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1071 - Zwischenstation Orsafal

Titel: 1071 - Zwischenstation Orsafal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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keine Rolle. Diese Wesen befanden sich im Besitz von Informationen, die unendlich wichtig waren. Um dieser Informationen willen durfte man sich die Gunst der Porleyter nicht verscherzen.
    Perry Rhodan griff nach dem sprichwörtlichen Strohhalm, als er den Mediziner Garvac zu sich bat.
    Garvac hatte nicht nur Alarm gegeben und damit verhindert, daß die porleytischen Aktivitäten zu Schäden führten, die möglicherweise nicht wieder gutzumachen waren - er hatte auch eine Theorie aufgestellt. Und diese Theorie war gut. Vielleicht traf sie sogar den Kern der Sache. Es war zumindest wahrscheinlich.
    Als Perry Rhodan zu diesem Schluß gekommen war, rief er die Spezialisten zusammen, und er bat Pantalini, alle Mannschaftssprecher und sonstigen wichtigen Leute sowohl von der TRAGER als auch von den anderen Schiffen einzuladen.
    Unterdessen schienen sich die Porleyter prächtig zu amüsieren. Das ganze Schiff hallte von ihren Stimmen wieder, denn eine geradezu krankhafte Sucht, pausenlos zu reden, hatte sie befallen - und wenn sie dann endlich doch einmal den Mund hielten, mußte man erst recht auf das Schlimmste gefaßt sein. Etwa darauf, daß sie in ihrer ungezügelten Neugierde versuchten, die letzten Geheimnisse des technischen Innenlebens von Antigravaggregaten, Computer-Terminals und ähnlich empfindlichen Einrichtungen zu ergründen. In den Messen fanden wahre Freßorgien statt, und Rhodan hoffte nur, daß die Porleyter bei ihrer bisherigen Abneigung alkoholischen Getränken gegenüber blieben und nicht auch in dieser Hinsicht ins entgegengesetzte Extrem verfielen.
    „Nun", dachte Rhodan, „wenigstens bekommt das Problem jetzt einen Namen, und das wird alles etwas leichter machen."
    Garvacs Theorie war erstaunlich einfach - und einleuchtend.
    Die Porleyter, so glaubte er erkannt zu haben, hatten zu Beginn möglicherweise selbst geglaubt, daß sie aus reinem Forschungsdrang heraus handelten. Aber schon ihre ersten Aktivitäten in dieser Richtung waren, wenn man es im Nachhinein überdachte, von einer allmählich steigenden Hektik begleitet gewesen, einer Hektik, der sie schließlich erlegen waren. Nicht ihre Forschungen standen im Vordergrund ihres Interesses, sondern der simple Drang, etwas zu tun. Garvac nannte diesen Drang den „porleytischen Reflex."
    Der porleytische Reflex zwang die Wesen in den Aktionskörpern, in Windeseile das nachzuholen, was sie Jahrhunderttausende hindurch nicht hatten tun können. Jede nur denkbare Lebensäußerung war davon betroffen, alles, was ein in einem Aktionskörper befindlicher Porleyter zu tun und zu empfinden vermochte, wurde bis zum Extrem gesteigert.
    Und das war der Grund dafür, daß die Porleyter sich zur Zeit wie eine Horde von Verrückten aufführten.
    Während Garvac dies erklärte, hockten ein paar Dutzend Porleyter verzückt und versunken in einem Freizeitraum und ließen ein Feuerwerk an psychedelischen Lichteffekten über sich ergehen. Andere hörten Musik - in einer Lautstärke, die für menschliche Trommelfelle alles andere als zuträglich war. Wieder andere ließen sich streicheln oder rasten hinter aufgescheuchten Raumfahrern her, um aufgestaute Aggressionen loszuwerden oder ihrerseits Zärtlichkeiten zu vermitteln. Leider kannten sie auch auf diesem Gebiet kein vernünftiges Maß mehr, und so war es kein Wunder, daß kaum jemand bereit war, sich auf eine noch so harmlose Schmuserei mit einem Porleyter einzulassen.
    Einen Trost konnte Garvac den gestreßten Raumfahrern spenden: Der porleytische Reflex war eine vorübergehende Erscheinung. Vom ersten Augenblick an hatte sich das Tempo, in dem die verschiedenen Aktionsphasen abwechselten, erhöht. Die Porleyter näherten sich einem Punkt, der der absoluten Hektik entsprach - schneller konnten sie nicht mehr von einem Extrem ins andere fallen. Von diesem Augenblick an, so meinte Garvac, würde sich die Lage wieder normalisieren, und es stand nicht zu erwarten, daß die Porleyter einen zweiten Anfall dieser Art erlitten.
    Man brauchte sich also nur in Geduld zu fassen und abzuwarten.
    Genau in dem Augenblick, als Garvac aufhörte zu sprechen, gab eine Triebwerkssektion der TRAGER Alarm. Eine Gruppe von sechs Porleytern hatte sich Zugang zu einem Wartungsschacht verschafft und war unbemerkt bis in die Antriebskammer vorgedrungen...
     
    *
     
    Man holte die wild protestierenden Porleyter aus der Triebwerkskammer heraus, beseitigte die entstandenen Schäden und verrammelte sämtliche Zugänge zu allen neuralgischen

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