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1071 - Zwischenstation Orsafal

Titel: 1071 - Zwischenstation Orsafal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Tiere, eines nach dem anderen. Über Orsafal wurde es bereits wieder Abend, und in den Sumpfwäldern erschienen Lichter, blinkend, lockend, umhergeisternd. Niemand kannte den Ursprung dieser Leuchterscheinungen.
    „Allmählich müßten sie reagieren", bemerkte Irmina Kotschistowa. „Es sind kaum noch Tiere vorhanden."
    Es war, als hätte sie ein Stichwort gegeben. Die Porleyter blieben stehen. Sie sahen regungslos zu, wie die Teleporter die letzten Tiere wegbrachten. Dann wandten sie sich um, langsam und träge, und marschierten zu den Schiffen zurück.
    „Was werden sie jetzt tun?" flüsterte Waringer gebannt.
    Niemand antwortete ihm. Die Teleporter kehrten zurück und setzten sich schweigend.
    Irgend jemand schaltete auf die Kamera in der Hauptschleuse der TRAGER um.
    Rhodan zog den Mikrophonring zu sich heran und stellte eine Verbindung zur Schleusenwache her.
    „Was auch geschieht", befahl er leise. „Verhaltet euch ruhig, provoziert die Porleyter nicht. Laßt sie ungehindert passieren."
    „Und wenn sie Fragen stellen?" erkundigte sich einer der Raumfahrer.
    „Dann sagt ihnen, daß ihr nichts wißt und daß sie sich an die Spezialisten wenden sollen."
    Dann waren die Porleyter heran. Es waren ungefähr zweihundert, die in die TRAGER zurückdrängten. Sie marschierten stumm einher, durchquerten die Schleuse und verschwanden im Schiff.
    Im Konferenzraum gab es ein allgemeines Aufatmen. Insgeheim hatten sie alle mit Schwierigkeiten gerechnet. So, wie es jetzt aussah, waren Rhodans Berechnungen aufgegangen.
    Der Ansturm der Porleyter versiegte, die letzten Nachzügler kamen herein. Einer von ihnen wandte sich an die erste Schleusenwache.
    „Sag mal", begann er gedehnt, „ist das eigentlich angenehm für dich, die ganze Zeit über dort so herumstehen zu müssen?"
    „Eigentlich nicht", erwiderte der Springer, der unten Dienst tat, ziemlich überrascht.
    „Du Ärmster!" rief der Porleyter. „Ich werde mich um dich kümmern. Es wäre doch gelacht, wenn wir das nicht hinkriegen könnten!"
    Die anderen beiden Schleusenwachen wurden ebenfalls von je einem Porleyter mit Beschlag belegt.
    Mit steinerner Miene sah Rhodan, was nun geschah: Die Porleyter schleppten Sessel, Kissen, Decken, Speisen und Getränke heran - kurz, sie trugen alles herbei, was humanoide Wesen brauchten, um es sich gemütlich zu machen. Dabei schossen die Fremden häufig genug über das Ziel hinaus.
    Die Schleusenwachen sahen dem Treiben ratlos zu. Sie wußten nicht, wie sie sich verhalten sollten, und so ließen sie vorsichtshalber alles über sich ergehen, was die Porleyter sich einfallen ließen.
    „Können wir denn nichts dagegen tun?" fragte Fellmer Lloyd entgeistert.
    Rhodan zuckte die Schultern.
    „Was sollen wir machen?" fragte er resignierend zurück. „Laß sie sich austoben. Vielleicht geht diese Phase genauso schnell vorbei, wie es bei den anderen der Fall war."
    „Und die armen Kerle dort unten?" erkundigte Gucky sich.
    „Bis jetzt geschieht ihnen nichts", meinte Rhodan trocken.
    „Na, ich danke", grummelte der Ilt und äugte skeptisch zum Bildschirm hinüber. „Ich möchte nicht in ihrer Haut stecken."
    Einer der Raumfahrer erstickte fast unter einem Berg von Kissen. Ein anderer konnte unmöglich so schnell schlucken, wie einer der Porleyter ihm eine gelbliche Flüssigkeit in den Mund goß. Zum Glück war es nur ein alkoholfreies Getränk, denn sonst wäre der arme Kerl reif für die Klinik gewesen. Der dritte war gleich zwei Porleytern ausgeliefert, die ihm allerlei Leckerbissen aufdrängten und sich dabei unaufhörlich nach seinem Befinden erkundigten.
    Perry Rhodan stand energisch auf, drehte dem Bildschirm den Rücken zu und sah sich herausfordernd um.
    „Was auch immer in diese Wesen gefahren sein mag", sagte er grimmig, „wir müssen sehen, wie wir damit fertig werden. Ich werde den Kommandanten bitten, die Mannschaft über die neuesten Marotten der Porleyter zu informieren."
     
    5.
     
    Nach Schiffszeit war es später Abend, während über der Geisterinsel von Orsafal gerade wieder ein nebelgrauer Tag heraufzog. Die meisten Raumfahrer hatten sich bereits zur Ruhe begeben, sofern sie nicht an irgendeiner Stelle im Schiff ihren Dienst zu versehen hatten. Nur ein paar Unentwegte hielten immer noch in der Messe aus.
    Es war eine bunt zusammengewürfelte Gruppe, die sich da versammelt hatte, um eine Runde Poker zu spielen - eine freundschaftliche Runde mit minimalen Einsätzen, wohlgemerkt. Sie hatten keineswegs

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