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1080 - Das Ende eines Experiments

Titel: 1080 - Das Ende eines Experiments Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entfernt.
    Endlich schien das Gesicht Reginald Bulls auf dem Schirm. Deighton atmete auf, lächelte schwach und wollte nach der knappen Begrüßung gleich mit einem umfassenden Bericht über die Vorgänge im Weltraum beginnen, als Bull eine Hand hob.
    „Entschuldige, Gal, aber aus Gründen, die du gleich verstehen wirst, scheint es mir notwendig, daß du zuerst weißt, was sich inzwischen im Solsystem tut."
    Deighton runzelte die Stirn. Wieder warf er Srimavo einen Seitenblick zu.
    „Perrys Expedition ist aus M3 zurückgekehrt?" fragte er und wußte, im gleichen Augenblick, daß er sich selbst etwas vorzumachen versuchte.
    Bull lachte trocken, als hätte Deighton ungewollt einen wenig erbaulichen Scherz gemacht.
    „Ja und nein, Gal. Die RAKAL WOOLVER ist vor wenigen Stunden ins Solsystem eingeflogen, aber ohne Perry. Dafür bringt sie uns 2010 Porleyter."
    Deighton pfiff durch die Zähne.
    „Dann haben sie sie also gefunden. Die Expedition war ein Erfolg."
    „Wenn wir das so genau wüßten, Gal", knurrte Bull. „Im Augenblick sieht es jedenfalls nicht ganz so aus. Die Porleyter sind noch nicht auf der Erde gelandet, aber uns wird keine andere Wahl bleiben, als ihnen die Erlaubnis dazu zu erteilen, wenn wir nichts heraufbeschwören wollen, das ..." Rhodans Stellvertreter holte tief Luft und schien nach den richtigen Worten zu suchen. „Die RAKAL WOOLVER kam allein. Als wir noch darüber rätselten, wo der Rest der kombinierten Flotte blieb, meldeten sich Ronald Tekener, Jennifer Thyron und Bradley von Xanthen über Funk und teilten mit, daß die Porleyter den Anspruch erheben, die Kosmische Hanse und die LFT zu übernehmen und künftig in ihrem Sinne zu steuern. Sie wollen angeblich wieder das in die Hände nehmen, was ihrer Ansicht nach zwei Ritter der Tiefe nicht schaffen können. Stelle mir jetzt um Himmels willen keine Fragen, Gal, ich könnte sie dir nicht beantworten. Wir haben uns dazu entschlossen, den Porleytern Landeerlaubnis zu geben und zunächst einmal abzuwarten. Vielleicht stellt sich alles als ein Irrtum heraus. Nach Tekeners Aussagen verfügen die Porleyter über unglaubliche Machtmittel. Wir können nicht ausschließen, daß sie die Erde besetzen, wenn wir nicht freiwillig auf ihre Wünsche eingehen. Glaube mir, Gal, ich wäre jetzt lieber bei euch auf Lokvorth. Wir haben noch die Hoffnung, daß Perry eine Erklärung für das Verhalten der Porleyter hat und sie zur Vernunft bringen kann. Die restlichen Einheiten der kombinierten Flotte sind auf dem Heimweg - und jetzt halte dich fest, denn nun kommt die zweite Überraschung."
    Deightons Gesicht wirkte versteinert. Es dauerte eine Weile, bis er hervorbrachte: „Vielleicht solltest du uns mit ihr verschonen, wenn sie von der gleichen Qualität ist wie die erste."
    „Die SOL ist zurückgekehrt, Gal. Die SOL und Atlan. Wir haben einen entsprechenden Funkspruch erhalten. Sie kommt mit der Flotte."
    Das war der Augenblick, in dem Srimavo einen spitzen Schrei ausstieß und in den Armen des schnell herbeigeeilten Jakob Ellmer zusammenbrach.
     
    *
     
    Deighton hatte Mühe, all das zu verarbeiten, was da nun plötzlich auf ihn einströmte.
    Die Porleyter, die so lange gesuchten Vorläufer der Ritter der Tiefe, als potentielle Okkupanten der Erde und des Solsystems; Atlan und die SOL zurück - und die heftige Reaktion Srimavos. Der Gefühlsmechaniker hätte beschwören können, daß sie in dem Moment aufschrie, in dem Bully die SOL erwähnte.
    Ihm blieb keine Zeit für lange Überlegungen. Das Mädchen war bei Bewußtsein und schien schon wieder die Kontrolle über sich zurückzugewinnen. Sie machte sich von Ellert los.
    „Was war das gerade?" erkundigte sich Bull. Sri stand nicht im Erfassungsbereich der Bildoptik. Er konnte sie nicht sehen, und zu seiner eigenen Überraschung hörte Deighton sich sagen: „Nichts, Bully. Eine Frau hat geschrieen."
    „Es erinnerte mich eher an ein Mädchen. Gal, ich muß zurück zum Krisenstab. Du hast etwas Neues für uns? Es muß wichtig sein, wenn du mich deswegen aus der Besprechung gerufen hast. Natürlich konntest du nichts von den Porleytern wissen. Ich rede schon Unsinn daher, oder? In Wirklichkeit bin ich froh, für wenigstens einige Minuten in ein anderes Gesicht sehen zu können. So wie jetzt habe ich Tiff und Homer seit mehr als vierhundert Jahren nicht mehr erlebt. Ich muß dir nicht sagen, welche finsteren Erinnerungen die Ansprüche der Porleyter in uns Aktivatorträgern heraufbeschwören.
    Von den

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