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109 - Kastell des Dämons

109 - Kastell des Dämons

Titel: 109 - Kastell des Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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wurde an
verschiedenen Stellen vergraben.
    Die
bisherigen Erfahrungen, die wir in diesen Fällen gewonnen haben, zeigen, daß es unmittelbar oder Jahre, Jahrzehnte und manchmal auch
Jahrhunderte nach einem gewaltsamen Tod zum Auftreten eigenartiger
Erscheinungen kommen kann. Es dürfen nicht noch mehr Menschen sterben.“
    Das Gespräch
zwischen Larry und seinem geheimnisvollen Chef dauerte fast zehn Minuten. Die
beiden Männer erörterten den Fall eingehend.
    Auch nach
Abschluß des Gesprächs blieb X-RAY-3 noch geraume Zeit am Fenster stehen, und die kühle Nachtluft fächelte seine Stirn.
    Obwohl spät
zu Bett gekommen, fand er dennoch keinen Schlaf. Er mußte daran denken, noch
vor Anbruch des Tages das Haus zu verlassen, damit die Freelys nicht merkten,
daß Amos ihm Unterkunft gewährt hatte. Das Haus war so groß, daß sie keine
Kontrolle über alle Zimmer hatten.
    Der Ablauf
passierte Revue vor seinem geistigen Auge. X-RAY-1 hatte angekündigt, Larrys
Plan zu unterstützen und ein Medium zu beauftragen, nach Moorhead zu kommen. In
den Archiven der PSA waren Unterlagen vorhanden, die Namen und Adressen von
Personen in der ganzen Welt enthielten, welche über besondere Fähigkeiten
verfügten. Die spiritistischen Vereinigungen, die gerade in England eine
besonders hohe Zahl ergaben, wurden auf ihre Ernsthaftigkeit untersucht. Nicht
alle spiritistischen Vereinigungen waren echt, gerade auf diesem Gebiet wurde
viel Betrügerei getrieben.
    X-RAY-1 hatte
versprochen, sich noch mal zu melden, sobald er ein passendes Medium gefunden
habe, das nahe genug am Einsatzort lebte, um auf schnellstem Weg gebracht werden
zu können.
    Larry legte
sich noch mal ins Bett. Amos hatte versprochen, ihn zu wecken, aber dazu kam es
nicht.
    X-RAY-3 ging
um sechs Uhr aus dem Haus. Die Nacht war vorbei. Was sie gebracht hatte, wußte
man. Was der Tag bescherte, stand noch in den Sternen.
    Larry hatte
kein gutes Gefühl.
     
    ●
     
    Auch Morna
Ulbrandson stand sehr früh auf. Spätestens um sieben Uhr wollte Missis Freely
ihren Tee ans Bett gebracht haben.
    Die Schwedin
duschte, machte sich fertig und ging in die Küche. Sie bereitete dort alles vor.
    Punkt halb
sieben stand sie an der Schlafzimmertür Missis Freelys. Das Paar hatte zwei
Schlafzimmer. Dorothy Freely schlief von ihrem Mann getrennt, da sie einen sehr
leichten und unruhigen Schlaf hatte und ihn nachts nicht stören wollte.
    Dorothy Freely
saß in ihrem Bett.
    Sie lächelte.
Sie sah ausgeruht und frisch aus. „So gut wie diese Nacht“, sagte sie nach
Mornas Morgengruß, „habe ich schon lange nicht mehr geschlafen.“
    Sie wirkte
weniger steif und weniger zugeknöpft, als Morna sie in Erinnerung hatte.
    „Das freut
mich“, erwiderte die Schwedin. Sie reichte das gedeckte Tablett Missis Freely.
    Sie trank
zuerst einen Schluck heißen Tee und ließ Morna abwartend stehen. Ihr obligates
„Sie können gehen“, hatte sie noch nicht ausgesprochen. Also hatte sie noch
etwas auf dem Herzen.
    Zuerst jedoch
knabberte sie am Teegebäck, und es schien, als ob es ihr schmeckte.
    „May“, sagte
sie plötzlich.
    „Ja, Madam?“
    „Ich hätte da
eine Bitte an Sie.“
    „Gern,
Madam.“
    „Sie wissen,
Camilla, sie starb vor drei Jahren.“
    „Ja, Madam,
ich weiß.“
    „Ich möchte
sie gern besuchen. Die Totengruft schließt sich dem Haus an. Camilla ist dort
beigesetzt. Würden Sie mich bitte begleiten.“
    „Natürlich,
Madam.“
    Schweigen...
Morna schenkte Tee nach. Das Frühstück dauerte zwanzig Minuten. Dann wurde
Morna entlassen.
    Dorothy
Freely bat sie, in einer halben Stunde wieder zurück zu sein und sie abzuholen.
    Bevor Morna
das Zimmer verließ, rief Dorothy Freely sie noch mal zurück.
    „Noch eins,
May. Bevor Sie mich nachher abholen, besorgen Sie bitte eine Rose von draußen!
Die letzten Rosen blühen und Camilla liebte diese Blumen über alles.“
     
    ●
     
    William
Freely schlief oft bis in die Mittagszeit. Morna hatte erfahren, daß er
meistens das Frühstück ausfallen ließ. Die Freelys lebten ihr eigenes Leben,
und doch hatte die Schwedin nicht das Gefühl, daß die Freelys eine schlechte
Ehe führten. Zu ihnen paßte einfach dieser Stil.
    Morna ging
mit Mrs. Freely durch den langen, stillen Korridor. In den Ecken standen
meistens kleine Barockschränke, auf denen ein Ziergegenstand, eine Statue oder
eine herrliche Vase standen. Nirgends aber fehlte der dunkle Bilderrahmen mit
dem Bild der kleinen Camilla.
    Das Mädchen
war stets gegenwärtig.

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