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1071 - Zwischenstation Orsafal

Titel: 1071 - Zwischenstation Orsafal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Clynvanth-Oso-Megh zu diesem Zeitpunkt nicht gewachsen war.
    „Es tut mir leid", sagte er mühsam beherrscht, stand auf und retirierte in Richtung Tür.
    „Du mußt verstehen, daß meine Zeit begrenzt ist. Ich muß mich jetzt um andere Dinge kümmern."
    „Warte doch!" rief Oso ihm nach. „Wenn du mir sagst, was ich falsch gemacht habe, werden wir es sicher schaffen. Lauf nicht weg!"
    Die Stimme des Porleyters klang herzzerreißend, aber Rhodan gehörte zu denen, die ihre Grenzen kannten. Er schloß die Tür hinter sich und rannte förmlich davon.
    In seiner Kabine angelangt, entspannte er sich ein wenig, und er begann, über sein jüngstes Erlebnis nachzudenken.
    Den spontanen Gedanken, daß Oso schlicht und einfach den Verstand verloren hätte, wies er energisch zurück. Ebenso heftig wehrte er sich gegen jenen Impuls, der ihm riet, die ganze beschämende Situation zu vergessen. Er wußte aus langer, leidvoller Erfahrung, daß es nur ein einziges Mittel gab, um solchen Dingen zu begegnen: Man mußte ihnen ins Auge sehen und sie zu analysieren versuchen.
    Oso hatte einen sehr konkreten Grund gehabt, sich so und nicht anders zu verhalten.
    Wenn Perry Rhodan diesen Grund im Augenblick nicht erkannte, dann bedeutete das gar nichts. Er gab sich selbst gegenüber zu, daß er momentan ziemlich verwirrt war - in diesem Zustand würde er kaum die richtige Lösung finden können. Aber andere mochten dazu in der Lage sein.
    Perry Rhodan streckte die Hand aus, um sich mit den Spezialisten in Verbindung zu setzen. Aber bevor er dazu kam, surrte es leise. Er drückte die Empfangstaste und sah Sekundenbruchteile später Fellmer Lloyds ruhiges Gesicht vor sich.
    „Kannst du in die Zentrale kommen?" fragte der Telepath.
    „Warum?" fragte Rhodan mechanisch.
    „Ein paar Porleyter sind verschwunden", erklärte Fellmer.
     
    *
     
    Rhodans Kabine war nicht weit von der Zentrale entfernt. Als er nach einigen Minuten dort eintraf, sah er als erstes den Mausbiber, der sich in einem Sessel räkelte und dem Terraner mit entblößtem Nagezahn entgegensah.
    „Du hast gelauscht, nicht wahr?" fragte Rhodan gelassen. „Warte nur, dir wird das Grinsen noch vergehen!"
    Guckys Nagezahn verschwand wie weggezaubert. Der Ilt rutschte langsam von dem Sessel herunter.
    „Es war eine unterhaltsame Einlage", bemerkte er nüchtern. „Aber ich fürchte, sie hat einen sehr ernsten Hintergrund."
    Rhodan wurde abgelenkt, weil Fellmer Lloyd auf ihn zukam.
    „Komm", bat der Telepath. „Sieh dir die Aufzeichnungen an."
    Rhodan nickte. Unterwegs merkte er, daß Gucky ihnen folgte - zu Fuß, und das war geradezu beunruhigend.
    In dem geräumigen Konferenzraum waren bereits fast alle Spezialisten versammelt.
    Nur Ras Tschubai und Carfesch fehlten.
    Die Aufzeichnungen gaben nicht viel her. Man sah eine ganze Anzahl von Porleytern, die gemächlich draußen umherwanderten und ihren üblichen Studien nachgingen.
    Dann, von einem Augenblick zum anderen, blieb eines der Wesen stehen. Es richtete sich steil auf, als hätte es etwas entdeckt, das sein Interesse weckte. Drei, vier andere taten es ihm nach. Und dann rannten sie plötzlich los, so schnell ein Porleyter in einem Aktionskörper überhaupt rennen vermochte, direkt auf die graugrüne Wand des Dschungels zu, wo sie im Handumdrehen zwischen den riesigen Blättern verschwunden waren.
    „Das ist alles?" fragte Rhodan.
    „Ja", erwiderte Fellmer Lloyd knapp.
    „Könnt ihr sie aufspüren?"
    „Nein."
    „Warum nicht?"
    Der Telepath blickte zu Gucky hinüber und zuckte ratlos die Schultern.
    „Keine Ahnung", murmelte er.
    „Es wird schwer werden, die Porleyter in diesem Dickicht zu finden", bemerkte jemand aus dem Hintergrund.
    „Ich frage mich, ob wir überhaupt nach ihnen suchen sollen", sagte Rhodan nachdenklich. „Es ist doch offensichtlich, daß sie freiwillig in den Wald gelaufen sind, und sie haben die Freiheit, zu gehen, wohin es sie zieht. Wir sind nicht ihre Kindermädchen. Sie sind wahrhaftig alt genug, um zu wissen, was sie tun."
    Unwillkürlich erinnerte er sich bei diesen Worten an Oso, und prompt zeigte Gucky wieder seinen Nagezahn.
    Rhodan warf dem Ilt einen scharfen Blick zu.
    „Ich weiß nicht", murmelte Waringer zweifelnd. „Die Porleyter haben möglicherweise gar keine Ahnung davon, was in diesem Dschungel auf sie wartet. In der Umgebung der Schiffe geht es jetzt leidlich ruhig zu, aber da draußen ..."
    Er unterbrach sich, weil Ras Tschubai plötzlich materialisierte. Der

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