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108 - Die Werwölfe des Dr. Satanas

108 - Die Werwölfe des Dr. Satanas

Titel: 108 - Die Werwölfe des Dr. Satanas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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klaffte die Stelle, wo die Lanze die Seite
geöffnet hatte. Blutstreifen rannen aus den Handinnenflächen. Der Raum enthielt
außer einem Altar, einem alten, geschnitzten Schrank und einem einfachen Tisch
mit drei Stühlen keine weitere Einrichtung. Larry Brent war vor einer Stunde in
Coyame angekommen. Auf einer einsamen Bergstraße hatte er sein fliegendes Auto
aufgesetzt und war dann die scharf gewundenen Serpentinen bis zum Eingang des
Klosters und der Klosterschule hinaufgefahren. Die großen Gebäudekomplexe lagen
in rund tausendneunhundert Metern Höhe. Die holprige Straße führte bis zu dem
schmiedeeisernen Haupttor, wo die Schwester Pförtnerin ihn empfangen und nach
seinen Wünschen gefragt hatte. Er gab sich als Angehöriger einer
Sonderabteilung zu erkennen und nannte sogar die Bezeichnung PSA, was er nur in
den seltensten Fällen tat. Er gab an, Maria Lopez, die in der Klosterschule
Waisenkinder unterrichten sollte, sprechen zu wollen. In einer äußerst
dringenden Angelegenheit, wie er zu verstehen gab. Da war ihm etwas
aufgefallen. Die Ordensfrau hatte kaum merklich die Augenbrauen gehoben. Nur
eine feine Geste. Einem anderen wäre sie überhaupt nicht aufgefallen.
    Aber Larry
Brent war ein zu genauer Beobachter, als dass ihm die mimische Veränderung
entgangen wäre. Die Ordensfrau hatte telefoniert, und kurz danach waren zwei
andere Schwestern gekommen, die ihn ins Büro der Oberin bringen sollten.
    Dort war er
nun. Die Schwester Oberin kam aus einem Hinterzimmer. Ihr schlichtes Gewand und
die Haube verdeckten ihren Körper bis auf schmale, weiße Hände und ein
ebenmäßiges Gesicht, das Ruhe und Ausgeglichenheit ausstrahlte. „Bitte, nehmen
Sie Platz, Senor Brent.“ Sie bot ihm einen Stuhl an und setzte sich zu ihm an
den einfachen Tisch, auf dem eine Vase mit frischen Schnittblumen stand.
    „Ich bin
eigentlich nicht gekommen, um mich hier auszuruhen und Ihre Zeit in Anspruch zu
nehmen. Mein Besuch gilt Maria Lopez.“
    Die
Ordensfrau nickte. „Sie kommen allerdings zu einem sehr ungelegenen Zeitpunkt“,
meinte sie leise. Er wunderte sich, dass sie ihn gar nicht weiter nach seiner
Person und seinen Absichten fragte.
    „Es ist spät geworden.
Schon Abend, ich weiß ... Aber es war ein langer Weg nach hier, und ich hatte
auch keine Gelegenheit, mich vorher anzumelden. Mein Auftrag erfolgte
überraschend. Sollte es ungelegen sein, würde ich gern heute Nacht hier
bleiben. In Klöstern gibt es oft Gästezimmer, ich nehme an, dass auch Sie auf
unerwartete Besuche eingerichtet sind.“
    „Ja, das sind
wir. Es liegt bei Ihnen, ob Sie die Nacht hier verbringen wollen. Ein
Gästezimmer ist bereits für Sie gerichtet.“ Sie lächelte ihn an und sagte dann
einen Satz, der ihm durch und durch ging. „Maria Lopez wusste, dass Sie kommen
würden. Bereits heute Nachmittag hat sie schon von Ihnen gesprochen ...“
     
    ●
     
    Larry
glaubte, sich verhört zu haben. „Aber, das kann nicht sein ..." Nun war er
an der Reihe, Verwunderung zu zeigen. „Ich war weder vorangemeldet, noch kann
Maria Lopez mich kennen.“
    „Das ist
richtig, Senor. Dennoch weiß sie es, besonders in diesen Nächten.“
    „Was ist an
dieser Nacht so Besonderes?“
    „Kommen Sie,
ich zeige es Ihnen.“ Die Oberin erhob sich, trat ans Fenster und öffnete es
weit. Kalt und frisch strömte die Nachtluft herein. Die zerklüfteten
Bergmassive des Hochlandes dehnten sich vor ihnen aus und führten den Blick
scheinbar in die Unendlichkeit des Himmels und der Nacht. Hier oben gab es weit
und breit keine menschliche Siedlung. Auf dem Weg durch die Berge hatte Larry
Brent etwa achthundert Meter weiter unten ein altes, verfallenes Haus gesehen.
Das war von einem Einsiedler- bewohnt. An der Seite des Hauses hatte X-RAY-3
zwei Maulesel und eine Handvoll Ziegen wahrgenommen sowie einen Mann, der sie
versorgte. „Eine wundervolle Mondnacht“, bemerkte Larry Brent und blickte auf
die große weiße Scheibe, die voll und klar am nächtlichen, sternenübersäten
Himmel stand. Hier oben in fast zweitausend Metern Höhe war die Luft rein und
klar, kein Wölkchen trübte die Sicht. Trübe war es in den Tälern, wo die
Ortschaften lagen. Die Wolkenschicht hing sehr tief. „Für den einen ist sie
wundervoll, für den anderen bringt sie nur Schrecken“, murmelte die Schwester
geheimnisvoll.
    „Wieso weiß
Maria Lopez von meinem Kommen?“
    „Sie weiß es
einfach. Vor dem Mittagsgottesdienst kam sie zu mir und sagte: Heute Abend,
wenn der Mond

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