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1089 - Horrorland

1089 - Horrorland

Titel: 1089 - Horrorland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Aber sie flogen durch das geheimnisvolle Horrorland, von dem der Weihnachtsmann erzählt hatte, und das in diesem Buch sehr konkret dargestellt worden war.
    Das gab mir schon zu denken.
    Was hatte der Mann gesehen? Entsprang das Land seiner reinen Phantasie oder steckte mehr dahinter?
    Ich blätterte weiter – und bekam einen starren Blick.
    Wieder ein neues Bild. Diesmal deutlicher gezeichnet. Nicht farbig, noch immer schwarz und weiß. Als Vorder- und Hintergrund diente wieder dieses Land, das so wild aussah, aber auf der Zeichnung etwas zurückgetreten war, so daß den beiden Personen mehr Platz gelassen wurde.
    Es waren ein Mann und eine Frau. Die Frau trug ein langes Kleid und hatte lange Haare. Ihr Gesicht war noch unscharf gezeichnet, was für das des Mannes nicht galt. Dunkle Haare, ein ebenfalls dunkler Bart. Dieser Mann wirkte auf den ersten Blick wie ein Krieger, und seine angedeutete Kleidung kam der Auffassung schon entgegen.
    Wichtig aber war die Waffe. Der Krieger hielt die Doppelaxt mit beiden Händen fest. Die Klingen rechts und links des Stiels zeigten einen scharfen Schliff, und der Mann brauchte die Waffe auch, denn er wurde von zweien dieser Vögel angegriffen.
    Ein dritter Vogel hatte sich ihm dicht über dem Boden hinwegfliegend genähert und war bereits so nahe an ihn herangekommen, daß er den spitzen Schnabel in seine rechte Wade hineingehackt hatte.
    Der Zeichner hatte es tatsächlich geschafft, eine Wunde anzudeuten.
    Sie sah aus, als hätte das Tier schon ein großes Stück Fleisch herausgerissen. Als ich mir den Schnabel genauer betrachtete, sah ich, daß es zwischen den beiden Hälften steckte.
    Ich blätterte weiter.
    Es gab keine Zeichnungen mehr. Nur noch leere Seiten. Und die Zeichnungen waren die Spur, davon ging ich aus. Sie mußten mich einfach tiefer in diesen rätselhaften Fall hineinführen. Ich hatte Szenen aus dem Land gesehen, von denen der Weihnachtsmann berichtet hatte. Jetzt mußte ich mich fragen, ob diese nur seiner Phantasie entsprungen waren oder zur Realität zählten wie dieses gesamte Land.
    Es war verdammt schwer, darauf eine Antwort zu geben. Auch über die Rückenwunde des Mannes machte ich mir Gedanken, ohne die Idee einer Lösung zu haben. Dieser Fall war mehr als rätselhaft.
    Auf der anderen Seite wußte ich, daß er mich nicht mehr loslassen würde. Ich würde mich darum kümmern müssen, denn er lief genau in mein Gebiet hinein.
    Die relative Ruhe wurde unterbrochen. Stimmen drangen durch die nicht ganz geschlossene Tür in die Insel hinein. Ich sah die Gruppe der Männer, und an der Spitze erkannte ich Chief-Inspector Tanner. Wie immer trug er seinen grauen Filz auf dem Kopf. Er hatte ihn etwas in die Stirn gezogen. Bei ihm ein Zeichen, daß er nicht eben bester Laune war. Das mochte auch an dem Typ liegen, der mit Mund, Händen und Füßen redend neben ihm herging und nicht einmal Luft holte. Er mußte wohl ein Opfer sein, trug einen grauen Anzug, ein weißes Hemd und eine ebenfalls graue, in sich leicht gemusterte Krawatte.
    Tanner stieß die Tür ganz auf und hielt den Mann mit den schwarzen Lockenhaaren zurück. »Erst meine Leute, Mister.«
    »Ja, schon gut. Aber denken Sie auch daran, welchen Skandal es für unser Haus hier ist.«
    »Ja, bei Ihnen sind nicht einmal mehr die Weihnachtsmänner, was sie früher waren.«
    »Pardon, aber Ihren Humor kann ich in meiner Situation wirklich nicht teilen.«
    »Sollen Sie auch nicht. Halten Sie sich zurück, und sorgen sie bitte dafür, daß die Kunden nicht zu Gaffern werden. Damit wäre mir viel gedient. Ansonsten halten Sie sich bereit.«
    »Ja, Sir!« knirschte der Knabe.
    Tanners Männer hatten die Insel mittlerweile betreten. Sie kannten mich und nickten mir zu. Als Polizeifotograf hatte eine Fotografin Dienst. Eine junge dunkelblonde Frau mit Pferdeschwanz. Sie trug eine Bomberjacke und sah darin kompakt aus.
    Ich trat zur Seite, um den Fachleuten den nötigen Platz zu schaffen. Tanner kam zu mir. Seine Bemerkung war äußerst treffend.
    »Schöne Bescherung.«
    »Richtig zur Weihnachtszeit.«
    Er stieß seinen Hut wieder zurück. »Du bist schon etwas länger hier. Wie ich dich kenne, hast du schon eine erste Besichtigung vorgenommen.«
    »Habe ich.«
    »Ist was dabei herausgekommen?«
    »Später, Tanner. Jetzt mal zu etwas anderem. Wer war der Mensch an deiner Seite?«
    »Er heißt Sandro Wellman und ist so etwas wie ein Boß hier. Der Stellvertretende Leiter des Hauses. Ein unangenehmer Typ. Der

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