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1088 - Killer in der Nacht

1088 - Killer in der Nacht

Titel: 1088 - Killer in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Raum.
    Noch immer zitterten ihre Knie, und sie schleifte mit der Schulter an der Wand entlang.
    Estelle begriff sich und ihr Leben nicht mehr. Es hatte sich so radikal verändert. Zuerst das Erinnern an ihren Schutzengel, anschließend das Auftauchen des Vampirs in ihrem Umkreis, dann die wundersame zweite Rettung durch den Schutzengel, anschließend das Verlassen seiner Person aus ihrer Nähe, und nun war sie abermals mit einem Geschehen konfrontiert worden, mit dem sie nicht zurechtkam.
    Das ballte sich alles über Estelles Kopf zusammen, als hätten gewisse Kräfte es nur auf sie abgesehen. Das Bild des Toten ging ihr nicht aus dem Sinn. Auch nicht das Blut, das die Lache um die Leiche herum gebildet hatte.
    Ein schrecklicher Anblick, der sie tief getroffen hatte. Es hatte ihr weniger ausgemacht, auf einen Blutsauger zu schießen und ihn zu erledigen. Das hatte irgendwie sein müssen, und sie hatte es auch als eine Folge angesehen, doch nun lagen die Dinge anders. Hier war sie praktisch über das Verbrechen gestolpert. Die wieder heil gewordene Welt hatte einen tiefen Riß erhalten.
    Im Wohnzimmer machte sie zunächst Licht. Vor dem Dunkel fürchtete sie sich plötzlich, und sie blieb an der Tür stehen, um sich umzuschauen. Estelle rechnete mit bösen Überraschungen. Für sie war jetzt nichts mehr unmöglich.
    Sie konnte aufatmen. In der Wohnung hatte sich nichts verändert. Sie wurde in kurzen Abständen immer wieder durch die Agentur vermietet, dabei hatte man die Einrichtung möglichst neutral gehalten. Möbel aus Kiefernholz, graue Polster, ein paar Drucke an den Wänden. Weiße Lampen mit Metallständern, ein Regal ebenfalls aus Kiefer, deren Fächer in der Mitte Glastüren aufwiesen.
    Eine Hi-Fi-Anlage war ebenso vorhanden wie ein TV-Gerät und der Videorecorder. Die Teppiche auf dem Boden paßten sich der Farbe der Polster an.
    Estelle zog die Vorhänge zu. Die Gardinen waren hell und schwangen wie breite Leichentücher aufeinander zu. Im Mund spürte sie einen bitteren Geschmack, den sie losbekommen wollte.
    Getränke hatte sie eingekauft. Sie standen hinter Glas im Regal. Zusammen mit den Gläsern. Estelle Crighton war ansonsten kein Fan harter Drinks, in diesem Fall allerdings machte sie eine Ausnahme. Da brauchte sie schon einen Whisky, um den üblen Geschmack aus der Kehle spülen zu können.
    Mit dem Glas in der Hand wanderte sie durch den Raum, der ihr plötzlich so kalt vorkam, obwohl die Heizung für eine schon zu starke Wärme sorgte. Sie nahm noch einen Schluck, schüttelte sich und dachte daran, daß sie sich den Fortgang des Abends anders vorgestellt hatte. Nicht allein, zusammen mit John Sinclair.
    Sie mochte ihn. Fand ihn sympathisch. Nicht nur, weil er und sein Freund mitgeholfen hatten, sie rauszuhauen, er gefiel ihr auch als Mann. Sie hätten sich bestimmt gut unterhalten und noch etwas mehr. Er war nicht gebunden, und er hatte auch keine Anstalten gemacht, sich ihr zu entziehen.
    Aber es war alles anders gekommen. Irgend jemand schien mit einem Fluch behaftet zu sein.
    Sie stellte das leere Glas auf den Tisch und ließ sich in einem Sessel nieder. Sie wollte auch nicht mehr in den Flur und nachschauen, was dort ablief. Die Ruhe war vorbei. Sie hörte Stimmen. Sicherlich waren die Männer der Mordkommission eingetroffen, und als sie auf die Uhr schaute, wunderte sie sich, wieviel Zeit mittlerweile vergangen war. Sie hatte es gar nicht mitbekommen.
    John Sinclair würde noch zu ihr kommen, das stand fest. Sie würden sich auch unterhalten, doch mehr über den Fall, dem alles Persönliche oder Private weichen mußte.
    Sie strich über ihr Gesicht. Sie fühlte sich abgespannt und aufgeregt zugleich. Ihre Lockerheit war verschwunden, die schönen Stunden des Abends schienen sehr weit zurückzuliegen, aber so war das Leben. Mal ging es hoch, dann wieder runter.
    Jemand atmete…
    Sie hörte es, nahm allerdings keine Notiz davon. Dafür legte sie die Beine hoch und berührte mit den Hacken den niedrigen Tisch vor sich. Sie schloß die Augen, um sich zu konzentrieren. Wenn John Sinclair kam, wollte sie ihm nicht als Nervenbündel gegenübertreten. Vor einiger Zeit hatte Estelle einen Yoga-Kurs besucht, und von diesen dort gelernten Entspannungsübungen wollte sie jetzt profitieren.
    Es gelang ihr nicht. Die Bilder des erlebten erschienen immer wieder in rasanter Folge und überlappten sich, so daß die Stücke nie klar im Gedächtnis blieben.
    Wieder bekam sie einen Atemstoß mit!
    Diesmal

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