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109 - Kastell des Dämons

109 - Kastell des Dämons

Titel: 109 - Kastell des Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Das Andenken, das man ihm in diesem stillen Haus
zukommen ließ, war bemerkenswert.
    Dorothy Freely
ließ es sich nicht nehmen, die schwere Tür, die von einer Seite aus Metall von
der anderen her aus Stein bestand, selbst aufzuschließen.
    Sie trat
zuerst ein, blieb stehen und wartete, bis Morna an ihr vorüberkam.
    „In der Ecke
stehen Kerzen, May. Zünden Sie sie bitte an!“
    Es war so
dunkel wie in der Nacht, als sie hier gewesen waren. Es gab kein Fenster und
keine elektrische Beleuchtung. Das indirekte Licht, das noch vom
Verbindungskorridor bis zu ihnen her schimmerte, schuf eine Dämmeratmosphäre,
die es ermöglichte, sich zurechtzufinden.
    In der Nische
lagen die Kerzen. Morna holte zwei und steckte sie auf die Ständer. Zündhölzer
lagen auch bereit. Sie flammte die Dochte an.
    Die Schwedin
dachte an nichts Schlechtes.
    Das wurde ihr
zum Verhängnis.
    Ein leiser
Luftzug streifte ihr Gesicht.
    War da
nicht...?
    Sie wirbelte
blitzschnell herum. Die schwere Tür klappte ins Schloß.
    Morna warf
sich nach vorn - und kam zu spät.
    Die Tür
schnappte ins Schloß, der Schlüssel drehte sich von außen.
    „Missis
Freely!“ rief die Schwedin. „Warum sperren Sie mich hier ein?“
    Hatte die
ernste Frau mit dem strengen Gesicht und dem unruhigen Blick den Verstand
verloren? X-Girl-C konnte sich keinen Reim auf das Verhalten der Hausherrin
machen.
    Es sei denn -
sie ahnte etwas.
    Vor der Tür
entstand ein gedämpftes Geräusch. Dann war eine Stimme durch das dicke
Mauerwerk schwach zu vernehmen.
    „Sie waren
heute nacht hier. Mit Amos und dem Fremden.“ Dorothy
Freelys Stimme klang kühl und sachlich. „Ihr führt etwas im Schild. Tut es
nicht! Ich lasse mir Camilla nicht nehmen - nicht zum zweiten Mal!“
    Was meinte
sie nur damit?
     
    ●
     
    Je länger man
über die Dinge nachdachte, desto weniger schienen sie einen Sinn zu haben.
    „Öffnen Sie
mir bitte“, sagte Morna.
    Dorothy
Freely lachte, und ihre Stimme klang weit entfernt.
    „Sie können
gegen die Wände schlagen und schreien. Niemand wird Sie hören! Dafür liegt die
Gruft erstens zu weit von den anderen bewohnten Räumen entfernt, und zweitens
werde ich den Schlüssel verschwinden lassen, an den Amos bisher konnte. Leben
Sie wohl, meine Liebe! Ich werde wohl in den nächsten Tagen auf die Besuche am
Sarg meiner geliebten Tochter verzichten müssen. So lange wird es wohl dauern,
bis Sie außer Kräften sind, zusammenbrechen und wie ein Tier verenden. Ich
werde mich mit der lebenden Camilla begnügen.“
    Morna fror.
    Sie suchte
die massive Tür ab, in der Hoffnung auf eine Möglichkeit, sie doch öffnen zu
können.
    Es gab aber
keine solche Möglichkeit.
    Rufen hatte keinen Sinn. Niemand würde sie hören. Wenn die
Zweitschlüssel zur Gruft verschwanden, dann hatte auch Amos keine Möglichkeit
mehr, hierher zu kommen. Vielleicht machte er sich nicht mal Gedanken darüber,
warum der Schlüssel fehlte.
    Ein Gedanke
griff in den anderen wie die Räder eines Uhrwerks.
    Dorothy
Freely führte etwas im Schilde. Sie wußte etwas.
    Würde sie
auch Amos ausschalten?
    Möglichkeiten
hatten sie dazu. Niemand traute ihr etwas Böses zu. Gift, eine Intrige - und
Amos Slythe war einmal.
    Sie mußte auf
dem schnellsten Weg raus. Nicht nur Amos Slythe war gefährdet, auch Larry und
seine Mission.
    Es war, als
ob eine eisige Hand nach ihr griffe.
    Das war es!
    Dorothy
Freely war nicht mehr Herrin ihrer Sinne, über ihr Ich.
    Sie war
besessen! Der Dämon, der drüben das mörderische Kastell der Dunnerdon
beherrschte, streckte seine Krallen nach diesem Haus und den hier wohnenden
Menschen aus.
    Morna war
kreidebleich.
     
    ●
     
    Larry Brent
ging direkt zum Kastell der Dunnerdon.
    Nebelschwaden
waberten noch über dem Erdboden und hingen wie gespenstische Wesen zwischen den
Büschen und Sträuchern.
    Kein Licht
brannte mehr hinter den Fenstern, das Haus machte einen verlassenen Eindruck.
    X-RAY-3 kam
zum Tor und erlebte seine erste Überraschung: Es war verschlossen.
    Er machte
eine kurze Klettertour über das Gemäuer und lief dann zum Haus. Am Rand des
Hauptweges stand der Mercedes Diesel Douglas Learmys.
    Larrys Miene
war ernst, als er zur Haustür ging.
    Im Schloß
steckten die Schlüssel, die der Reporter von dem Makler bekommen hatte.
    Die Tür war
von innen verschlossen. Das war ganz normal. Learmy hatte diese Dinge so
zurückgelassen.
    Larry wollte
in das Haus. Mit einem Spezialschlüssel, der in jedes Schloß paßte, drückte er
den von innen

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