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1086 - Solaner-Jagd

Titel: 1086 - Solaner-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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folgte bereitwillig den Steuerimpulsen des schwarzhaarigen Mannes.
    Segoia glitt an der schier endlosen Mauer, die die Außenhülle der SOL war, vorbei.
    Endlich sah er die Gangway auftauchen, wo sich der Zwischenfall ereignet hatte. Ein paar Menschen lagen rund um das untere Ende der Gangway am Boden, tot oder bewußtlos. Segoia stieg das Blut in den Kopf, er umklammerte die Steuerung fester. Er starrte geradeaus und ließ den Gleiter fallen. In der Mitte der Gangway sah er eine Frau mit wehenden schwarzen Haaren. Ihr Ziel war die Schleuse. Segoia stieß einen wütenden Schrei aus, bis er sich besann, daß dort draußen ihn niemand hören konnte.
    Die Frau würde ihn nicht einmal sehen, wenn sie nicht zufällig in seine Richtung blickte.
    Der Hanse-Spezialist steuerte dichter an die Wandung der SOL. Er schätzte die Entfernung zur Gangway und warf einen Blick auf den Höhenanzeiger. Dann beschleunigte er. Der Gleiter raste auf die Gangway zu.
    Segoia bedauerte, daß er das Manöver nicht mit aufbrüllenden Triebwerken durchführen konnte - das wäre sicher wesentlich effektvoller gewesen. Aber Gyrogleiter flogen lautlos; donnernde Motoren gab es nicht mehr - vor allem im Interesse der Erdbewohner.
    Segoia wollte die Frau nicht verletzen, aber er mußte ihr klarmachen, daß ihr Vorgehen nicht geduldet werden konnte. Er brauste über sie hinweg, dicht genug, um sie zu zwingen, sich auf die Gangway zu pressen.
    Er lachte wild und triumphierend und setzte zu einer Kurve an. Dabei schaute er nach unten und sah, daß die Menschen am unteren Ende der Gangway sich gerade wieder aufrappelten. Sie waren nur bewußtlos gewesen. Wie hatte die Frau sie ausgeschaltet?
    War sie mit einem Paralysator bewaffnet?
    Segoia sah, daß die Frau sich aufrichtete und weiter nach oben auf das Schott zurannte. Seine kleine Demonstration hatte sie nicht aufhalten können. Der Hanse-Spezialist begann zu fluchen. Er steuerte wieder auf die Gangway zu, um das Manöver zu wiederholen - noch dichter über dem Kopf der Unbelehrbaren.
    In diesem Augenblick begann der Gyrogleiter zu bocken. Segoias Blicke flogen über die Kontrollen, aber die zeigten alle Normalwert. Eigentlich hätte jetzt die Robotsicherung eingreifen müssen, doch nichts geschah. Segoia zerrte an der Steuerung. Die Maschine reagierte nicht. Der Angstschweiß brach ihm aus. Er jagte direkt auf die SOL zu, und es war nur eine Frage von Sekunden, bis der Gleiter an deren Außenhülle zerschellen würde.
    Segoia drückte den Kontaktknopf des Katapultsitzes. Ein Ruck ging durch seinen Körper, als er nach draußen geschleudert wurde. Der Antigravprojektor des Sitzes fing Segoias Fall ab. Es gab einen explosionsartigen Knall, als der Gleiter gegen die Hülle der SOL prallte und zerbarst. Die Trümmer regneten auf das Landefeld hinab. Segoia verdrehte den Hals, um besser sehen zu können. Er glaubte, daß die Frau, die nun in der offenen Schleuse stand, ihm mit der erhobenen Faust drohte und dabei lachte.
    Die anderen wagten offenbar nicht, sie zu verfolgen. Nach allem, was geschehen war, konnte Segoia das verstehen. Ungeduldig wartete er, bis der Sitz landete. Er war hundert Meter von der Gangway entfernt. Die automatisch um seinen Körper geschossenen elastischen Sicherheitsspangen öffneten sich. Segoia sprang auf. Er war noch benommen, aber er riß die kleine Funkanlage aus dem Sitzboden heraus.
    In diesem Augenblick schien es über dem Landefeld heller zu werden.
    Die Schutzschirme der SOL wölbten sich über den beiden Schiffszellen, sowohl der HÜ- als auch der Paratronschutzschirm.
    Niemand, außer vielleicht den Porleytern mit ihren Kardec-Schilden, konnte der Frau jetzt folgen.
    Sie war innerhalb der Schutzschirme.
    Die SOL gehörte ihr.
     
    *
     
    Als hätte ein unsichtbarer Lenker aller Vorgänge im Hauptverwaltungsgebäude ein verabredetes Signal gegeben, öffneten sich plötzlich alle Türen, und die Männer und Frauen, die hier für die LFT oder die Hanse arbeiteten, strömten in die Korridore. Einige von ihnen rannten an Perry Rhodan vorbei und blickten ihn erstaunt an. Niemand richtete eine Frage an ihn. Sie schienen alle zu wissen, was sie für den Fall des Hanse-Alarms zu tun hatten.
    Er selbst war offenbar der einzige ratlose Mensch in diesem Haus! dachte Rhodan ironisch.
    Er gab sich einen Ruck und eilte zum nächsten Interkomanschluß. Als er die Hauptalarmschaltung betätigt hatte, erschien Tifflors besorgt aussehendes Gesicht auf dem Bildschirm.
    „Wir wollten

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