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108 - Die Werwölfe des Dr. Satanas

108 - Die Werwölfe des Dr. Satanas

Titel: 108 - Die Werwölfe des Dr. Satanas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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überprüfen. Der Mensch in seiner ganzen Schwäche und Ahnungslosigkeit war
Satanas’ Experimentierfeld. Er ließ sich immer neue furchtbare Dinge einfallen,
um zu beweisen, dass er die Macht besaß, überall und jederzeit den Tod zu
bringen. Im Tierorganismus wirkte VC 98 augenblicklich. Beim Menschen trat dies
erst unter der Einwirkung des Vollmondes ein. Substanzen, die aus dem Blut
eines Menschen mit der schauerlichen Veranlagung gefiltert worden waren, kamen
nun voll zur Geltung.
    Jackson wurde
zum Werwolf! Damit vergaß er sein menschliches Wesen, seine Identität. Er war
nur noch Tiermensch, Raubtier, und die Gier auf der Jagd nach anderen Menschen,
die seine Opfer sein sollten, brach sich Bahn in einem Hirn, das zu keinem
menschlichen Gedanken mehr fähig war. Mordlüsten glänzten die bernsteinfarbenen Raubtieraugen.
    Der Werwolf huschte
flink durch den Korridor, löschte alle Lichter und öffnete dann vorsichtig das
Hauptportal. Er spähte hinaus in den beginnenden Abend, presste sich in den
Schutz des Schattens der Hauswand und suchte die hintere Seite des Hauses auf.
Dort tauchte er in der Dunkelheit unter... ein lautloser Ruf war an ihn
ergangen.
     
    ●
     
    Nicht nur in
den Adern des Verwalters begann mit dem Aufgehen des Vollmondes die Substanz
des Werwolfs-Blutes zu wirken. Es gab noch jemand, der ohne sein Wissen VC 98
mit einem Getränk aufgenommen hatte: Dr. Brenda Galley.
    Der Mond
zeigte sich über den Wipfeln der alten Eichen und Kastanienbäume, die im Garten
des Krankenhauses standen. Schwarze, machtvolle Silhouetten gegen den
mondhellen Himmel, gegen die große bleiche Scheibe, an deren Rändern
Wolkenfetzen vorbeiwehten, als würde ein unsichtbarer Gigant in die Wolken blasen.
Brenda Galley stöhnte leise, als sie merkte, wie die Verwandlung einsetzte. Aus
ihren Poren sprossen rotbraune Haare und bedeckten im Nu Gesicht und Hände.
Unter dem weißen Nachthemd, das sie trug, wuchs ihr ein Pelz, der dicht und
undurchdringlich ihren ganzen Körper überwucherte. Die Haare ragten über den
Kragen und aus dem Ausschnitt des Nachthemdes. Die Pranken schleuderten die
Decke zurück. Brenda Galley, die seit Stunden reglos und schweigend in ihrem
Bett lag, richtete sich auf. Aber sie war als Brenda Galley nicht mehr zu
erkennen. Die unheimliche Macht in ihrem Blut hatte sie nicht nur äußerlich,
sondern auch innerlich verändert. Kalt und mordgierig glitzerten die
Raubtieraugen. Der Wolf stieg gewandt aus dem Bett. Das bleiche, fahle Mondlicht,
das draußen auf dem Balkon und den Wipfeln der Bäume lag, schien ihn beinahe
magisch anzuziehen. Geduckt raubtiergleich und flink huschte er auf das Fenster
zu. Es war der Moment, da die Tür geöffnet wurde. Die Krankenschwester, die
ihren Nachtdienst begann, warf einen Blick in den Raum. Der Werwolf
registrierte die Bewegung, wirbelte herum und schnellte seitlich an die Wand
heran. Die Tür, die nur zur Hälfte geöffnet war, verdeckte die unheimliche,
lauernde Gestalt. Die Krankenschwester knipste kein Licht an, sondern blickte
im Schein der Korridorbeleuchtung, die als breiter Streifen quer hereinfiel,
auf das Bett. Die Frau stutzte. „Aber ... das gibt es doch nicht!“ Sie wusste,
dass die Patientin unter einem schweren Schock stand und entsprechende Medikamente
erhalten hatte. Wieso war das Bett leer? Die Krankenschwester tat zwei schnelle
Schritte in den Raum. Da wurde ihr die Tür aus der Hand gerissen. Der plumpe
Schatten des behaarten Wesens berührte sie. Dann krallten sich zwei Pranken in
ihre Schultern und Brust und rissen sie herum. Zum Schreien kam die Überfallene
nicht. Eine Pranke legte sich im gleichen Moment auf ihre Lippen und schloss
sie mit hartem, unerbittlichem Druck. Die Überfallene wehrte sich trotz der
panischen Angst, die sie erfüllte, mit aller Kraft. Aber die war zu gering. Die
Bestie war stärker. Heißer Raubtieratem traf ihr Gesicht. Die Überfallene roch
das Blut. Sie taumelte nach vom, konnte sich aber weder losreißen noch merkte
sie, wie der Tod kam. Ein kurzer, erbarmungsloser Prankenhieb setzte ihrem
Leben ein Ende. Die Tote sackte auf das Bett. Das weiße Leinenzeug färbte sich
rot. Der Wolf stürzte sich auf sie.
     
    ●
     
    Larry Brent
sah sich unmerklich um. Er befand sich in einem großen Raum. Eine Wand wurde
von einem kostbaren Kruzifix eingenommen, an dem der Gekreuzigte farbig
dargestellt war. Das Gewand war bis auf die Hüften heruntergerollt, der Körper
war fahl und wächsern angemalt. Rot

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