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108 - Die Fratze des Grauens

108 - Die Fratze des Grauens

Titel: 108 - Die Fratze des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Wagens, hinter dem wir her waren. Die freigelassene Geisel taumelte auf die Fahrbahn. Ich mußte scharf abbremsen. Der Mann kippte über die Motorhaube meines Rovers.
    »Meinen Wagen! Er hat meinen Wagen!«
    »Sie kriegen ihn wieder!« schrie ich zum Fenster hinaus, während Ellis links abbog.
    »Aber nur, wenn Sie uns nicht aufhalten!« schrie Mr. Silver zum anderen Fenster hinaus.
    Der Mann stolperte auf den Bürgersteig und ich fuhr weiter. Jetzt hatte Ellis einen unangenehm großen Vorsprung. Wenn er den geschickt nützte, hatten wir das Nachsehen.
    Aber er hatte Pech. Den Bentley sah ich zwar nicht so bald wieder, aber die ölblaue Auspuffahne hing lange genug in der Luft, so daß ich seine Spur nicht verlor.
    In Soho schien ihm das klarzuwerden.
    Er ließ den Bentley stehen. Wir entdeckten den leeren Wagen mit offener Tür. Zwei Räder standen auf dem Bürgersteig, und Ellis flitzte gerade zu Fuß um die Ecke.
    »Dort läuft er!« rief Mr. Silver.
    »Hab’ ihn schon gesehen«, gab ich zurück.
    In die Straße, in die Ellis floh, konnte ich ihm mit dem Wagen nicht folgen. In der Mitte der Fahrbahn stand ein Betonsockel.
    Ellis’ Ziel war ein Museum. »Art Gallery« nannte es sich.
    Das Monster versuchte das Haupttor aufzubrechen!
    Wild warf es sich gegen die dicke Holztür, als müsse es unbedingt hinein. Es versetzte der Tür wütende Tritte, beachtete uns nicht, als wäre es geistig völlig hinüber.
    Mit dem Colt Diamondback in der Hand, rief ich den Kerl an. »Ellis!«
    Jetzt schien er uns wahrzunehmen. Er wirbelte herum und starrte uns mit seinen großen gelben Augen haßerfüllt an. Seine Lippen hoben sich, damit wir die gefährlichen Reißzähne noch besser sehen konnten, und er fauchte wie ein Tiger oder Panther, den man in die Enge getrieben hat.
    »Ganz ruhig, Ellis!« sagte ich, gespannt wie eine Stahlfeder. »Keine falsche Bewegung, sonst kracht es, und auf die geringe Entfernung schieße ich garantiert nicht daneben!«
    Ich hätte meine Worte ebensogut gegen die Wand richten können. Ellis duckte sich trotzdem zum Sprung. Jetzt erst fiel mir das Blut an seinen Krallen auf. Ich fragte ihn, wessen Blut das sei. Er sagte es mir - stolz triumphierend, »Und gleich wird auch dein Blut fließen, Ballard!« knurrte er, »In der Trommel meiner Waffe befinden sich geweihte Silberkugeln«, gab ich zurück. »Das nur zu deiner Information. Die verkraftest du nicht, Ellis!«
    Mir fiel auf, daß sich Mr. Silvers Fäuste mit einem silbernen Flirren überzogen, und einen Lidschlag später bestanden sie aus purem Silber, Schwere Hämmer, mit denen der Ex-Dämon das Monster ausknocken konnte, zumal sich auch noch Silbermagie in ihnen befand, Ellis war so verrückt, es trotzdem zu versuchen. Obwohl ich ihn mit dem Colt Diamondback bedrohte, griff er mich an. Ich drückte nicht ab, weil wir den Mann lebend brauchten.
    Als er vorschnellte, sprang ich zurück - und Mr. Silver federte hinter Ellis. Er schlug mit beiden Fäusten gleichzeitig zu, und Robert Ellis brach zusammen.
    »Großartiges Teamwork«, sagte ich zufrieden und steckte die Kanone weg. »Komm, faß mit an! Wir tragen ihn zum Wagen, und dann versuche ich unsere Freunde zu erreichen.«
    Wir schleppten Ellis zum Rover und verstauten ihn im Fond. Dann griff ich nach dem Hörer des Autotelefons und tippte die Nummer in den Apparat, über die Daryl Crenna in seinem Wagen zu erreichen war. Ich hatte Glück. Der Mann aus der Welt des Guten meldete sich.
    »Wir haben den Knaben«, sagte ich. »Wo seid ihr?« wollte Daryl wissen. Ich sagte es ihm.
    »Ich trommle die anderen zusammen, und dann kommen wir zu euch«, sagte Daryl und hängte ein.
    Als sie bei uns eintrafen, war Robert Ellis immer noch ohne Besinnung.
    Vom Optischen her war Anthony Ballard das außergewöhnlichste (weil auffallendste) Mitglied des »Weißen Kreises«. Er war ein schwerer Brocken, sehr muskulös, größer als ich, trug Lederstiefel, rote Hosen und eine rote Kapuze. Sein Oberkörper war nackt Um die Leibesmitte war ein breiter Ledergürtel geschlungen, der mit einer großen Metallschnalle versehen war.
    Mein Ahnherr stieg aus. Das Henkersbeil, seine Waffe, deren Schneide magisch geschärft war, ließ er im Wagen.
    Die anderen Mitglieder des »Weißen Kreises« sahen völlig normal aus. Wie Menschen - ohne welche zu sein.
    Sie verfügten alle über verblüffende Fähigkeiten, die sie im Kampf gegen das Böse einsetzten. Ihr Mut war beispiellos. Es gab nichts, was sie nicht wagten, wenn

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