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1080 - Das Ende eines Experiments

Titel: 1080 - Das Ende eines Experiments Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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des losen Verbunds zum anderen, dann wieder zurück zur Brutwolke, hinter deren leuchtender Haut sich Millionen von Teilchen bewegten. Er untersuchte jeden Quadratzentimeter der Oberfläche auf erste Anzeichen sich bildender Risse. Falls es zu einem Bersten kommen sollte, schützten selbst die Energiefelder das Fragment nicht vor dem Zugriff des Fremden. Die ganze Arbeit der letzten Monate würde umsonst sein. Er stünde wieder vor dem Nichts - und hatte doch schon viel zuviel Zeit verloren.
    Seine Auftraggeber warteten darauf, daß er seinen Teil zur Rekonstruktion des Viren-Imperiums beisteuerte. Wie weit waren die anderen schon, die wie er daran arbeiteten?
    Fehlte vielleicht gar nur noch sein Fragment?
    Wenn er den Menschen nur klarmachen könnte, von welcher ungeheuren Bedeutung die Rekonstruktion war! Sie zeigten ja guten Willen, aber das genügte noch nicht!
    Er brauchte stärkere Abwehrschirme. Es konnte nur noch Stunden dauern, bis der Fremde angriff.
    Während Quiupu sich unablässig nach den erwarteten Schiffen von der Erde erkundigte und immer wieder vertröstet wurde, gruppierte er die Geräte um, veränderte die auf die Brutwolke wirkende Strahlung oder die Energiefelder, um einen größtmöglichen Schutz zu erreichen, auch wenn er den Fremden dadurch allenfalls aufhalten konnte.
    Er gab den Kommandanten der LUZFRIG und der ONTARIO Anweisungen, wie sie ihre Position in Abstimmung auf seine eigenen Maßnahmen zu verändern hatten, was ihm bissige Kommentare einbrachte.
    Er durfte sich nicht daran stören. Die Vishna-Komponente hatte sich inzwischen so sehr verstärkt, daß jeden Moment mit ihrem Erscheinen zu rechnen war.
    Dann kam der Augenblick, auf den er voller Angst gewartet hatte.
    Die Energieblase verließ ihre Warteposition und drang in das Sonnensystem ein.
    Quiupu gab ein Geheul von sich, das stark an sein allmorgendliches Iliatru erinnerte. Mit Hilfe hochkomplizierter, leistungsfähiger Instrumente konnte er die Energieblase genau beobachten. Sie kam mit unglaublicher Geschwindigkeit heran, hatte schon die Bahn des dritten Planeten überschritten und schien das Fragment rammen zu wollen.
    Hilfesuchend drehte sich das kosmische Findelkind um die eigene Achse, sah die beiden Schiffe und tief unter sich Lokvorth.
    „Schießt auf ihn!" schrie er ins Helmmikrophon des Raumanzugs. „Haltet ihn doch auf!"
    Er justierte einige Projektoren neu und wußte doch, daß es sinnlos war.
    „... die Ruhe bewahren", hörte er Demos Yoorns Stimme. „Wir feuern auf nichts und niemanden, Quiupu, solange wir nicht angegriffen werden. Das solltest du gut genug wissen. Und selbst dann werden wir noch einmal versuchen, einen Kontakt ..."
    „Nein!" kreischte der Viren-Forscher außer sich. „Dann ist es zu spät!"
    „Hör zu, du hast uns schon einmal prophezeit, daß wir von dem Fremden vernichtet werden würden", meldete sich Kristina Wiener. „Wir leben noch."
    Oh, sie begriffen nichts!
    Die Blase war nun schon so nahe, daß er sie mit bloßem Auge als grelles, blaues Leuchten erkennen konnte. Quiupu glaubte sich im Stich gelassen. Er mußte ganz allein um sein Fragment des Viren-Imperiums kämpfen. Als er schon eine Reihe von Projektoren auf den Fremden ausgerichtet hatte und bereit war, ihm alles an Energiefeldern in den Weg zu legen, das sie zu erzeugen vermochten, kam die Blase erneut zum Stillstand.
    Sie schwebte etwa zehntausend Kilometer von der Brutwolke entfernt im Raum, blähte sich auf und zog sich zusammen. Quiupu konnte mit Hilfe seiner Geräte das Wesen in ihr genau erkennen.
    Er hielt den Atem an. Aus dem Helmempfänger drangen die Stimmen verschiedener Menschen, die er kaum hörte. Was beabsichtigte der Fremde mit der Verzögerung?
    „Quiupu!"
    Der Forscher antwortete erst wieder, nachdem etwa eine Stunde verstrichen war und sich immer noch nichts ereignet hatte.
    „Quiupu", hörte er Galbraith Deighton sagen, „die angeforderten Schiffe werden in Kürze eintreffen."
    „Dann ist es zu spät!"
    „Vielleicht nicht. Srimavo ist hier bei mir und bietet dir ihre Hilfe und Zusammenarbeit an. Sie möchte zu dir hinaufkommen."
    „Die Vishna-Komponente! Haltet sie mir fern! Ich werde das niemals dulden!"
    „Quiupu, wir..."
    „Nein!" kreischte der Viren-Forscher. „Ich will nichts mehr davon hören! Aber mir fällt etwas andres ein. Demos Yoorn, du mußt versuchen, den Fremden mit euren Traktorstrahlen von hier fortzubringen, verstehst du mich?"
    „Natürlich, aber wer sagt mir, daß du uns

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