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1071 - Zwischenstation Orsafal

Titel: 1071 - Zwischenstation Orsafal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Absicht, sich gegenseitig auszuplündern.
    Mittelpunkt der Runde war Ylva, eine bildschöne Neu-Arkonidin, die an diesem Abend das Glück gepachtet zu haben schien. Neben ihr saß Assira, ein etwas schüchternes Springer-Mädchen, und auf der anderen Seite wurde sie von einem der beiden Blues flankiert, die sich als Kiebitze betätigten. Ihr gegenüber hatte sich Daran niedergelassen, ein junger Akone, der all seinen Charme darauf verwendete, Ylvas Interesse zu erregen. Daran galt als Experte auf diesem Gebiet, oder, um es deutlicher auszudrücken, als passionierter Schürzenjäger. Außerdem nahm noch ein etwas älterer Springer an dem Spiel teil, und auch zwei Terraner hatten sich eingefunden. Als das Spiel bereits in vollem Gange war, gesellte sich noch der Ara Garvac dazu.
    Eine halbe Stunde später öffnete sich abermals die Tür, und herein kam ein Porleyter.
    Die Raumfahrer am Tisch sahen erstaunt auf.
    „Nanu?" fragte Daran. „Willst du etwa auch ein Spielchen wagen?"
    Der Porleyter walzte langsam näher heran und umrundete im Seitwärtsgang den Tisch, ohne ein einziges Wort dabei von sich zu geben. Hinter Garvac hielt er an, und da er sich still verhielt, spielten die Raumfahrer unverdrossen weiter.
    Plötzlich fragte der Porleyter: „Ist dein kahler Schädel ein Merkmal deiner Rasse, dünner Mann?"
    Garvac erstarrte, dann legte er die Karten sorgfältig aus der Hand, drehte sich um und musterte den Fremden scharf.
    „Ja", sagte er gedehnt.
    „Bist du darum auch so mager?"
    Garvac zählte im Geist bis zehn, kam dann zu dem Schluß, daß es keinen Sinn hatte, sich über derlei Fragen aufzuregen, und antwortete abermals: „Ja."
    „Aha", machte der Porleyter nachdenklich. „Wie heißt dein Volk?"
    „Wir bezeichnen uns als Aras."
    „Ich werde es mir merken", versprach der Porleyter und rückte um ein, zwei Schritte zur Seite. Dabei geriet er in eine Position, von der aus er Ylva ins Gesicht sehen konnte.
    Da er abermals in Schweigen verfiel, nahm man das Spiel wieder auf. Ylva wurde jedoch zusehends nervös, denn die acht blitzenden blauen Augen fixierten sie unentwegt.
    „Warum starrst du mich so an?" fragte sie schließlich unwillig. „Wie heißt du überhaupt?"
    „Aijan-Kony-Taph", erwiderte der Porleyter von oben herab. „Aber ich glaube kaum, daß dir das etwas sagt."
    „Wie du meinst", murmelte Ylva mürrisch. „Kannst du nicht mal jemand anders ansehen, als ausgerechnet mich?"
    „Nein", sagte Aijan-Kony-Taph.
    „Laß ihn doch!" sagte Daran leise. „Kümmere dich nicht um ihn. Komm, spiel aus!"
    „Er macht mich nervös", gab Ylva ärgerlich zurück.
    „Vielleicht ist das seine Art, mit dir zu flirten", bemerkte Assira kichernd.
    „Laß diese dummen Bemerkungen!" knurrte der rotbärtige Springer neben Daran. Und zu dem Porleyter gewandt, fuhr er fort: „Wenn du mitspielen möchtest, ist es uns recht.
    Wenn nicht, dann solltest du die Höflichkeit besitzen, uns nicht zu stören."
    „Ja", sagte der Porleyter nachdenklich. „Das dürft ihr mit Recht von mir verlangen."
    Dabei rührte er sich jedoch nicht von der Stelle, und er starrte immer noch die Arkonidin an.
    „Wenn du das einsiehst, warum richtest du dich dann nicht danach?" fauchte Ylva wütend.
    Aijan-Kony-Taph antwortete nicht.
    Daran zuckte die Schultern.
    „Laß uns einfach die Plätze tauschen, Ylva", schlug er vor. „Wie sagen die Terraner so richtig: Der Klügere gibt nach."
    Der Arkonidin war deutlich anzusehen, daß sie nicht viel von dieser Art, das Problem zu lösen, hielt, aber sie gab nach. Allerdings hatte sie nun den Porleyter hinter sich, was ihr auch nicht sehr zusagte. Sie glaubte, den Blick der starren Augen in ihrem Nacken spüren zu können, und ihre Nervosität wuchs.
    Eine Sekunde später jedoch erkannte sie, daß sie sich getäuscht hatte. Der Porleyter war gar nicht mehr hinter ihr. Statt dessen bewegte er sich gemächlich um den Tisch herum, bis er zwischen Assira und Daran angekommen war. Dort blieb er stehen - und starrte Ylva an.
    Die Arkonidin hatte einen schweren Tag hinter sich, und sie hatte sich an diesem Tisch niedergelassen, weil sie hoffte, daß ihre nervöse Gereiztheit sich bei einem entspannenden Spiel legen würde. Dementsprechend war sie kaum fähig, allzu viel Geduld für den Porleyter aufzubringen.
    „Warum läßt du mich nicht endlich in Ruhe!" rief sie erbost. „Was willst du von mir?"
    „Nichts", erklärte Aijan-Kony-Taph lakonisch.
    Der rotbärtige Springer - Ylva

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