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1086 - Solaner-Jagd

Titel: 1086 - Solaner-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auszuhandeln, zu denen er bereit sein würde, Atlan und den Kardec-Schild zu übergeben.
    Sein Optimismus wuchs. Er verwarf die Sorgen, die er sich gemacht hatte.
    Roark-Kher schaltete die TV-Wand ein und wählte das Programm von Terra-Info, über das allgemeine Nachrichten der LFT und der Hanse gesendet wurden. Es lief gerade ein Interview mit dem Kommandanten einer zurückgekehrten Hanse-Karawane.
    Der Raumfahrer sagte, er sei überrascht, solche Verhältnisse im Solsystem anzutreffen und er könnte sich eigentlich nicht vorstellen, daß 2010 Fremde in der Lage waren, etwas Derartiges auszulösen. Vermutlich hatte er die Porleyter noch nicht in Aktion gesehen! dachte Gaddic.
    Der Reporter fragte vorsichtig, als wollte er überzogene Reaktionen des Interviewten vermeiden. Es war klar, daß er ein Eingreifen der Porleyter fürchtete, sobald Negatives über die Fremden geäußert wurde.
    Die Vorstellung, daß irgendwo ein Porleyter saß und das gesamte Programm kritisch beobachtete, erzeugte ein Prickeln auf Gaddics Kopfhaut.
    Dann jedoch sagte er sich, daß auch ein Porleyter bei harmlosen Verlautbarungen keinen Verdacht schöpfen würde. Die Porleyter hatten wegen ihrer geringen Anzahl überhaupt keine Zeit, sich um alles zu kümmern.
    Aghym und Roark-Kher schoben ihre Sitze vor die TV-Wand. Es war seltsam, einen Topsider ein terranisches Fernsehprogramm beobachten zu sehen, und wie Gaddic aus der Haltung des Echsenabkömmlings schloß, empfand dieser auch kein Vergnügen daran.
    Aber ihre Erwartung ließ sie alle über einiges hinwegsehen.
    „He!" hörte er Madeiras Stimmchen. „Der Bursche hat offenbar was über den Schädel gekriegt. Da ist eine leichte Beule."
    Gaddic begab sich zum Lager des Arkoniden. Er sah, daß der Siganese das silberne Haar des Arkoniden geteilt hatte.
    Madeiras Stimme veränderte sich: „Da ... da sitzt etwas unter der Kopfhaut!"
    „Hör schon auf!" brummte der Ertruser.
    Der Kleine hangelte sich ein Stück an den Haaren hinauf.
    „Aber es stimmt, Hai!" ereiferte er sich. „Es sieht aus wie eine ... wie ein Insekt."
    Als Gaddic sich hinabbeugte, um zu sehen, ob Madeira recht hatte, fragte er sich unwillkürlich, auf was sie sich da eingelassen hatten. Vermutlich trug der Arkonide eine eingepflanzte oder aufgepropfte Kleinfunkanlage auf dem Kopf. Dann war es nur noch eine Frage von Minuten, bis sie alle verhaftet wurden.
    Der Siganese rückte zur Seite, so daß Gaddic etwas sehen konnte. Madeira hatte sich nicht getäuscht: Unter der Kopfhaut des Gefangenen befand sich ein Ding, das entfernt einer Biene ähnlich sah. Gleichzeitig erinnerte es Gaddic an ein Maschinchen - obwohl nur die Umrisse zu erkennen waren.
    Aghym und der Topsider waren aufgestanden und ebenfalls an das Lager getreten.
    Sie sagten nichts, aber in ihren Gesichtern machten sich Betroffenheit und Enttäuschung breit.
    Gleich werden sie mir sagen, was für ein verdammter Stümper ich bin! schoß es Gaddic durch den Kopf.
    „Was kann das sein?" rief Madeira atemlos.
    „Ein Sender!" entgegnete Aghym von Mag-Whort trocken. „Vielleicht hätten wir ihn doch gründlicher untersuchen sollen. Es war ja klar, daß er irgendwie mit seinen Leuten in Verbindung steht."
    Als Gaddic ihn ironisch musterte, wich er unwillkürlich zurück.
    Sie konnten sehen, daß sich die Blicke des Arkoniden jetzt wieder klärten. Im Gesicht des berühmten Mannes spiegelte sich etwas von einem inneren Kampf.
    Atlan starrte sie an.
    „Was habt ihr vor?" fragte er beunruhigt. „Was geschieht mit meinem Kopf?"
    Die Frage bewies, daß er vollends in die Wirklichkeit zurückgekehrt war.
    Gaddic ließ seine spitzen Zähne aufeinander knirschen. Was hatten diese ständigen Wechsel im Zustand des Gefesselten zu bedeuten? Hingen sie mit dem Kardec-Schild zusammen?
    Madeira hatte sich zur Stirn Atlans hinaufgearbeitet und spazierte dort nun hin und her.
    „Mit deinem Kopf geschieht überhaupt nichts", versicherte er schrill. „Ich habe lediglich den Sender entdeckt."
    „Was für einen ... oh ... ich verstehe!"
    Bewundernd stellte Gaddic fest, wie Atlan trotz seiner offensichtlichen Benommenheit blitzschnell reagierte und versuchte, die Situation für seinen Vorteil zu nutzen. Vielleicht hätte er die anderen damit überrumpeln können - aber nicht Gaddic.
    „Es ist also kein Sender!" stellte der Ertruser fest. „Ich habe einmal davon gehört, daß einige Arkoniden über ein gehirnähnliches Zusatzorgan verfügen - ist es das?"
    „Nein",

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