Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1075 - Horror auf Mallorca

1075 - Horror auf Mallorca

Titel: 1075 - Horror auf Mallorca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
waren darüber informiert. Da hielt jeder seine Augen offen, obwohl es Unsinn war. Hätte es den Schatz an einer leicht zu findenden Stelle gegeben, wäre er längst entdeckt worden. Sollte er tatsächlich vorhanden sein, dann mußten ihn die Templer damals sehr tief in das Höhlenlabyrinth hineingeschafft haben, um ihn für alle Zeiten zu verstecken.
    Auch der Abbé hatte keine Aufzeichnungen besessen, ihm war es nur um die Veränderung gegangen, um das Kreuz und auch um den Angriff des Baphomet.
    Das hatte auch Godwin nicht vergessen. Er kannte sich aus. Er wußte, wie grauenhaft und schrecklich dieser Dämon war, der die Menschen ins Verderben zog.
    Von seiner Aura hatte er hier unten noch nichts bemerkt. Alles blieb sehr still. Er hörte nur sich selbst oder hin und wieder das Fallen der Tropfen. Das Aufklatschen oder leise Platschen waren die einzigen Geräusche.
    Er leuchtete in alle Richtunken. Oft genug strich der Kegel auch über die Decke hinweg, die eine ungewöhnliche Form erhalten hatte. Für ihn sah sie aus wie alter und festgebackener Teig, den große Hände dort hingeklatscht hatten. Sie war nie gerade. Sie wölbte sich, sie beulte sich aus, und es bildeten sich auch immer wieder die Stalaktiten, die im Lauf der Jahrtausende eben die Säulen gebildet hatten. Einige von ihnen waren zusammengewachsen und hatten sich auf halber Höhe getroffen. Manche bildeten ungewöhnliche Formen. Da sahen die Gebilde aus wie deformierte Tier- oder Menschenkörper. Wieder andere erinnerten an dünne gelbliche Skelette.
    Diese Welt steckte voller Wunder, und Godwin mußte zugeben, daß sie ihn faszinierte. Er konnte sich von ihrem Anblick nicht losreißen. Immer wieder entdeckte er neue Gebilde. Da hatte es die Natur geschafft, all ihre Kreativität auszuspielen.
    De Salier war von seiner Umgebung so fasziniert, daß er nicht darauf geachtet hatte, wo er hingegangen war. Irgendwann kam im zu Bewußtsein, daß diese Höhlenwelt einen Besucher so in ihren Bann ziehen konnte, daß er alles andere vergaß. Er war nicht schnell gegangen, es wäre auch nicht möglich gewesen, aber er war kontinuierlich und immer tiefer in dieses Labyrinth eingedrungen, ohne irgendwelche Zeichen für seinen Rückweg hinterlassen zu haben.
    Als Godwin dies bewußt geworden war, blieb er stehen. Er wollte sich erholen, brauchte jetzt eine kleine Pause, um durchzuatmen und sich umzuschauen.
    Was er sah, war die übliche faszinierende, feuchte Umgebung. Er konnte nie weit schauen, auch wenn er mit der Lampe in bestimmte Richtunken strahlte. Immer wieder sah er die gelblichen Hindernisse, die sich an allen Stellen aufgebaut hatten.
    Die Luft war auch sehr schwer geworden. Auch noch feuchter und sie legte sich beklemmend auf seine Atemwege. Daß sich innerhalb dieser Grotten auch noch andere Menschen befanden, konnte er sich nicht vorstellen. Godwin war mutterseelenallein in dieser Umgebung, aber er fühlte sich seltsamerweise nicht so.
    Es war schon ungewöhnlich, daß er gerade in diesen Augenblicken an seine Vergangenheit dachte.
    Sie drängte sich ihm direkt auf, und er wollte sie auch nicht zurückdrängen. Die Erinnerung an seine Zeit als Templer des Mittelalters kam ihm wie ein Omen vor.
    Langsam ging er weiter. Wie jemand, der ein Ziel suchte, von dem er nur nicht wußte, wo es lag.
    Irgendwo in dieser Tiefe würde er eine Spur finden, da war er sich sicher, und er wußte auch, daß er sich mit jedem Schritt diesem unbekannten Ziel näherte.
    An den Schatz der Templer dachte er nicht mehr. Für ihn hatte das Ziel eine andere Bedeutung. Es mußte etwas anderes sein, das nicht einmal viel mit irdischen Dingen zu tun hatte. Godwin dachte eher an ein Stück Vergangenheit, das zurückgeblieben war. Die Umgebung hier hatte es einfach konserviert.
    Bei jedem Schritt mußte er achtgeben. Der Boden war nicht nur naß und wellig, sondern auch glatt geworden. Das Wasser schimmerte an vielen Stellen wie Tropfen aus Gold.
    Die Lampe mußte er jetzt brennen lassen, um den richtigen Weg zu finden. Mal ging es ein Stück bergab, dann wieder bergauf, und auch die Maße dieser unterirdischen Welt veränderten sich.
    An den Rückweg oder an dessen Sicherung dachte er nicht mehr. Godwin war von einer regelrechten Sucht gepackt worden. Er mußte weiter, immer tiefer hinein in die fremde, unheimliche Welt, die für ihn trotz allem etwas Bekanntes hatte.
    War es tatsächlich die Erinnerung an die Vergangenheit? Obwohl er nicht gestorben und wiedererweckt worden

Weitere Kostenlose Bücher