Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1087 - Wolke im All

Titel: 1087 - Wolke im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
der Kommandant sich mitten in einer Besprechung befunden hatte.
    „Ich freue mich, daß es dir besser geht", sagte er freundlich.
    Janine fand, daß es nicht der richtige Zeitpunkt war, um höfliche Phrasen zu wechseln.
    „Wir dürfen nicht zu dieser Wolke fliegen!" stieß sie hervor.
    „Warum nicht?" erkundigte Javier sich gelassen.
    „Weil dieses Ding gefährlich ist, sehr gefährlich sogar."
    „Hast du das in dem fremden Schiff erfahren?"
    Janine wurde rot.
    „Ja", sagte sie trotzig und war sich dabei der Tatsache bewußt, daß sie keinen noch so kleinen Beweis dafür besaß, daß ihre Geschichte der Wahrheit entsprach.
    „Auf welche Weise?" fragte Javier prompt.
    „Das weiß ich selbst nicht", gestand sie ein. „Es war mir anfangs auch nicht bewußt, aber ... Ich weiß, daß es verrückt klingt. Trotzdem ist es währ!"
    „Ich habe nicht gesagt, daß ich daran zweifle", erklärte Javier beruhigend. „Was hast du erfahren?"
    „Die Fremden, denen das Igelschiff gehörte, hatten die Wolke besucht. Sie wagten sich ziemlich dicht heran, und dann - ist etwas geschehen. Ich weiß nicht, was es war, aber es hat diese Raumfahrer getötet. Vor ihrem Tod gelang es ihnen noch, ihr Schiff auf einen neuen Kurs zu bringen und es so zu programmieren, daß es diese Impulse abgab. Auf diese Weise sollten Raumfahrer, die dem Schiff begegneten, vor der Wolke gewarnt werden. Ich glaube, daß durch diese Impulse auch die Träume ausgelöst wurden, die so viele von uns hatten."
    „Das steht mittlerweile sogar fast hundertprozentig fest", nickte Javier. „Seitdem das Igelschiff sich aufgelöst hat, hat nämlich niemand mehr einen solchen Traum gehabt.
    Hast du noch etwas erfahren?"
    „Nein", sagte Janine beklommen. „Nur, daß es eben sehr gefährlich ist, sich in die Nähe der Wolke zu wagen."
    Javier betrachtete das Mädchen nachdenklich. Er sah überdeutlich die Angst in Janines Augen, und er war sicher, daß sie weder log, noch eine erfundene Geschichte erzählte, um sich interessant zu machen. Und trotzdem war an der ganzen Sache etwas faul.
    Die beiden anderen, Henry Horth und Moribunth, hatten nämlich einen weitaus weniger schlimmen Schock davongetragen und waren schon vor zwei Tagen, kurz nachdem man sie an Bord geholt hatte, bereit gewesen, einen detaillierten Bericht abzugeben. Auch sie hatten behauptet, an Bord des fremden Schiffes eine Botschaft erhalten zu haben, aber die lautete genau umgekehrt - oder sie enthielt zumindest keine so deutliche Warnung, wie Janine es behauptete.
    Laut Henry und Moribunth enthielt die Wolke ein wichtiges Geheimnis, das die fremden Raumfahrer gelüftet hatten, über das sie aber keine näheren Angaben machten. Gewarnt wurde lediglich vor jenen, die die Wolke bewachten.
    Auch diese beiden hatten sich nicht sofort an die Botschaft erinnern können, ja, ihnen war anfangs gar nicht bewußt, daß sie irgendwelche Informationen erhalten hatten. Es schien, als wäre während ihres Aufenthalts in dem fremden Schiff etwas in die Gehirne dieser drei Menschen praktiziert worden, was erst nach Ablauf einer gewissen Frist abrufbar war. Javier zerbrach sich erst gar nicht den Kopf, wie das gemacht worden war - es gab eine ganze Reihe von Möglichkeiten, es zu erklären. Als er Janine kurz nach ihrer Einlieferung in die medizinische Abteilung besuchte, hatte er die Geschichten der beiden anderen noch nicht gekannt, denn bis zu diesem Zeitpunkt hatten Henry und Moribunth nur eine zwar abenteuerliche, aber ziemlich bedeutungslose Beschreibung des Igelschiffs geliefert. An die Ereignisse, die zur Vernichtung des Objekts geführt hatten, erinnerten sie sich noch immer nicht, und das war auch der Grund, weshalb sie sich noch immer in der Obhut der Ärzte befanden.
    Nachdem die beiden jungen Männer dann aber diese Information in ihren Gehirnen vorgefunden und sofort weitergegeben hatten, war Javier fester denn je entschlossen gewesen, sich mit dieser mysteriösen Wolke zu befassen. Er hatte nicht im entferntesten damit gerechnet, daß Janine Hare die Angelegenheit ganz anders darstellen könnte.
    Peinlich an dieser Situation war hauptsächlich die Tatsache, daß man nichts von dem, was die drei erzählten, nachprüfen konnte. Das Igelschiff hatte sich vollständig aufgelöst, und gerade das war etwas, was dem Kommandanten zu denken gab.
    Javier machte sich bittere Vorwürfe, daß er sich nicht selbst darum gekümmert hatte, wen Sarko Mehldau zu dem fremden Schiff geschickt hatte. Aber andererseits

Weitere Kostenlose Bücher