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109 - Kastell des Dämons

109 - Kastell des Dämons

Titel: 109 - Kastell des Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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voraus.
    In die
Familiengruft kam man sowohl von außen, über den Park oder durch den Keller.
Amos benutzte den letzeren Weg.
    Erst hier
unten knipste der Psychologe eine Taschenlampe an. Licht reflektierte auf den
kahlen Wänden.
    Das
Schlüsselbund in Amos' Hand rasselte und Larry wurde an das Rasseln der Ketten
des gespenstischen Alten erinnert.
    Schwer
knarrte die Tür im Schloß. Die Gruft war sehr sauber. Auf den einzelnen
steinernen Sarkophagen standen frische Blumen.
    „Missis
Freely kommt täglich hierher, um frische Blumen in die Vasen zu stellen. Im
Winter sind es kleine Moossträuße oder Tannengrün.“
    In der Mitte
des kahlen Raumes stand ein kleinerer Sarkophag. Die Platte trug ein Relief,
das einen Kinderkopf zeigte. Camilla!
    Eine Person
hätte es kaum geschafft, die schwere Steinplatte wegzuschieben. Larry und Amos
Slythe machten es gemeinsam.
    In rotem Samt
eingeschlagen, fanden sie den Körper, der schon Spuren der Vergänglichkeit
zeigte.
    Camilla
Freely .. .
    Sie blickten
sich stumm an und schlossen den Sarkophag wieder.
    „Es gibt sie
zweimal“, bemerkte Morna leise. „Hier und dort drüben.“
    Larry
murmelte: „Hier die tote Hülle - dort drüben der lebendige Geist. Wie kommt es
zustande? Und: warum ausgerechnet Camilla Freely? Douglas Learmy stellte sie
sich heute mittag noch als Camilla vor - mir sagte
sie, daß sie Asunta heißt. Zwischen Tag und Nacht gibt es einen Unterschied.“
    Stumm stiegen
sie die Treppen wieder nach oben.
    Der
Psychologe, Morna und Larry blickten sich nicht um.
    Sie waren
nicht unbeobachtet.
    In der
schattigen Nische stand eine Gestalt, und ein glühendes Augenpaar verfolgte die
drei Menschen, die im Dunkel des langen Ganges untertauchten.
    Es war - Lady Dorothy Freely.
     
    ●
     
    „Asunta“,
sagte die Stimme aus dem winzigen Lautsprecher, „gehört zur Gruppe jener
Geister, die besonders gefährlich sind. Zum ersten Mal wird das Auftreten eines
Dämons dieses Namens im zehnten Jahrhundert in England beobachtet. Eine Dame
blauen Geblüts behauptete, von einem solchen des Nachts besucht und
aufgefordert worden zu sein, den eigenen Gatten zu erstechen. Dem Drängen habe
sie schließlich nachgegeben. Besagte Dame wurde als Hexe auf dem Scheiterhaufen
verbrannt. Irrenärzte würden sagen, daß die Unglückliche von einem Wahn
besessen war, daß es keinen Dämon Asunta gibt und daß man der Kranken heute mit
Medikamenten und entsprechender Behandlung helfen könnte.“ Diese Mitteilungen
machte X-RAY-1, der geheimnisvolle Chef der PSA.
    Es war
morgens, noch sehr früh. Die Uhr hatte noch nicht vier geschlagen. X-RAY-3 war
in einem Gästezimmer im nördlichen Trakt des geräumigen Gebäudes untergebracht.
Das Fenster zum Park stand weit offen, und von hier aus hatte er seinen
Funkspruch abgesetzt und empfing nun über den PSA- eigenen Satelliten die
Antwort.
    Ein Fall von
höchster Wichtigkeit veranlaßte die rund um die Uhr auswertenden Hauptcomputer,
von den Mitarbeitern der PSA scherzhaft Big Wilma und The clever Sofie genannt,
den leitenden Kopf zu wecken und eine Entscheidung und Stellungnahme
einzunehmen.
    X-RAY-1
schonte sich nicht. Er und seine Mitarbeiter wurden dem Wahlspruch der
Organisation stets gerecht: Im Dienste der Menschheit!
    „Asunta kann
in vielerlei Gestalt auf- treten, in Tier- und in Menschengestalt, und in alten
Schriften heißt es, daß er ein sanftes Lamm in einen reißenden Wolf verwandeln
kann.“
    Larry murrte:
„Da hab‘ ich mir ja den richtigen Partner ausgesucht. Der Herr Asunta scheint
nicht mal davor zurückzuschrecken, die Seele eines kleinen Mädchens in Besitz
zu nehmen.“
    »Dieser Fall
wurde von den Computern besonders durchgecheckt, X-RAY-3. Sie sehen keine Logik
im Handeln des Dämons, der seinen Namen preisgegeben hat. Wir sind auf
Vermutungen angewiesen. Leider sind die meisten Aufzeichnungen über besondere
und rätselhafte Vorkommnisse in der Vergangenheit entweder lückenhaft oder so
verklausuliert, daß man keine klare Linie ziehen und nicht unterscheiden kann,
was Dichtung und was Wahrheit ist. Wieso ist Camilla Freelys Geist gefangen,
obwohl sie doch wahrscheinlich nie etwas mit Asunta zu tun hatte? Wieso
erscheint Lady Carmen of Dunnerdon und wird vor Ihren und Douglas Learmys Augen
ermordet? Klären Sie das, X-RAY-3! Es muß eine Verbindung geben zwischen dem
Geist Lady Carmens und Camillas. Der Tod der Lady spielt dabei sicher keine
untergeordnete Rolle. Sie kam durch Gewalt ums Leben, und ihre Leiche

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