Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1085 - Der Symbionten-Träger

Titel: 1085 - Der Symbionten-Träger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
gesagt?
    Sie richtete sich kerzengerade auf, legte den Kopf in den Nacken, schloß für einen Moment die Augen und atmete tief durch. Als sie sich wieder setzte, hatte sie dunkelrote Ränder um die Augen im ansonsten kreidebleichen Gesicht.
    „Was hättest du getan, wenn die Paralyse jetzt nachgelassen hätte?" fragte sie. „Es wäre nicht schwer gewesen, mich zu überwältigen. Malcolm hätte keinen schlechteren Aufpasser zurücklassen können. Aber mache dir keine falschen Hoffnungen."
    Er hatte nur noch Mitleid mit ihr.
    Sie sprach nicht mehr und schien immer wieder mit ihren Gedanken in unbekannte Fernen abzugleiten.
    So war es auch noch, als Gucky wieder Gefühl in seine Glieder bekam. Mit dem typischen Kribbeln in Fingern, Zehen und der Schwanzspitze einher ging das Wiedererwachen seiner psionischen Kräfte.
    Er rührte sich nicht. Jeder Lidschlag konnte ihn verraten. Er gab sich größte Mühe, seine Augen unter Kontrolle zu halten, bis er sich stark genug fühlte, Eileen die Waffe telekinetisch zu entwinden.
    Plötzlich waren ihre Gedanken in ihm. Er erkannte sie als eine der Personen wieder, die Malcolm erregt widersprochen hatten.
    Und auch jetzt dachte sie nur daran, wie dieses Unternehmen einmal enden mochte.
    Sie glaubte nicht sehr an einen Erfolg. Im Grunde sträubte sie sich gegen das Vorhaben, doch da war etwas, das sie stärker an Malcolm band als nur dessen zweifelhafte Überzeugungskraft.
    „Dieser verantwortungslose Kerl ist dein Vater!" sagte der Ilt laut. Eileen schrak zusammen. Sie starrte ihn entsetzt an, dann den Strahler, der sich aus ihrer Hand löste und in einem Bogen zu Gucky hinüberschwebte, der sich aufrichtete und ihn an sich nahm.
    „Oh Gott!" schluchzte sie, sprang auf und wollte davonlaufen. Gucky hielt sie telekinetisch fest.
    „Du brauchst keine Angst zu haben", sagte er sanft, als er ihre Hand nahm und sie zum Stuhl zurückführte. Sie wich seinem Blick aus. „Vor mir ganz bestimmt nicht. Aber dein sauberer Erzeuger wird sich bald wünschen, besser Gallahad hier zurückgelassen zu haben. Was ist mir dir los? Wann warst du zuletzt bei der Gesundheitskontrolle?"
    Sie sagte nichts, doch ihre Gedanken waren deutlich genug.
    „Dein Vater läßt dich nicht zu den Untersuchungen gehen? Er redet dir ein, daß es für dich keine Heilung gibt?"
    Sie sah auf, weinte wieder und streckte flehend beide Hände nach ihm aus.
    „Verschwinde jetzt schnell, Gucky, bevor sie zurückkommen. Aber verrate uns nicht.
    Er wird dich..."
    „Umbringen? Dieser raue, aber doch so gute Mensch? Eileen, du hast vermutlich Lungentuberkulose. Jeder Arzt kann dich heute vollkommen heilen, und dieser gute Mensch läßt dich nicht zu den Untersuchungen gehen! Er stellt sich außerhalb der Gesellschaft und verlangt von dir, daß du das gleiche tust. Ja, siehst du denn nicht, was er will, Kind?
    Er nimmt deinen Tod in Kauf, nur um dich an sich zu binden!"
    „Nein!" schrie sie. „Hör auf! Bitte, hör auf!"
    „Erst, wenn ich dir klargemacht habe, an welchen Verbrecher du deine Liebe verschwendest! Menschen wie er galten als ausgestorben! Er haßt die Gesellschaft und nimmt die Porleyter nur zum Vorwand, um seine privaten Rachegelüste zu befriedigen.
    Wie viele dabei sterben müssen, ist ihm ganz gleichgültig."
    „Er war immer gut zu mir!"
    „Oh ja. Das kann ich mir vorstellen."
    Gucky esperte. Es fiel ihm nicht schwer, die Gedanken Malcolms und seiner Spießgesellen auszumachen. Sie waren die einzigen Menschen außer Eileen in dieser Gegend und schon auf dem Weg hierher zurück.
    Der Mausbiber steckte die Waffe ein und fuhr Eileen behutsam mit einer Hand durch das Haar. Sie wurde von Weinkrämpfen geschüttelt und bekam einen weiteren Hustenanfall.
    Gucky redete beruhigend auf sie ein, während er sich schon einen Plan zum Empfang der Fanatisierten zurechtlegte.
    „Wir haben es alle nicht leicht mit den Porleytern, mein Kind. Aber Gewalt erzeugt nur noch verheerendere Gewalt. Du wirst es einsehen. Wir werden die Krise nur dann meistern können, wenn alle Menschen besonnen bleiben. Eileen, wer ist euer Verbündeter in Kopenhagen?"
    „Ich weiß es nicht", schluchzte sie. „Wirklich nicht, Gucky. Nur Malcolm kennt seinen Namen."
    Er durfte sie nicht noch mehr quälen. Es konnte nur noch Minuten dauern, bis draußen der Gleiter mit den Rebellen landen würde.
    Eileen hatte ihr Gesicht in die Hände gelegt. Gucky holte den Paralysator hervor und lahmte sie.
    „Es tut mir leid, aber es ist ganz bestimmt

Weitere Kostenlose Bücher