte, daß er eine erste Niederlage erlitten hatte.
    Bevor wir eingreifen konnten und auch Suko von der Leiter zu Boden gesprungen war, wirbelte er herum und hetzte die Stufen der Kellertreppe in die Höhe.
    Nein, er ging nicht. Der Raum zwischen den Wänden war breit genug, um Spielraum für seine Flügel zu lassen, die er ausbreitete und plötzlich damit flog.
    Er war schneller - schneller als wir, denn als ich schußbereit war, sah ich Ryback nicht mehr. Eine Schrecksekunde hatte ich nicht mehr zu überwinden. Mit langen Schritten rannte ich auf die Treppe zu, nahm trotz der schlechten Sichtverhältnisse zwei, drei Stufen auf einmal, erreichte auch das Ende der Treppe, hörte hinter mir Sukos Schritte und hatte

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