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1077 - Die Voodoo-Frau

1077 - Die Voodoo-Frau

Titel: 1077 - Die Voodoo-Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Abweichung von der Norm, denn dieses Haus war so gebaut worden wie viele andere auch. Hinter der Tür öffnete es sich. Eine kleine Halle, ein Salon oder was auch immer nahm die Besucher auf.
    Wir hatten unsere Lampen noch dunkel gelassen und nahmen zunächst die Atmosphäre wahr.
    Alte Häuser verströmen immer wieder irgendwelche Gerüche, die sich in den Mauern und im Mobiliar festgesetzt haben. Das war auch hier nicht anders. Man konnte riechen, daß es schon lange leer stand. Hier gab es keinen Hinweis auf menschliches Leben, und der Geruch oder die Luft, die uns umgab, war alt. Sie roch nach Staub, nach Möbeln, die auf den Trödel gehörten, aber nicht nach Menschen oder deren Ausdünstungen.
    Ich ließ Suko stehen und ging nach rechts. Der Boden war dunkel. Er bestand aus Steinen, die trotz des dünnen Staubfilms einen gewissen Glanz abgaben. Allerdings hatte der Wind auch durch die zerstörten Fenster Blätter in den Vorraum hineingeweht, und das alte Herbstlaub hatte sich auf dem Boden verteilt. Es knirschte, wenn wir darüber hinwegschritten.
    Ich schaltete die Leuchte ein. Auch Suko schickte den Strahl nach vorn, nur eben nach links und nicht wie ich nach rechts.
    Da der Bau leerstand, hätte er auch ausgeräumt werden können. Hier unten war das nicht der Fall.
    Der helle Speer schwebte über die Möbelstücke. Über Kommoden an den Wänden, über Stühle mit staubigen Sitzflächen und berührte auch alte Sessel, die mit dunklem Stoff überzogen waren.
    Und es lag Staub in der Luft. Winzige Teilchen, die mich zum Niesen reizten. Der Laut hielt sich in Grenzen. Er war bestimmt nicht in den oberen Etagen gehört worden, zu denen eine breite Treppe hochführte. Von links nach rechts glitten Lichtkegel über die Stufen hinweg und malten Striche in den Staub. Keine Fußabdrücke waren zu sehen. Dieser Bau mußte wirklich lange leergestanden haben.
    Ich ging auf die Treppe zu - und stoppte bereits nach zwei Schritten. Mir war ein Gegenstand aufgefallen, der in diesem Teil des Hauses wie ein Fremdkörper wirkte.
    Schräg zur Treppe stand ein Bett!
    Kein normales, wie man es aus den Schlafzimmern kennt. Nein, dieses war schon irgendwie passend, denn es war breit und wuchtig und dabei nicht zweigeteilt. Eben ein französisches Bett, wie man es auch in einigen Hotelzimmern findet.
    Uns beide interessierte nicht mehr die Umgebung. Jetzt war einzig und allein das Bett wichtig, über dessen Decke auch Sukos Lampenschein glitt. Dunkelroter Samt bedeckte die Fläche. An den Seiten hing die Decke herab und berührte beinahe den Fußboden. Hier war der Samt mit schweren, goldschimmernden Brokatborten verziert. Diese Liegestatt paßte nicht zu einem normalen Menschen, die war eher für einen Adeligen geschaffen.
    Suko sprach mich leise an. »Verstehst du das?«
    »Im Moment nicht.«
    »Es war eine Frau, John.«
    »Na und?«
    »Kann sein, die Anruferin will, daß du mit ihr ins Bett steigst.«
    Ich lachte auf. »Du hast vielleicht Ideen.«
    »Nichts ist unmöglich.«
    »Ja, ich weiß.« Nach diesen Worten bewegte ich mich auf das Bett zu. Ich spürte eine Gewißheit in mir, daß es noch eine Hauptrolle spielen würde. Es kam mir vor, als wäre es bewußt für uns hier unten abgestellt worden.
    Zwar lag Staub auf der Decke, doch nicht so dicht, wie ich es angenommen hatte. Nur ein dünner grauer Film, das war alles. Mit der linken Hand klopfte ich auf die Decke und schaute danach zu, wie die dünnen Wolken emporquollen.
    Danach setzte ich mich hin. Von Suko beobachtet, der seinen Lampenstrahl nicht geschwenkt hatte.
    Eine relativ weiche Unterlage sorgte dafür, daß ich etwas einsank. Ansonsten war das Bett in Ordnung. Es bot keinerlei Angriffsfläche und entpuppte sich auch nicht als Falle.
    Ich stand wieder auf. »Tja, die Überraschungen reißen eben nicht ab. Vielleicht möchte die unbekannte Anruferin, daß wir beide hier im Haus übernachten.«
    Suko hatte seinen lustigen Tag. »In einem Bett?«
    »Breit genug ist es ja.«
    »Dann leg dich schon mal hin.«
    Das genau tat ich nicht, denn der Spaß war in diesem Augenblick vorbei. Bisher hatten wir nichts gehört, nun aber wurden wir durch ein fauchendes Geräusch aufmerksam und auch durch eine Bewegung auf der Treppe.
    Sie war nur aus den Augenwinkeln zu sehen gewesen. Noch bevor wir uns gedreht hatten, hörten wir das Frauenlachen, dann waren wir herumgefahren und leuchteten die Treppe an.
    Dort stand die Anruferin, die wir beide kannten. Zumindest ich wäre fast aus

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