Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
108 - Die Fratze des Grauens

108 - Die Fratze des Grauens

Titel: 108 - Die Fratze des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
es galt, die Hölle in die Schranken zu weisen.
    Sie sahen sich Ellis kurz an, und ich sagte ihnen, wo wir den Kerl entdeckt hatten, und was er getan hatte.
    »Ich schlage vor, wir bringen ihn in unser Haus«, bemerkte Daryl Crenna. »Dort sehen wir zu, daß er zu sich kommt, und dann stellen wir ihm unsere Fragen.«
    »Okay«, sagte ich. »Wir fahren hinter euch her.«
    Mr. Silver setzte sich neben das »schlafende« Monster. Er würde dafür sorgen, daß Ellis mich während der Fahrt nicht attackierte und ich einen Unfall baute - oder etwas Schlimmeres passierte.
    Daryl Crenna fuhr los, und ich folgte den Hecklichtern seines Wagens.
    Als wir unser Ziel erreichten, war Ellis immer noch nicht bei Bewußtsein, Ich musterte Mr. Silver.
    »Vielleicht hast du zuviel des Guten getan«, sagte ich besorgt. »Vielleicht hast du zu kräftig zugeschlagen - und Ellis kann uns nie mehr eine Frage beantworten.«
    Der Ex-Dämon schüttelte zuversichtlich den Kopf. »Sei unbesorgt, Tony. Er wird bald zu sich kommen.«
    Anthony Ballard, Daryl Crenna, Mason Marchand und Brian Colley übernahmen das Monster. Sie trugen den schlaffen, scheinbar leblosen Körper ins Haus. Wir folgten ihnen. Sie legten ihn auf eine Ledercouch und fesselten ihm die Hände mit Handschellen auf den Rücken. Auch um seine Fußgelenke rasteten Metallspangen ein, denn es war damit zu rechnen, daß Ellis fürchterlich tobte, wenn er das Bewußtsein wiedererlangte.
    Mr. Silver trat vor und zog die Magie ab, die dazu beitrug, daß Ellis so lange besinnungslos war.
    Wir warteten gespannt, standen um die Couch herum und betrachteten das Gesicht des Mannes. Seine Lippen vermochten die großen Raubtierzähne nicht zu verbergen.
    Dennoch hatten wir es hier mit keinem Wertiger zu tun. Ellis war ein Wesen, das wir nicht kannten. Einem Monster wie ihm waren wir noch nie begegnet.
    »Ich glaube, er kommt zu sich«, sagte Mason Marchand. Er besaß die Fähigkeit, magische Elmsfeuer zu schaffen.
    Die Lider des Monsters zuckten, und kurz darauf öffnete Ellis die Augen. Als er uns sah, fing er, wie erwartet, zu toben an, aber die Fesseln verhinderten, daß er einem von uns gefährlich werden konnte.
    »Wer bist du?« fragte ich das Monster.
    »Du kennst meinen Namen!« knurrte Ellis. »Laß mich frei, Ballard!«
    »Gibt es mehr von deiner Sorte?« forschte ich weiter.
    »Das weiß ich nicht.«
    »Weshalb bist du nach London gekommen?« fragte ich.
    »Ich mußte…«
    »Wer hat dich dazu gezwungen?« wollte ich wissen.
    »Niemand. Die Zeit war reif…«
    »Reif - wofür?«
    »Daß ich aufbreche«, sagte Robert Ellis.
    »Warum hast du Georgia Powell umgebracht? Nur um deinen Mordtrieb zu befriedigen?«
    »Ja, es überkam mich. Es war so stark, daß ich es nicht verhindern konnte«, sagte Ellis.
    »Wolltest du es denn verhindern?«
    »Nein«, gab Ellis zurück, »Weshalb wolltest du in die ›Art Gallery‹?« fragte ich.
    Ellis fing an, uns zu beschimpfen. Er brüllte und bespuckte uns. Angesichts der Tatsache, daß er gefesselt und wir in der Überzahl waren, wirkte es lächerlich, daß er uns drohte, er würde uns alle töten. Wir nahmen ihn nicht ernst. Ich wartete, bis er sich beruhigt hatte, dann wiederholte ich meine Frage, »Ihr wart hinter mir her«, keuchte er. »Ich wollte mich verstecken.«
    »Warum ausgerechnet dort?«
    »Es hat sich so ergeben«, sagte Ellis, aber ich hatte das Gefühl, daß er nicht die Wahrheit sagte.
    »Wofür ist die Zeit reif, Ellis?« wollte ich wissen. »Rede! Du weißt mehr, als du zugibst. Wir kriegen es aus dir heraus. Wir sind zu sechst, können uns abwechseln - und wir haben viel Zeit. Irgendwann wirst du zusammenklappen. Also rede lieber gleich.«
    Doch den Gefallen tat er mir nicht, »Geh zum Teufel, Ballard!« brüllte er mit seiner Raubtierstimme, »Ihr könnt es nicht verhindern! Es wird geschehen! Niemand kann den Lauf der Dinge aufhalten!«
    Ich hakte ein, löcherte ihn mit immer neuen Fragen. Bei Widersprüchen hakte ich sofort wieder ein, aber Ellis ließ die Katze nicht aus dem Sack. Ich versuchte ihn aus der Reserve zu locken, reizte ihn, und er verlor zweimal die Beherrschung; doch beide Male schaffte ich es nicht, ihm mehr zu entlocken als das, was wir bereits wußten.
    Nachdem ich ihn eine halbe Stunde lang bearbeitet hatte, überließ ich ihn Mr. Silver. Der Ex-Dämon versuchte Kontrolle über Ellis’ Geist zu bekommen, doch es gelang ihm nicht, das Monster zu hypnotisieren. Er fuhr mit schweren Geschützen auf, setzte

Weitere Kostenlose Bücher