1086 - Solaner-Jagd
Hände geriet, war bestechend.
„Das können nur Verrückte sein", sagte Jennifer Thyron.
„Oder es ist ein Trick der Porleyter", fügte Bully hinzu.
Adams fragte: „Sollen wir reagieren?"
„Nein", entschied Rhodan. „Wenn etwas daran wäre, hätte man die Nachricht nicht über Privathologramm durchgegeben. Wir müssen vorsichtig sein."
Bully rümpfte die Nase.
„Das scheint die Devise für 426 zu werden", kritisierte er. „Vorsicht!"
6. Atlan
Allmählich begann ich mir über meine Lage klarzuwerden. Sie war in mehrfacher Hinsicht lebensgefährlich. Die Hauptgefahr bedeutete nach wie vor der von Seth-Apophis manipulierte Spoodie. Wenn die negative Superintelligenz durch ihn noch einmal die vollkommene Kontrolle über mich erlangte, war ich verloren. In dieser Beziehung mußte ich mich völlig auf meinen Extrasinn verlassen. Immerhin spürte ich, daß er sich immer stärker durchzusetzen begann.
Die zweite Gefahr war, daß ich durch die ganzen äußeren Umstände von den Porleytern entdeckt wurde. Die Fremden hatten meines Wissens noch niemanden getötet, aber es fragte sich, wie sie vorgingen, wenn sie ihren Kardec-Schild bei mir fanden.
Die dritte Gefahr bildeten jene, die mich in ihrer Gewalt hatten. Zweifellos lag es nicht in ihrer Absicht, mir ein Leid zuzufügen, aber ihre Nervosität war unverkennbar. Sie waren unberechenbar. Wenn sie sahen, daß ihr Plan scheiterte, konnten sie auf alle möglichen schlimmen Ideen kommen.
Da ich gefesselt war, konnte mir jeder von ihnen gefährlich werden, sogar der Siganese.
Ich hatte schon bemerkt, daß die Harmonie unter meinen Kidnappern nicht besonders ausgeprägt war, aber darauf zu bauen, wäre sicher ein verhängnisvoller Fehler gewesen. Ich durfte diese Tatsache nicht einmal psychologisch ausnutzen, denn sie schienen alle vier ziemlich intelligent zu sein und hätten einen solchen Schachzug sofort bemerkt.
Fast hätten sie geglaubt, daß der Spoodie unter meiner Kopfhaut eine Art Sender war.
Doch der Ertruser, zweifellos der klügste und entschlossenste unter meinen Gegnern, hatte mein Vorhaben durchschaut.
Ich bedauerte ein bißchen, daß ich diesem Kerk Gaddic nicht unter anderen Umständen begegnet war, denn in mancher Hinsicht wäre er sicher ein zuverlässiger Partner gewesen. Was mochte ihn auf die schiefe Bahn gebracht haben?
Es stand für mich fest, daß Gaddic der Kopf des Unternehmens war. Die vier bildeten eine lose Gemeinschaft. Ihr Plan bestand darin, möglichst schnell zu Geld zu kommen.
Dabei hatte ihnen der Zufall mich und den Kardec-Schild in die Hände gespielt. Kein Wunder, daß sie der Versuchung nicht widerstanden hatten.
Einer der vier, General Roark-Kher, begab sich zur TV-Wand, um sich die Nachrichten anzuschauen.
Das seltsame Quartett schien auf irgend etwas zu warten. Ich ahnte, daß es mit mir zusammenhing.
„Erpressung", sagte ich, „ist eine schlimme Sache. Die Menschheit befindet sich in einem Notstand. Wenn ihr mich nicht freigeben wollt, verzichtet wenigstens auf den Kardec-Schild. In ein paar Tagen läuft das Ultimatum der Porleyter ab."
„Diesen Edelmut kannst du dir sparen", sagte Gaddic abweisend, und der Funke von Sympathie, der gerade in mir für ihn entflammt war, erlosch schlagartig. „Wir haben alle nötigen Schritte eingeleitet. Wenn deine Freunde vernünftig sind, wird der Schild rechtzeitig in ihren Händen und du in Freiheit sein."
Der Siganese, der auf meinem Nasenrücken hockte, erhob sich. Es war unangenehm, wenn einem jemand im Gesicht herumlief, auch wenn es nur ein solcher Winzling war.
„Frag ihn, was das für ein Ding auf seinem Kopf ist!" forderte Madeira seinen ertrusischen Verbündeten auf.
Ich holte tief Atem und stieß jäh die Luft aus der Nase. Der Zwerg strauchelte und geriet ins Rutschen, wobei er auf meiner linken Schulter landete. Er schrie jämmerlich.
Gaddic kicherte ein bißchen, aber Aghyms Gesicht blieb unverändert. Von dem Akonen hatte ich weder Verständnis noch Hilfsbereitschaft zu erwarten, das war ein abgebrühter Geschäftemacher.
„Das hat er absichtlich getan!" schrie Johnson Madeira und trat mir gegen den Hals.
Ich spürte es kaum.
Gaddic wurde schnell wieder ernst; er war der Typ, der sich ununterbrochen über alle möglichen Dinge den Kopf zerbricht.
„Nun gut", brummte er. „Was ist es?"
Diese Frage hatte ich befürchtet; sie hatte die ganze Zeit als düstere Drohung unartikuliert in der Luft gelegen. Nun konnte ich mir aussuchen, was
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