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108 - Der schwarze Würger

108 - Der schwarze Würger

Titel: 108 - Der schwarze Würger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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ihnen ging. „Hast du wirklich vor, uns zu deinem Kokuo zu führen? Oder willst du uns nur in ein Labyrinth locken, aus dem wir nicht mehr herausfinden?"
    Tomotada sprang unvermittelt zur Seite. Unga nahm sofort Abwehrstellung ein, auf jede Überraschung gefaßt. Auch Dorian, dem die unberechenbare Mentalität der Samurai aus seinem fünften Leben bestens bekannt war, befürchtete eine Aggressivität Tomotadas.
    Doch Tomotada zeigte keine Feindseligkeit. Er sagte nur: „Ihr seid am Ziel."
    Dorian blickte sich prüfend um.
    Die Höhle war groß, doch wies sie keinerlei Besonderheiten auf; sie unterschied sich durch nichts von den anderen, durch die sie gekommen waren.
    „Wo ist denn nun Olivaro?" fragte Unga anzüglich. „Ist er etwa zu feige, um persönlich zu erscheinen?"
    „Das ist er nicht", ertönte eine Stimme aus dem Hintergrund, und eine untersetzte Gestalt tauchte auf.
    Es war unverkennbar Olivaro, wie sie ihn alle kannten. Er zeigte nicht sein zweites - wahres Gesicht, sondern blieb seiner Maske treu: er hatte ein schmales Gesicht mit braunen, weit auseinanderstehenden Augen, einer kleinen Nase und einem vollen sinnlichen Mund. Mit diesem durchschnittlichen Aussehen hatte er schon viele seiner Gegner getäuscht und sie dazu gebracht, daß sie ihn unterschätzten. Doch diesen Fehler würde keiner von ihnen begehen; sie schätzten den Januskopf richtig ein.
    „Warum nur werden Sie immerzu beleidigend?" fuhr Olivaro an Unga gewandt fort. „Glauben Sie, sich dadurch psychologische Vorteile zu verschaffen? Daß Sie nur ein Cro Magnon sind, ist jedenfalls keine Entschuldigungsgrund, denn als Diener des Dreimalgrößten müssen Sie sich ein Mindestmaß arg Umgangsformen aneignen."
    Wenn Olivaro glaubte, Unga reizen zu können, so irrte er.
    „Damit wären wir quitt, Olivaro", sagte der Cro Magnon grinsend, wurde aber sofort wieder ernst. „Wir sollten uns wichtigeren Dingen zuwenden. Sie haben uns das versprochene Zeichen gegeben und hier sind wir. Sind Sie noch bereit, unter unseren Bedingungen mit uns zusammen zu arbeiten?" „Natürlich", erwiderte Olivaro. „Hätte ich Ihnen sonst Tomotada geschickt, damit er Sie vor der magischen Strahlung in Sicherheit bringt? Übrigens habe das Fanal nicht ich entzündet."
    „Das haben wir uns gedacht, Olivaro", sagte Coco. „Aber wer dann? War es Vago? Und was bezweckt er damit?"
    „Ihr habt mit Vago also bereits Bekanntschaft gemacht", meinte Olivaro. „Ja, er war der Urheber. Er mußte dieses magische Licht zwangsläufig entzünden. Da mir das bekannt war, konnte ich es euch ankündigen. Ich wußte auch, daß sich das magische Licht ausbreiten und alle Menschen in weitem Umkreis in Vagos Sinn beeinflussen würde. Das ist inzwischen geschehen, und viele Unschuldige sehen einem schlimmen Schicksal entgegen. Leider lag es nicht in meiner Macht, das zu verhindern. "
    „Seit wann so menschenfreundlich, Olivaro?" fragte Coco spöttisch.
    Dorian, der sich - seiner Rolle als Richard Steiner gemäß - im Hintergrund hielt, beobachtete den Januskopf genau. Er bekam den Eindruck, daß Olivaro das meinte, was er sagte.
    „Es gehört doch zu unserer Abmachung, Unschuldige, soweit es geht, zu verschonen", erwiderte Olivaro. „Außerdem hätte es in meinem Interesse gelegen, die Aktivierung des magischen Lichts zu verhindern. Es hat nämlich die Aufgabe, das magische Tor zu Vagos Welt zu öffnen. Vago ist im Besitz der Barren, in denen alle Informationen über mich gespeichert sind. Wenn er die Memory- Barren durch das Tor schafft, bin ich verloren - und auch für die Menschheit wird eine schwere Zeit anbrechen. Wenn ihr Vago kennengelernt habt, dann werdet ihr auch wissen, daß wir die gleiche Abstammung haben."
    „Stimmt", sagte Unga. „Vago hat sich uns als Januskopf zu erkennen gegeben. Es liegt auf der Hand, daß Sie beide demselben Volk angehören. Wir wissen inzwischen auch, daß Sie von Ihren Artgenossen vor Jahrhunderten auf unsere Welt geschickt wurden, wahrscheinlich als Beobachter und Wächter. Ebenso ist uns bekannt, daß Sie Ihre Position mißbraucht haben, weshalb Sie Repressalien Ihrer Artgenossen zu befürchten haben. Mir ist nur nicht klar, wieso das Nachteile für die Menschheit mit sich bringen sollte?"
    „Das kann ich leicht erklären", sagte Olivaro. „Ich bin gewiß kein Heiliger und weiß, daß ihr mich für einen wahren Teufel haltet."
    „Schließlich hattest du mal gute Chancen, dich als Fürst der Finsternis in der Schwarzen Familie zu

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