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1073 - Liebling der Toten

1073 - Liebling der Toten

Titel: 1073 - Liebling der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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getroffen und alles besprochen.
    Kevin sollte sich umschauen und dann, wenn die Luft rein war, ihnen Bescheid geben.
    »Alles klar?«
    Kevin nickte. Sie schlugen ihm auf die Schulter. »Du wirst das schon machen. Du bist der beste…«
    Da konnten sie ihn loben wie sie wollten, so ganz traute er dem Braten nicht. Keiner von ihnen war nach dem Einzug der Mädchen bisher im Haus gewesen. Klar, sie wußten von früher wie es im Innern aussah, das aber konnte sich verändert haben, wie zum Beispiel durch Umbauarbeiten.
    Sie ließen Kevin vorgehen. Sie selbst wollten sich zurückhalten, aber in der Nähe des Hauses bleiben. Sehr wohl fühlte sich Kevin nicht. Lieber wäre er hoch zu seiner Mutter gegangen, doch damit hätte er es in den Augen seiner Freunde Verschissen gehabt, und deshalb blieb es dabei, daß er das Haus als erster besuchte.
    Dort wohnten nur Frauen. Junge Mädchen. Heiße Dinger, mit denen es bestimmt Spaß machte. Daran hatten Kevin und seine Kumpane auch gedacht. Sie wollten später in das Haus eindringen und mit den Girls ihren Spaß haben.
    Es war dunkel. Das heißt nicht ganz, denn als er sich dem alten Bau näherte und dabei die Straße überquerte, da sah er fahlen Lichtschein hinter einigen Fenstern. Er kam jedoch nicht richtig durch, denn die Scheiben mußten von innen verhängt worden sein.
    Kevin erreichte den Gehsteig und blieb stehen. Daß ein dunkler Wagen in der Nähe parkte, nahm er zwar wahr, es störte ihn jedoch nicht. Er konzentrierte sich eben zu sehr auf das Haus und vor allem auf dessen Eingang.
    Die Tür war geschlossen. Bestimmt auch abgeschlossen. So etwas war für die Gang noch nie ein Hindernis gewesen. Jeder von ihnen wußte, wie man eine Tür knackte. Das gehörte praktisch zur Ausbildung.
    In der Dunkelheit sah die Fassade aus, als hätte sie keine Farbe. Das stimmte auch. Sie war einfach nur grau und schmutzig. Selbst helles Sonnenlicht konnte sie kaum freundlicher machen.
    Kevin blickte noch einmal nach rechts. Er mußte schon sehr genau hinsehen, um seine Freunde zu erkennen, die sich doch ziemlich im Schatten hielten, als befürchteten sie, entdeckt zu werden.
    Kevin fühlte sich nicht gut. In seinem Magen lag ein ungewöhnlicher Druck. Es war nicht die Angst, die er früher einmal vor Prüfungen gespürt hatte, nein diese hier war anders, sie war tiefer, sie war bohrender, sie machte ihn nervös und warnte ihn zugleich auch, es nicht zu tun. Noch war Zeit genug, sich abzudrehen und von der Sache zu lassen. Natürlich wäre er ausgelacht worden, und genau das war es, was er nicht wollte. Deshalb achtete er nicht auf seine innere Warnung und legte auch die letzten Schritte bis zur Tür zurück.
    Davor blieb er stehen.
    Sein Herz klopfte heftig. Er sah die Klinke. Sie wirkte neu und schimmerte matt. Schweiß rann ihm übers Gesicht. Zitternd umfaßte er das kühle Metall.
    Offen oder nicht?
    Sie war offen. Eine tatsächlich nicht abgeschlossene Tür. Kevin war davon so sehr überrascht, daß er sogar erschrak. In einer Reflexbewegung lehnte er sich gegen die Tür.
    Sie wurde nach innen gedrückt. Hinein in einen Flur, der sogar von einer Wandleuchte erhellt wurde. Nur sehr schwach. Es blieben mehr Schatten, aber Kevin schob sich in den Hausflur hinein, drückte die Tür aber nicht zu.
    Er ging lautlos. Dann preßte er sich gegen die Wand. Er glaubte nicht, daß die Mädchen in den Betten lagen und schliefen. Sie mußten noch wach sein, und so lauschte er nach ihren Stimmen.
    Da war nichts zu hören. Keine Musik, keine anderen Geräusche, bis auf eines.
    Er hörte das jämmerlich klingende Weinen…
    Nicht in seiner Nähe, auch nicht auf seiner Ebene, es drang von oben zu ihm herab. Die Weinende mußte sich in einem der oberen Zimmer befinden, zu denen eine Treppe hochführte. Ihre Umrisse zeichneten sich grau ab.
    Kevin überlegte, wie er sich verhalten sollte. Mit seinen Freunden hatte er bestimmte Verhaltensweisen abgesprochen, und es drängte ihn eigentlich, dort oben nachzuschauen, um herauszufinden, warum das Mädchen weinte.
    Er zögerte noch.
    Sekunden später hörte er den Schrei. Auch ein Klatschen glaubte er vernommen zu haben. Ihm folgte ein Poltern, und Kevin schaffte es nicht, den Blick von den Umrissen der Treppe zu nehmen. Bis zu ihrem Ende konnte er nicht blicken. Es war einfach zu dunkel, aber er sah, daß sich dort etwas bewegte.
    Eine Gestalt. Bestimmt eine Frau. Der nächste Schrei. Worte, die in einer Sprache hastig ausgestoßen waren, die er nicht

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