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1088 - Killer in der Nacht

1088 - Killer in der Nacht

Titel: 1088 - Killer in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Lippen, weil sie wußte, wer zu ihr wollte.
    ***
    »Darf ich reinkommen?«
    »Natürlich. Warum fragen Sie? Ich habe auf Sie gewartet, John, und bin schon ganz unruhig.«
    »Dazu besteht kein Grund.«
    »Das sagen Sie. Der Mord im Flur ist für mich zumindest nichts Normales.«
    »Stimmt schon«, gab ich ihr recht.
    »Nur haben Sie damit nichts zu tun.«
    »Na ja, ich weiß nicht.«
    Ich überhörte die etwas doppeldeutige Antwort und schob mich an Estelle vorbei in den Flur. Sie schloß die Tür hinter mir und ging vor ins Wohnzimmer. Als ich das Glas auf dem Tisch sah, mußte ich lächeln. »Einen Drink könnte ich jetzt vertragen.«
    »Whisky?«
    »Ist recht.«
    Sie holte die Flasche und ein Glas. »Die Einrichtung entspricht nicht unbedingt meinem persönlichen Geschmack, doch ich meine, daß man es hier schon aushalten kann. Jedenfalls ist die Wohnung besser als manches Hotelzimmer, in dem ich schon gewohnt habe.«
    »Da haben Sie recht.«
    »Einen doppelten, John?«
    »Nein, ein einfacher reicht.«
    »Und wie sieht es mit dem Kaffee aus, den Sie ja bei mir trinken wollten?« fragte sie lächelnd, wobei das Lächeln schon etwas wehmütig ausfiel.
    »Da sage ich nicht nein.«
    Zuerst trank ich den Whisky. Estelle wollte keinen mehr. Sie verschwand in der kleinen Küche, in die ich ihr folgte. Auf engstem Raum war alles vorhanden, da hatten sich die Leute hier wirklich etwas einfallen lassen.
    Während Estelle Crighton den Kaffee in einen Filter füllte, sprach sie mich an. »Haben Sie schon etwas herausgefunden? Wissen Sie jetzt, wer der Tote ist?«
    »Er heißt Caspar Wayne.«
    Sie hob die Schultern. »Der Name sagt mir nichts.«
    »Er hat auch nicht hier gewohnt, sondern wollte eine Bekannte besuchen. Eine Nachbarin von Ihnen, Christa Evans.«
    »Tut mir leid. Von ihr habe ich auch noch nichts gehört. Wissen Sie, John, hier im Haus kennt man sich nicht. Die Fluktuation ist einfach zu groß. Ja, da ist sich jeder selbst der nächste, wenn ich es mal so locker sagen darf. Alles ist anders.« Sie drehte sich um, weil der Kaffee jetzt lief. Die beiden Tassen hatte sie schon bereitgestellt. »Um noch mal auf die schreckliche Tat zurückzukommen. Von einem Motiv hat man nichts gehört, oder?«
    »Nein, das nicht.«
    »Aber…«
    »Es gibt Parallelen zu zwei anderen Bluttaten. Da sind Menschen auf die gleiche Art ums Leben gekommen. Der Chef der Mordkommission hat es mir gesagt. Sie hatten zwei Fälle, in denen die Opfer ebenfalls durch drei gezielte Messerstiche in den Rücken umgekommen sind. Das hier ist der dritte.«
    Diesmal sagte sie nichts und schaute mich nur erstaunt an. Es wurde still. Nur das Blubbern des Kaffees war zu hören. »Drei Tote?« hauchte sie, »das riecht nach einem Serientäter. Oder sehen Sie das anders, John?«
    »Ich will es nicht hoffen.«
    »Und es hat kein Motiv gegeben? Ich meine, auch nicht bei den beiden anderen?«
    »Die Kollegen haben keines gefunden.«
    Estelle drehte sich um und schob die beiden Tassen zurecht. »Ich kenne mich in Ihrer Arbeit nicht unbedingt aus, John, aber ich kann mir vorstellen, daß dieser Mord und die beiden anderen auch keine Fälle für Sie sind.«
    »Darauf läuft es hinaus.«
    »Und was ist mit Ihrem Kollegen? Meinen Sie denn, daß er in der Lage ist, die Fälle zu lösen?«
    »Das kann man nie sagen«, erwiderte ich. »Jeder macht seine Arbeit so gut wie möglich. Ich hoffe nur, daß es nicht noch zu einem vierten Mord kommt.«
    »Das wäre furchtbar. Dann hätten wir ja den Serientäter.« Sie schüttelte sich. »Ich frage mich immer, was Menschen dazu treibt, so etwas zu tun. Wenn ich ehrlich sein soll, ist es mir ebenso unverständlich wie das Auftauchen des Vampirs. Ich begreife beides nicht, und ich habe mir schon über das Leben Gedanken gemacht und gleite nicht nur so oberflächlich dahin.«
    Ich zuckte die Achseln und schaute zu, wie sie den Kaffee in die Tassen füllte. »Da kann ich Ihnen auch nicht helfen, Estelle. Was in den Menschen oft vorgeht, ist ein Rätsel, und ich denke, daß es auch immer ein Rätsel bleiben wird.«
    »Richtig.«
    Ich nahm ihr die Tasse ab. Es waren schon beinahe Becher, und es paßte viel Kaffee hinein. Wir trugen die Tassen ins Wohnzimmer und setzten uns. Wie zwei Fremde saßen wir uns gegenüber, und ich bemerkte, wie sich der Blick der jungen Frau eintrübte und sie die Stirn runzelte.
    Sie stellte die Tasse zur Seite und stöhnte auf. »Beinahe habe ich den Eindruck, daß ich das Unglück anziehe,

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