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1080 - Das Ende eines Experiments

Titel: 1080 - Das Ende eines Experiments Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hörte Yoorn sich sagen. „Gegen dieses Wesen sind wir machtlos.
    Es hat uns das deutlich zu verstehen gegeben. Für es sind wir nicht mehr als ein lästiges Insekt."
    „Wir sollten machen, daß wir von hier fortkommen, solange wir es noch können!" rief jemand aus dem Hintergrund.
    Yoorn schüttelte langsam den Kopf.
    „Es wird sich nicht wiederholen, Linda. Wir existieren für den Eindringling gar nicht, solange wir ihn in Ruhe lassen."
    Er überzeugte sich davon, daß alle Systeme außer den Projektoren einwandfrei arbeiteten, gab eine Erklärung ab, von der er hoffte, daß sie die Männer und Frauen in den anderen Schiffssektionen einigermaßen beruhigen konnten, und ließ sich eine Funkverbindung nach Lokvorth herstellen.
    Bevor er mit Deighton sprach, drehte er sich zu seiner Besatzung um und fragte unsicher: „Hat vielleicht einer von euch vorhin einen Namen geschrieen? Es hörte sich an wie... Whargor..."
     
    *
     
    Die nächsten Stunden waren für Deighton voller Hektik. Seitdem die LUZFRIG an ihren alten Platz bei der Brutwolke zurückgekehrt war, herrschte wieder trügerische Ruhe im Scarfaaru-System.
    Deighton sprach zu den Wissenschaftlern und mahnte zur Besonnenheit. Kirt Dorell-Ehkeshs Schicksal sorgte nach Bekannt werden für zusätzliche Unruhe. Nicht wenige waren von der Angst erfüllt, die nächsten zu sein, die in den Bann des Fremden in seiner leuchtenden Blase gerieten.
    Donna St. Laurent berichtete ständig von der ONTARIO herab. Dorell-Ehkesh war für nur wenige Minuten zu sich gekommen, ohne jemand zu erkennen. Er befand sich in tiefer Trance, starrte mit glasigen Augen ins Leere und murmelte Worte in einer unverständlichen Sprache - falls es eine Sprache war, denn die herbeigeschafften Translatoren fanden kein System in den Lauten.
    Daß er nicht sinnlos vor sich hin lallte, wurde spätestens dann klar, als Donna auffiel, daß ein Wort sich immer wieder wiederholte. Für Deighton, als sie es ihm nannte, war es der letzte Beweis dafür, daß Dorell-Ehkesh mit dem Eindringling in Verbindung stand.
    Whargor - das war auch der Name (oder die Botschaft), die Demos Yoorn und seine Besatzung während des Angriffs des Fremden zu hören geglaubt hatten.
    Nein, dachte Deighton, als er vor der Hyperfunkanlage der Forschungsstation saß und darauf wartete, daß Reginald Bulls Abbild auf dem Monitor erschien. Nein, es war kein Angriff, sondern nur Abwehr. Der Fremde hätte die LUZFRIG vernichten können. Der gleißende Energiestrahl, der für Sekunden im Raum gestanden und die Kogge vollkommen eingehüllt hatte, hatte die Projektoren für die Traktorstrahlen zerstört und die von Yoorn geschilderten Zustände an Bord bewirkt - nicht mehr.
    Es sah so aus, als hätte Whargor, wie Deighton das Wesen in der Blase bei sich bereits nannte, nicht das geringste Interesse an den Menschen und ihren Schiffen im Scarfaaru-System.
    Inzwischen waren die beiden Schiffe von der Erde erschienen und eingewiesen. Eines von ihnen entlud noch die für Quiupu mitgebrachte Ausrüstung, darunter Projektoren für einen Mini-Hochüberladungs- und einen Paratronschirm. Quiupu machte sich darüber her wie ein Verhungernder über Nahrung, was für die Kommandanten der Schiffe bedeutete, daß sie zumindest für einige Zeit Ruhe vor ihm hatten. Die nunmehr drei Kugelraumer und die LUZFRIG bildeten ein gleichseitiges Viereck um Quiupus Arbeitsfeld herum.
    Deighton trommelte ungeduldig mit den Fingern einen Rhythmus auf das Pult. Er konnte sich eines immer stärker werdenden Unbehagens nicht erwehren, als Minuten um Minuten vergingen und Bull sich nicht meldete. Die Hyperfunkverbindung zur Erde stand seit einer Viertelstunde. Bully hatte knapp mitteilen lassen, daß er gleich für Deighton da sein werde. Was hielt ihn also auf?
    Der Zellaktivatorträger warf Srimavo einen forschenden Blick zu. Sie stand neben ihm und wartete offenbar darauf, daß Quiupu sie tatsächlich um ihre Hilfe bat.
    Deighton konnte ihre Gefühlsschwingungen nicht wahrnehmen. Bestand ein Zusammenhang zwischen ihrem Wunsch, ins Solsystem gebracht zu werden, und dem Umstand, daß Bully so ungewohnt lange auf sich warten ließ?
    Wieder hatte der Gefühlsmechaniker nur eine vage Ahnung von dem, was jetzt in dem Mädchen vorgehen mußte. Sie beherrschte sich mustergültig. Wie lange noch? Seit dem Vorstoß der LUZFRIG waren mittlerweile 25 Stunden vergangen.
    Die Energieblase schwebte unverändert im Raum, zehntausend Kilometer von Quiupus Fragment

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