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109 - Via Diavolo - Straße des Bösen

109 - Via Diavolo - Straße des Bösen

Titel: 109 - Via Diavolo - Straße des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Renata wartete in der Via Diavolo auf ihn.
    Es wird schon nichts passieren, sagte er sich.
    Leda dachte anders. Sie machte sich Sorgen um Giuliano, bei dem jedesmal der Verstand aushakte, wenn Renata Gallone anrief. Er war Wachs in ihren Händen.
    Leda war davon überzeugt, richtig zu handeln, als sie Carmine in dessen Stammlokal anrief. Man holte ihren Bruder an den Apparat.
    »Was gibt’s denn, Kleines?« fragte Carmine Rovere seine Schwester.
    »Giuliano trifft sich doch immer mit Renata Gallone in der Via Diavolo«, sagte Leda unruhig. »Soeben rief sie an, und Giuliano ist nun auf dem Weg dorthin.«
    »Maledetto! Er hat mir doch versprochen, diese Straße zu meiden!«
    »Du weißt doch, wie Renata ist. Wenn Giuliano nicht nach ihrer Pfeife tanzt, sucht sie sich einen anderen Hampelmann.«
    »Hoffentlich müssen die beiden ihre Dummheit nicht bezahlen!« sagte Carmine Rovere und hängte ein.
    ***
    Orson Vaccaro schüttelte den Kopf und lächelte das Mädchen an. »Sie brauchen keine Angst vor mir zu haben. Ich tue Ihnen nichts. Ich glaube, uns beide hat das gleiche Schicksal ereilt. Ich lief durch die Via Diavolo…«
    Der Verbrecher erzählte dem Mädchen seine Geschichte. Sie wischte sich mit zitternden Fingern die Tränen von den Wangen.
    Er fragte sie nach ihrem Namen. »Alva Morena«, sagte sie leise. »Wurden Sie auch von Gladiatoren entführt?« fragte Vaccaro.
    »Da… da war plötzlich eine Riesenechse…«
    »Auch in der Via Diavolo?«
    »Ja«, sagte Alva Morena und berichtete, was geschehen war, soweit sie sich erinnern konnte. »Ich dachte, ich müsse sterben, als ich mich in diesem roten Licht auflöste. Ich verlor das Bewußtsein, und als ich wieder zu mir kam, befand ich mich hier. Wir werden sterben. Unser Ende ist nur aufgeschoben.« Orson Vaccaro entgegnete: »Wir wollen doch mal sehen, ob sich das nicht ändern läßt. So schnell darf man nicht aufgeben, Alva. Es gibt immer noch ’ne Möglichkeit, mit einem blauen Auge davonzukommen. Man muß nur danach suchen.«
    Alva war ein sehr berechnendes Mädchen. Zum erstenmal hoffte sie wieder.
    »Werden Sie mir helfen?« fragte sie leise.
    »Sie stehen ab sofort unter meinem persönlichen Schutz«, erklärte Orson Vaccaro. »Jeder, der Ihnen etwas antun möchte, kriegt es mit mir zu tun.«
    »Wenn Sie mich retten, dann… dann können Sie von mir haben, was Sie wollen«, sagte das Mädchen.
    Vaccaro lachte. »Vorsichtig mit solchen Äußerungen, Baby. Ich könnte dich beim Wort nehmen.«
    »Das darfst du«, erwiderte Alva, legte die Arme um Vaccaros Nacken und küßte ihn auf den Mund.
    »Donnerwetter«, sagte er grinsend. »Dafür lohnt es sich, einiges auf sieh zu nehmen.«
    Sie hätte dasselbe Versprechen auch einem Gladiator gegeben, um ihre Haut zu retten, doch das konnte Vaccaro nicht wissen. Er glaubte, er wäre Alva auch sympathisch. Dabei hätte sie ihn jederzeit verraten, wenn ihr das einen Nutzen gebracht hätte.
    Man konnte sich auf sie nicht verlassen. Sie dachte immer und ausschließlich nur an sich.
    »Süße, wir zeigen denen die Zähne!« tönte der Verbrecher. Ihr Kuß brannte noch heiß auf seinen Lippen.
    Er griff nach ihren Händen, stand auf und zog sie hoch.
    »Mir fiel auf, daß die Bohlen deiner Tür nicht so hart und widerstandsfähig sind wie die meiner Tür«, sagte Vaccaro. »Ich werde versuchen, den Riegel zur Seite zu kitzeln.«
    Er nahm wieder das Messer in die Hand und ging sogleich an die Arbeit. Zwei Bohlen waren morsch. Es gelang Vaccaro, die Klinge dazwischen vorsichtig hindurchzuschieben.
    Das Messer stieß draußen auf einen harten Widerstand. Das mußte der Riegel sein. Alva trat neben den Verbrecher. Sie legte ihm die Hand auf die Schulter, damit er spürte, daß er nicht nur für sich arbeitete.
    Sollten sie hier rauskommen, winkte Vaccaro nicht nur die Freiheit, sondern als lebende Trophäe auch Alva. Sie würde halten, was sie versprochen hatte.
    Sie hatte sich in ihrem jungen Leben schon mit so vielen Männern eingelassen, daß es auf einen mehr wirklich nicht ankam. Wenn er ihr das Leben rettete, durfte er sie haben.
    Draußen bewegte sich der Riegel langsam zur Seite. Vaccaro stand wieder der Schweiß auf der Stirn. Er durfte nichts überstürzen. Die kleinste Unachtsamkeit konnte dazu führen, daß die Klinge brach. Dann waren sie geliefert.
    Orson Vaccaro machte immer wieder eine kleine Verschnaufpause. Alva lehnte sich gegen ihn. Er spürte den Druck ihrer festen Brüste und merkte, wie sie

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