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1086 - Solaner-Jagd

Titel: 1086 - Solaner-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich zur Zeit niemand an Bord der SOL aufhielt. In den nächsten Tagen sollten verschiedene Schiffsanlagen überholt werden.
    „Was will sie?" erkundigte er sich bei Irma.
    „Gehört sie zur Besatzung?" kam die Gegenfrage.
    „Ja", sagte er. „Was will sie? Warum will sie an Bord? Hat sie eine Art Legitimation?"
    Irma sagte kläglich: „Nein, Belt."
    „Dann schick sie weg! Das Schiff wird überholt. Wenn die Arbeitsroboter kommen, hat niemand etwas an Bord zu suchen außer den Aufsehern."
    Es entstand eine Pause, und Stardolini konnte Irmas gequältes Gesicht auf dem Bildschirm sehen.
    „Ich glaube, Belt, sie läßt sich nicht wegschicken."
    „Ich schick dir noch jemanden rüber", versprach Stardolini, Er verwünschte seine Voreiligkeit, mit der er sich in diese Sache hatte verwickeln lassen.
    Hastig stellte er eine Bildsprechverbindung mit allen Mitgliedern des Bodenwachpersonals her, die in der Nähe der SOL Dienst taten. Er schickte sie zum unteren Ende der Gangway, wo Irma Dawitscheck offenbar in ein Streitgespräch mit Gesil verwickelt war.
    Stardolini schätzte, daß innerhalb von zwei Minuten fünf weitere Mitglieder des Personals bei der Gangway sein würden.
    Und die, dachte er befriedigt, sollten wohl mit der aufdringlichen Person fertig werden.
    Auf dem Bildschirm sah er, daß Irma unentwegt auf jemanden einredete. Sie schien Angst zu haben. Stardolini war irritiert.
    Endlich waren die von Stardolini alarmierten Männer und Frauen am Ziel.
    „Alles in Ordnung, Irma?" erkundigte er sich.
    Ihr Gesicht war blaß und verzerrt.
    „Sie sagt, daß sie jetzt an Bord geht!"
    „Haltet sie auf i" rief Stardolini empört.
    Irma erwiderte: „Ich glaube, daß können wir nicht, Belt. Sie ist stärker als wir. Nicht körperlich, meine ich. Sie hat eine besondere Art von Ausstrahlung. Es ist wie schwarze Flammen im Kopf und ..."
    Stardolini hörte nicht länger zu. Mit zitternden Händen stellte er eine Verbindung zur Raumhafenzentrale her. Dabei wünschte er sich inständig, daß sich dort im Augenblick keine Porleyter aufhielten.
     
    *
     
    Als Stardolini sich meldete, war man in der Zentrale bereits darauf aufmerksam geworden, daß in einem Sektor des riesigen Landefelds etwas nicht stimmte.
    „Ausgerechnet bei der SOL!" rief Hanse-Spezialist Tilit Segoia, der Leiter der Station, grimmig. „Wir wollen zusehen, daß wir es hinter uns haben, bevor wieder Porleyter bei uns auftauchen."
    Er ließ Stardolinis Bericht von seiner Stellvertreterin entgegennehmen und beauftragte einen der Techniker, weitere Robotkameras zur SOL zu schicken. Dann gab er den Befehl, den Sektor, wo die SOL gelandet war, abzusperren. Das alles gehörte noch zu den Routinemaßnahmen.
    Segoia war ein kleiner, wendig wirkender Mann, dessen gebräuntes Gesicht von lockigen langen Haaren umrahmt war. Er war für seine schnelle Auffassungsgabe und seine überlegten Reaktionen bekannt.
    „Wenn zwei oder mehr Porleyter auftauchen sollten", sagte er, „versucht die Sache geheimzuhalten. Rhodan möchte vermeiden, daß die SOL und andere wichtige Raumschiffe von den Fremden allzu gründlich untersucht werden."
    Segoia seufzte, als könnte er nicht glauben, daß jemand die Porleyter zu überlisten vermöchte.
    „Ich sehe mir die Sache aus der Nähe an und komme so schnell wie möglich zurück.
    Wahrscheinlich ist alles ganz harmlos."
    Er sprang auf eines der Laufbänder, die in verschiedenen Richtungen durch den Hauptraum glitten, und ließ sich zum nächsten Antigravschacht tragen. Drei Decks tiefer befand sich ein Transmitteranschluß, der auf Segoias Befehl hin bereits auf das Nebengebäude im Landesektor der SOL justiert war.
    Der kleine Hanse-Spezialist nickte dem Transmittertechniker an den Kontrollen zu und verschwand im schwarzen Torbogen. In Nullzeit erreichte er sein Ziel. Der Ankunftsraum war verlassen. Überall leuchteten Richtungshinweise, aber Segoia fand seinen Weg auch ohne sie. Im Korridor ließ er sich von einem Band zum Lift tragen und glitt zum Landefeld hinab.
    Als er ins Freie trat, waren seit seinem Aufbruch nicht einmal zwei Minuten verstrichen. Segoia empfand das Tageslicht als düster. Er wußte, daß dieser Eindruck durch das stählerne Gebirge erzeugt wurde, das ein paar hundert Meter vor ihm aufzuragen begann und förmlich im Nichts zu enden schien: Die SOL.
    Segoia schwang sich in einen bereitstehenden Gyrogleiter, schaltete den Robotpiloten aus und gab ihm seinen Legitimationskode. Das ovale Flugzeug hob ab und

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