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108 - Die Fratze des Grauens

108 - Die Fratze des Grauens

Titel: 108 - Die Fratze des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Vorstadteleganz.
    »Hast du einen Wagen?« wollte Robert Ellis wissen.
    Der Mann wagte nicht zu verneinen.
    »Wo steht er?« fragte Ellis.
    »Direkt vor der Bar.«
    »Die Schlüssel!« verlangte Ellis. »Na mach schon, gib mir die Schlüssel!«
    Der Mann griff in die Hosentasche.
    Da flog die Bartür wieder auf…
    ***
    Ich hielt meinen Colt Diamondback in der Faust, aber ehe ich daraus einen Nutzen ziehen konnte, schnellte das Monster hinter einen gut gekleideten Mann. Wie durch Zauberei hielt der Kerl plötzlich ein Springmesser in der Hand, Es wäre nicht nötig gewesen. Seine Krallen waren gefährlich genug.
    »Weg mit der Kanone!« schrie er und setzte dem Mann das Messer an die Kehle.
    Die Geisel versteifte, riß die Augen auf und starrte mich flehend an. Ich hatte keine andere Wahl, mußte gehorchen. Ich stieß den Revolver in die Schulterhalfter zurück und schaute dem Monster furchtlos in die gelben Augen.
    »Und was nun?« fragte ich.
    »Wer bist du? Was willst du von mir?« wollte der Kerl wissen.
    »Ich heiße Tony Ballard, und ich werde dich kriegen!« antwortete ich. »Laß den Mann frei!«
    Mr. Silver trat ein.
    »Der Mann kommt mit mir!« knurrte das Monster.
    »Du kennst meinen Namen«, sagte ich. »Nenn mir deinen.«
    Er sah keinen Grund, es nicht zu tun. »Robert Ellis. Ich rate dir, mir keine Schwierigkeiten zu machen, sonst stirbt zuerst dieser Mann, und dann bist du dran, Ballard.«
    Ich wollte ihn weiter beschäftigen, das heißt ablenken, damit Mr. Silver etwas gegen ihn einfädeln konnte, aber Ellis war wachsam. Als sich der Ex-Dämon zur Seite bewegte, fiel es ihm auf.
    Vier Schritte durfte der Hüne machen, dann rief Ellis: »Stop!«
    Mr. Silver blieb sofort stehen. Er hätte mit Sicherheit nicht gehorcht, wenn der Mann keine Geisel gehabt hätte.
    »An die Wand, Ballard! Zu den anderen!« herrschte mich Ellis an.
    Ich kam seiner Aufforderung schleppend nach.
    »Schneller!« brüllte Ellis ungeduldig.
    »Woher kommst du?« wollte ich wissen.
    »Das geht dich nichts an!« antwortete Ellis rauh, und er duldete keine weiteren Fragen. Langsam setzte er sich mit seiner Geisel in Bewegung. Er paßte verdammt gut auf. Was immer wir unternommen hätten, die Geisel hätte es büßen müssen. Ich konnte mir vorstellen, wie dem Mann im Moment zumute war. Ellis würde bestimmt nicht zögern, ihm das Leben zu nehmen, wenn wir ihn reizten.
    Er stieß den Mann vor sich her. In der Nähe der Tür drehte er sich mit ihm um, damit wir ihm nicht in den Rücken fallen konnten.
    Kaum hatten die beiden die Bar verlassen, fragte ich den aus der Versenkung hochkommenden Besitzer: »Gibt es einen Hinterausgang?«
    Der Mann nickte stumm und wies uns den Weg. Wir jagten durch eine schmale Tür, gelangten in einen finsteren Hinterhof, überkletterten eine Mauer und sprinteten zum Rover zurück.
    Mr. Silver hatte noch ein Bein draußen, da raste ich schon los. Der Ex-Dämon zog das Bein rasch in den Wagen und schlug die Tür zu.
    Ellis setzte sich in einem uralten Bentley ab. Er fuhr nicht selbst, saß auf dem Beifahrersitz und bedrohte seine Geisel immer noch mit dem Messer.
    »Wir schnappen ihn uns, Silver!« knurrte ich aggressiv. »Er kann fahren, wohin er will, wir kriegen ihn, und dann muß er uns eine Menge Fragen beantworten, bevor wir ihn unschädlich machen.«
    ***
    »Bitte!« bettelte der Besitzer des alten Bentley. »Bitte tun Sie mir nichts!«
    »Fahr!«
    »Alles, was Sie wollen«, sagte der Mann. »Aber lassen Sie mir mein Leben! Ich habe Frau und Kinder!«
    »Fahr schneller!« verlangte Ellis, aber der alte Wagen, der schon durch viele Besitzerhände gegangen war, wollte nicht mehr so recht. Außerdem war der schwere Bentley noch nie ein Rennwagen gewesen, und nun, wo die Zylinder undicht waren und die Ventile klapperten, erreichte er schon gar nicht mehr die Leistung von einst.
    Der Mann am Steuer gab sich alle Mühe, Ellis zufriedenzustellen. Es reichte nicht. Ellis befahl ihm anzuhalten.
    »Links ran! Mach schon!«
    Der Bentleyfahrer dachte, nun wäre es aus mit ihm, doch Ellis stieß ihn nur aus dem Fahrzeug und übernahm selbst das Steuer.
    Mein Herz machte einen Freudensprung, als ich das sah. Nun brauchten wir auf niemanden mehr Rücksicht zu nehmen.
    Ellis trat das Gaspedal bestimmt bis zum Anschlag durch, aber der Bentley nahm das kaum zur Kenntnis.
    »Er sitzt in einer verdammt lahmen Ente«, sagte Mr. Silver.
    »Unser Vorteil«, gab ich zurück.
    Dicker blauer Rauch qualmte aus dem Auspuff des

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