1086 - Solaner-Jagd
widersprach Atlan. „Ich weiß nicht, ob ich mit euch darüber sprechen kann, denn es ist möglich, daß ich dabei sofort die Kontrolle über meinen Willen verliere. Ich ..."
„Haben dir die Porleyter das eingesetzt?" erkundigte sich Madeira.
„Nein!" Der Arkonide sammelte sich und sprudelte dann hervor: „Ihr müßt eure egoistischen Pläne aufgeben! Es ist wichtig, daß ich Kontakt mit Perry Rhodan bekomme. Es geht um die ganze Menschheit."
Roark-Kher lachte wild.
„Wenn man dich und deinesgleichen reden hört, könnte man denken, es geht nur darum - immer."
5. Rhodan
Belt Stardolini war Kontrollbeamter im Raumhafen von Terrania. Zu den Sektoren, die er zusammen mit zwölf anderen Frauen und Männern zu bewachen hatte, gehörte auch der Landeplatz der SOL. In der Regel erschöpfte sich Stardolinis Tätigkeit in Routinearbeit. Daran hatte sich seit Auftauchen der Porleyter wenig geändert, obwohl es in den ersten Tagen nach ihrer Ankunft einigen Wirbel gegeben hatte. Inzwischen hatten sich die Verhältnisse normalisiert. Das Personal des Raumhafens wußte, daß die Befehle der Porleyter befolgt werden mußten, jedenfalls bis auf Widerruf.
Stardolini hatte persönlich noch keinen der Fremden von Angesicht zu Angesicht gesehen, obwohl sie ein paar Mal in seiner Nähe gewesen waren. Er schätzte es, daß sie keinen Aufruhr machten. Und er schätzte es, daß Rhodan und die anderen Verantwortlichen sich dem Druck der Porleyter beugten. Schließlich waren die Fremden vernünftig und hatten noch nichts getan oder angeordnet, was verhängnisvolle Folgen gehabt hätte.
Belt Stardolini wußte zwar nicht, wie sich alles weiterentwickeln würde, aber er war zufrieden, wenn sein Leben in jenen geordneten Bahnen verlief, die ihm zur Gewohnheit geworden waren. Er war ein gemütlicher, gutmütiger Mann; beliebt bei seinen Kollegen und geachtet von seinen Freunden und Bekannten.
Mit der Zeit, dachte er, würde sich das Problem mit den Porleytern schon irgendwie lösen.
Nur jetzt und hier durfte es keine Streitigkeiten geben, denn dann hätten sie Stardolini ja selbst betroffen.
Auch an diesem Tag übte Stardolini seinen gewohnten Dienst aus. Er überwachte eine Reihe von Beobachtungsanlagen; nahm Funksprüche von startenden und landenden Schiffen entgegen; überprüfte Frachtlisten und Personalangaben; machte Routinemeldungen an die Zentrale und blickte ab und zu durch das Panoramafenster, wo er aus der Höhe von zweihundert Metern in der Spitze eines Kontrollturms einen Teil des Raumfelds überblicken konnte.
Doch so hoch sein Arbeitsplatz auch war - einige Schiffe dort draußen ragten noch hoch über ihn hinaus, vor allem die SOL!
Stardolini war ein mittelgroßer, unauffälliger Mann mit grauen Haaren, einem kantigen Gesicht, braunen Augen und einer Stupsnase. Wer ihn näher betrachtete, stellte bald fest, daß bei ihm verschiedene körperliche Merkmale konträr waren: die Stupsnase paßte nicht zu dem kantigen übrigen Gesicht, die langen Arme nicht zu dem Körper und seine breiten Schultern nicht zu dem leicht nach vorn gebeugten Rücken.
Stardolini arbeitete allein, nur über Bildfunk war er mit seinen Kollegen und der Zentrale verbunden. Dieser distanzierte Kontakt zu anderen Menschen während der Arbeitszeit reichte ihm völlig.
Er war gerade damit beschäftigt, eine Passagierliste auf einem Bildschirm abzulesen, als er über Bildfunk von einer Frau des Bodenpersonals angerufen wurde. Er kannte sie flüchtig, ihr Name war Irma Dawitscheck.
„Ich weiß nicht, ob du dafür zuständig bist, Belt", sagte sie. „Aber ich will deswegen nicht gleich die Zentrale anrufen, weil ich weiß, daß dort meistens zwei Porleyter sitzen.
Da will jemand an Bord der SOL gehen."
„Nein", sagte Stardolini sofort, „dafür bin ich nicht zuständig."
Nach einem kurzen Zögern siegte seine Neugier, und er fügte hinzu: „Wer ist es denn?
Jemand von der Besatzung?"
„Ja, jedenfalls behauptet sie das."
„Sie?"
„Ja", bestätigte Irma. „Sie nennt sich Gesil. Ich dachte, daß du einmal die Liste der Solaner überprüfen könntest, Belt, wenn sie dir vorliegt. Sie ... sie ist sehr merkwürdig, Belt."
Stardolini seufzte.
„Alle Frauen sind merkwürdig", stellte er philosophisch fest. Er überlegte, wie er sich verhalten sollte, dann entschied er sich, etwas für seinen Ruf als hilfsbereiter Mann zu tun und rief auf einem Bildschirm die Passagierliste der SOL ab. Gesil war dabei.
Stardolini wußte, daß
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