1082 - Transmitter nach Nirgendwo
Erde die Sperrung der terranischen Raumhäfen in ihren Folgen abgemildert werden könnten.
Wenn nun auch noch sämtliche Transmitterstationen stillgelegt würden, wäre nicht nur diese Abmilderung illusorisch. Zusätzlich müßte der systeminterne Fracht- und Personenverkehr, der weitgehend über das Transmitternetz erfolgte, zum Erliegen kommen. Milliardenverluste für die Volkswirtschaft wären die Folge.
Verbittert sagte er: „Es war wohl unser größter Fehler, euch Porleyter zu befreien. Ich gebe unter Protest nach, Lafsater-Koro-Soth." Er stand müde auf. „In eurem Interesse will ich hoffen, daß die Kosmokraten Nachsicht mit euch üben werden, wenn sie von euren Maßnahmen bei uns erfahren. Wann, denkt ihr, werden sie sich melden?"
Koro zuckte zusammen, als wäre er bei einem frivolen Gedanken ertappt worden.
„Das überlaß uns, Perry Rhodan! Und unternimm etwas, damit so etwas wie auf Gevonia nicht noch einmal geschieht!"
„Ich werde Kuriere aussenden, die den Leuten draußen klarmachen, daß sie eure Anweisungen befolgen müssen", erwiderte Perry resignierend. „Dagegen wirst du hoffentlich nichts einzuwenden haben, oder?"
„Dagegen nicht", erwiderte der Porleyter. „Aber denke daran, daß wir durch die Kontrolle der solaren Computervernetzung, der Schaltstellen der Kosmischen Hanse und der Liga freier Terraner sowie der Beherrschung NATHANS jederzeit wissen, wer mit welchem Schiff startet oder landet und woher er kommt oder wohin er fliegt. Die Kuriere dürfen selbstverständlich trotz gesperrter Raumhäfen starten."
„Das ist zu gütig", sagte Perry sarkastisch.
Keiner der vier Porleyter erwiderte etwas darauf. Sie gingen einfach.
„Ihr Terraner habt einen Fehler: Ihr seid nicht konsequent genug", stellte Atlan fest.
„Sonst würdet ihr euch längst dafür entschieden haben, entweder mit allen Mitteln gegen die Porleyter zu kämpfen oder ihnen alle ihre Wünsche Von den Augen abzulesen."
„Ich kenne dieses Rezept auch", erwiderte Perry. „Aber seine Anwendung würde unserer kosmischen Verantwortung widersprechen."
„Große Worte!" spottete der Arkonide.
„Angemessene Worte", gab Perry scharf zurück. „Aber gehen wir zur Tagesordnung über. Ich denke, wir sollten die Planung für einen Vorstoß nach M3 noch heute durchführen und abschließen. Spätestens übermorgen muß das Spezialkommando aufbrechen.
Es ist sehr schade, daß du die Führung nicht übernehmen willst."
„Bradleys Stelle muß besetzt werden!" drängte Gesil. „Ich denke immer noch, daß Tanwalzen dafür der richtige Mann ist."
Perry blickte sie an, und wieder hatte er die Vision schwarzer Flammen.
„Einverstanden", sagte er, als der Bann wich. „Tanwalzens erste Aufgabe soll es sein, den Schiffsverband zusammenzustellen, über den Koro verfügen will. Aber er hat Maßnahmen zu treffen, die sicherstellen, daß der Verband niemals gegen unsere eigenen Schiffe und andere Objekte eingesetzt werden kann. Erledige das bitte, Gesil! Ich werde mich um Bradley kümmern."
4.
Siska Taoming schaltete seinen Handscheinwerfer aus und lehnte sich gegen einen nassen Stahlplastikträger. Er atmete schwer. Sein Verfolger war hartnäckiger gewesen, als er es sich vorgestellt hatte. Über drei Stunden lang hatte er versucht, ihn in der Achtfach-Haltestelle abzuhängen, aber er war immer wieder vor oder hinter ihm aufgetaucht.
Diesmal hoffte er, der Porleyter hätte seine Spur verloren. Viel länger würde er diese Hetzjagd auch nicht durchgehalten haben.
Er lauschte. Diese Sektion der Achtfach-Haltestelle kannte er noch nicht. Sie mußte durch eine schwere Explosion verwüstet worden sein. Es gab nur noch Trümmer. Monoton klatschten Wassertropfen auf Metallplastik und in Pfützen hinein. Allmählich hörte Siska einen bestimmten Rhythmus heraus, der durch die Intervalle der verschiedenen Tropfenquellen und durch das Material bestimmt wurde, auf das die Tropfen fielen.
Und plötzlich überlief es ihn eiskalt - denn der Rhythmus wurde mit einemmal gestört.
Jemand mußte unter einer Tropfenquelle stehengeblieben sein und dadurch die von ihr herabfallenden Tropfen auffangen.
Der Porleyter!
Siska fragte sich, wohin er noch flüchten sollte. Er hatte sich fast hoffnungslos verirrt und war am Ende seiner Kräfte. Es erschien ihm schlimmer, weiter in diesem Trümmergewirr herumzuklettern als einfach aufzugeben und sich gefangen nehmen zu lassen. Die Porleyter würden ihn nicht umbringen. Soviel er wußte, hatte
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