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1088 - Killer in der Nacht

1088 - Killer in der Nacht

Titel: 1088 - Killer in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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genau an. Ich weiß nicht mehr, an wen ich mich wenden soll, denn ich habe schreckliche Dinge erlebt und durchlitten, die sich später als blutige Wahrheit herausgestellt haben.« Ich hörte einen tiefen Atemzug. »Es geht um drei Morde.«
    Spätestens zu diesem Augenblick schenkte ich dieser Brenda Lee meine volle Aufmerksamkeit.
    Auch die Zahl drei machte mich hellwach, denn Murray hatte von einem dreifachen Mörder gesprochen, wobei Caspar Wayne das letzte Opfer gewesen war.
    »Es ist natürlich besser, wenn ich Ihnen alles persönlich erzähle, Mr. Sinclair. Nur soviel. Ich habe diese schrecklichen Taten vorher geträumt. Ja, des nachts im Bett habe ich sie in allen blutigen Einzelheiten gesehen. Und später las ich in den Zeitungen, daß sich meine schlimmen Träume erfüllt haben.«
    Sie legte eine Pause ein. Danach klang ihre Stimme flehend. »Bitte, Mr. Sinclair. Ich habe von Ihnen gehört, als sie auf dem Kinderfest den Killer Monty gestellt haben. Ich weiß nicht, an wen ich mich hätte wenden sollen. Halten Sie mich bitte nicht für eine Spinnerin. Es ist alles so passiert, wie ich es Ihnen erzählt habe. Wenn Sie Kontakt mit mir aufnehmen wollen, dann bitte so schnell wie möglich. Da spielt die Zeit auch keine Rolle. Sie können mich ruhig mitten in der Nacht anrufen, das ist mir egal. Ich möchte nur…« Ihre Stimme versagte. »Bitte, glauben Sie mir.« Danach teilte sie mir noch die Nummer mit und legte nach einem langen Atemzug auf.
    Ich war stumm geworden und auch ein wenig blaß um die Nase. Den Anruf brauchte ich mir kein zweites Mal anzuhören, ich hatte alles sehr gut behalten. Mit leicht gesenktem Kopf ging ich im Zimmer auf und ab und überlegte, ob ich sofort etwas unternehmen sollte.
    Ich entschied aus dem Bauch heraus. Ja, es war besser. Nur keine Zeit verlieren.
    Ich rief an.
    Schon beim ersten Klingeln wurde abgehoben. Die Frau schien am Apparat gesessen zu haben.
    »Mrs. Lee?« fragte ich.
    »Ja. Sind Sie John Sinclair?«
    »In der Tat.«
    »Mein Gott, daß Sie anrufen…«
    »Sie kennen ja den Grund.«
    »Sicher. Und was schlagen Sie vor?«
    »Ich könnte mir vorstellen, daß wir uns noch in dieser Nacht treffen, falls das möglich ist.«
    »Und ob das möglich ist. Himmel, darauf habe ich gewartet, es aber nicht zu hoffen gewagt. Ihre Anschrift kenne ich. Sie wohnen nicht zu weit von mir weg. Ich nehme mir ein Taxi - ja?«
    »Wie Sie meinen, Mrs. Lee.«
    »Dann bis gleich.« Bevor ich noch etwas sagen konnte, hatte sie schon aufgelegt.
    Ich war gespannt und fragte mich, ob sie bluffte oder nicht. Wenn ich tief in mich hineinhorchte, konnte ich an einen Bluff nicht glauben, denn ihre Stimme hatte mir einfach zu ehrlich geklungen…
    ***
    Estelle Crighton war nicht wieder zurück in das Wohnzimmer gegangen, sondern im Flur stehengeblieben. Sie hatte den Kopf zurückgedrückt und hielt die Augen geschlossen, als wollte sie nicht vom Licht der Deckenleuchte geblendet werden.
    Ich bin verrückt! hämmerte es durch ihren Kopf. Ich muß einfach verrückt sein. Ich hätte John nicht gehen lassen sollen. Das ist einfach Wahnsinn gewesen.
    Auf der anderen Seite wollte sie nicht dastehen wie eine ängstliche Zicke. Bisher war sie allein zurechtgekommen, und eine Nacht wie diese nahm sie auch wie eine Prüfung hin. Sollte etwas passieren, würde sie schon reagieren. John war nicht aus der Welt, und wofür gab es Telefone.
    Als es klingelte, schrak sie zusammen. Sie dachte an John Sinclair, daß er es sich möglicherweise überlegt hatte und zurückgekommen war, deshalb lief sie auch sofort hin, um zu öffnen - und war enttäuscht, denn nicht der Geisterjäger stand vor ihr, sondern ein fremder Mann, der sich als Inspektor Murray vorstellte und dabei knapp lächelte.
    »Was kann ich für Sie tun?«
    Er behielt das Lächeln bei. »Ich weiß, daß Sie schon mit meinem Kollegen Sinclair gesprochen haben. Nur eines noch, damit auch ich beruhigt bin. Sie haben weder etwas gesehen noch gehört?«
    »So ist es. Außerdem bin ich später gekommen. John und ich haben die Leiche entdeckt.«
    »Stimmt, das hatte ich ganz vergessen. Tut mir leid, daß ich Sie gestört habe. Schlafen Sie gut…« Er lächelte noch einmal freundlich und zog sich zurück.
    Kopfschüttelnd schloß Estelle die Tür. Der Besuch hatte sie überrascht. Er war aus ihrer Sicht grundlos geschehen. Wahrscheinlich hatte den Mann die Neugierde getrieben, das war alles. Er hatte sehen wollen, wie die Frau aussah, mit der John Sinclair so

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