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1072 - Karawane nach Magellan

Titel: 1072 - Karawane nach Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Höhe.
    Das war immerhin noch näher als irgendeines der anderen Schiffe.
    Als Randalf das fremde Flugobjekt zum erstenmal in einer Projektion sah, war er weniger von seiner Größe als von seiner Form beeindruckt. Im Vergleich zur BASIS oder einem der sechs kosmischen Basare mutete dieses Raumschiff gar nicht so imposant an.
    Dazu kam noch, daß der winzige Monitor keinen besonders guten optischen Eindruck vermitteln konnte. Aber ein Kugelschiff mit einem zylinderförmigen Fortsatz hatte er noch nie gesehen.
    Den Verantwortlichen in der Kommandozentrale erging es nicht anders.
    „Woher könnte dieses Schiff stammen?" fragte Anja Pygnell.
    „Jedenfalls kommt es aus keiner der Magellanschen Wolken", erklang da eine quäkende Stimme, mit der Sbarvor sein Eintreffen ankündigte. „Schiffe dieser Form und Größe werden bei uns nicht gebaut."
    „Dann muß es aus den Tiefen des Alls kommen", sagte irgend jemand.
    „Seth-Apophis hat es geschickt!" behauptete Sbarvor und zog damit aller Aufmerksamkeit auf sich. Als er gefragt wurde, woher er das wisse, meinte er: „Das liegt doch auf der Hand. Da solche Raumschiffe in unseren Galaxien unbekannt sind, muß es von einem der Hilfsvölker von Seth-Apophis stammen."
    „Gib nicht solchen Unsinn von dir, Sbarvor", wies Frem Samhagen den Chamaelier zurecht. Randalf beobachtete den Kontorchef dabei genau, aber er konnte auf dem kleinen Monitor keine Details seines Mienenspiels erkennen.
    „Irgendwie ist mir dieses Ding unheimlich", sagte jemand. „Es fliegt einfach neben uns her, ohne irgend etwas zu unternehmen."
    „Mir ist das lieber so", sagte eine unbekannte Frauenstimme. „Sieh dir die Hochrechnung an. Demnach könnte dieser Gigant eine Bewaffnung haben, die die Feuerkraft unserer gesamten Karawane übertrifft."
    „Warum wird allgemein angenommen, daß wir es mit einem Feind zu tun haben?"
    sagte Anja Pygnell. „Bisher wurden wir noch in keiner Weise bedroht. Das läßt doch eher den Schluß zu, daß die Fremden friedliche Absichten haben."
    „Es ist gar nicht so typisch menschlich, daß man gegen alle Fremden Vorurteile hat", sagte Sbarvor. „Aber in diesem Fall mag Vorsicht geboten sein. Es steht außer Frage, daß dieses Schiff erst durch den starken Energiefluß beim Auftanken auf uns aufmerksam wurde. Und das Auftanken wurde bekanntlich durch einen Sabotageakt notwenig. Jasper Beys von der INTRORA hat auf diesen Zusammenhang bereits hingewiesen. Man sollte die Möglichkeit nicht außer acht lassen, daß irgend jemand an Bord auf diese Weise auf uns aufmerksam machen wollte."
    „Halte dich da heraus, Sbarvor", herrschte Anja Pygnell den Chamaelier an. „Du bist nur Gast auf diesem Schiff. Wenn du Unfrieden stiften willst, dann stecke ich dich in den Arrest."
    „Sbarvor hat nur ausgesprochen, was ohnehin alle an Bord denken", verteidigte Frem Samhagen den Chamaelier. „Als Fremder ist er der Hauptverdächtige Nummer eins. Ich möchte nicht wissen, wie viele ihn für den Saboteur halten. Soll er das auf sich sitzen lassen?"
    Randalf war bekannt, daß zwischen der Kommandantin und dem Kontorchef eine Rivalität bestand. Es mochte daran liegen, daß sich Samhagen nicht unter den Befehl einer Frau stellen wollte.
    „Im Moment haben wir andere Sorgen, als nach Schuldigen zu suchen", erwiderte Anja Pygnell. Sie deutete auf den Panoramabildschirm, auf dem das Kugel-Zylinder-Objekt zu sehen war. „Mir bereitet die Anwesenheit des fremden Schiffes mehr Sorgen als die Frage, wie es auf uns gestoßen ist."
    „Wäre es nicht auch gut zu wissen, was es von uns will?" mischte sich Sbarvor wieder ein und kassierte dafür einen zornigen Blick der Kommandantin.
    Randalf bewunderte den Chamaelier, wie er es immer wieder verstand, sich in den Vordergrund zu spielen. Aber er befürchtete, daß er zu weit gehen könnte. Sbarvor hatte angekündigt, daß er den Agenten der Seth-Apophis, vorausgesetzt, daß es einen solchen überhaupt gab, aus der Reserve locken wollte. Aber wie?
    „Könntest du es uns verraten?" fragte Anja Pygnell spöttisch.
    „Ich nicht, aber der Agent könnte es", antwortete Sbarvor. „Ich kann zwar meine Unschuld nicht beweisen, aber ich könnte einen Agenten der Seth-Apophis entlarven."
    Randalf wurde in seinem Schrein heiß, als er erkannte, daß seine schlimmsten Befürchtungen wahr geworden waren. Selbst Fram Samhagen schien zu finden, daß Sbarvor die Sache auf die Spitze trieb, denn er herrschte ihn an: „Jetzt ist es wirklich genug. Die Lage

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