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1090 - Der Kardec-Kreis

Titel: 1090 - Der Kardec-Kreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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befindet sich seit weit über einer Stunde an Bord des legendären Fernraumschiffs. Es besteht keine Kommunikation mit den eingedrungenen Porleytern, aber die Aktion verläuft offenbar planmäßig, und die angedrohte Sprengung der SOL durch an Bord befindliche Personen ist bisher ausgeblieben. Seit vierzig Minuten sind die Feldschirme der SOL deaktiviert, woraus sich schließen läßt..."
    Quiupu schaltete das Gerät aus. Es ging alles wie geplant. Er brauchte nur zu warten, bis...
    Er versteifte sich, als ihm die Nähe eines fremden Bewußtseins offenbar wurde.
     
    *
     
    Zum erstenmal, seit er sich bereit erklärt hatte, an Perry Rhodans Vorhaben teilzunehmen, kamen ihm ernsthafte Bedenken. Motiviert hatte ihn der Wunsch, dem Wesen, das über derart geheimnisvolle Kräfte verfügte und eine unerklärliche Affinität zu den Infinitesimalmaschinchen besaß, ein weiteres Mal zu begegnen - diesmal unter Bedingungen, die er selbst bestimmte. Ihn beherrschte die Neugierde des Forschers, alles kennenzulernen, was mit seiner Aufgabe zu tun hatte.
    Konnte es sein, daß er sich in eine Falle manövriert hatte, aus der es kein Entkommen gab? Er spürte die starke Vishna-Komponente, die dem Bewußtsein des fremden Wesens innewohnte - weitaus kräftiger, als er sie bei jener nächtlichen Begegnung im Kopenhagener Tivoli oder später, beim Zusammentreffen im Hauptquartier der Hanse, empfunden hatte. Mit schmerzhafter Deutlichkeit wurde ihm klar, daß er hier einer Kraft gegenüberstand, der er nichts Gleichwertiges entgegenzusetzen hatte.
    Der Gedanke an Flucht streifte sein Bewußtsein und wurde sofort zurückgewiesen.
    Die Fremde war gekommen, um sich die zehntausend Spoodies anzueignen, die ihr zur Vervollkommnung ihrer Vorbereitungen fehlten. Er mußte sie daran hindern. Er durfte nicht zulassen, daß der Supervirenkomplex, den Seth-Apophis an Bord der SOL in die Milchstraße eingeschleust hatte, Unbefugten in die Hände fiel. Es gab niemanden, der ihm bei dieser Aufgabe helfen konnte. Er war auf sich allein gestellt, aber selbst wenn es sein Leben gälte, hatte er nicht das Recht, der Gefahr auszuweichen.
    Er duckte sich zwischen zwei Gerätestellagen an der Längsseite des Raumes. Die Schaltung, mit der er das von Seth-Apophis beeinflußte Supervirus kuriert hatte, befand sich unmittelbar zu seiner Rechten. Verstohlen tastete er nach dem Blaster, den er in einer Halfter an der Hüfte trug.
    Er lauschte. Die Schwingungen des fremden Bewußtseins kamen aus einem Raum unter ihm. Die 15. Etage enthielt Lagerhallen, die zum größten Teil leer standen. Es war ihm unbekannt, auf welche Weise sich die Fremde von der SOL hierher versetzt hatte.
    Besaß sie die Gabe der Teleportation? Beherrschte sie die absolute Bewegung?
    Das Bild wurde verworren. Undeutlich empfing er eine zweite Strahlungskomponente - ähnlich der, die von den degenerierten Superviren ausging. Er hatte keine Zeit mehr, sich darauf zu konzentrieren. Die Vishna-Oszillation näherte sich. Er kroch in die Deckung zurück, so weit er konnte.
    Die Tür öffnete sich. Unter der Öffnung stand herrisch und hoch aufgerichtet jene Frau, die er bei der ersten Begegnung noch für Srimavo gehalten hatte.
    Gesil, die Rätselhafte.
     
    *
     
    Er gewahrte die dunkle Glut ihrer Augen - das „schwarze Feuer", wie es die Terraner nannten. Terranische Männer fielen dem unergründlichen Blick der geheimnisvollen Frau wehrlos zum Opfer. Auf ihn, den Diener der Kosmokraten, wirkte er anders. Er spürte die Gefahr, die aus der finsteren Glut strahlte. Er fühlte die tödliche Drohung, die sich gegen alles richtete, was im Dienst der ordnenden Kräfte des Universums stand. Er spürte, wie sein Bewußtsein gegen die unheimliche Aura des Bösen revoltierte, wie ein übermächtiger Zorn in ihm aufstieg, wie er alle Gebote der Vorsicht zu vergessen drohte...
    Gesil trat ein. Die Tür schloß sich hinter ihr. Sie sah sich um, erblickte den Versuchsaufbau auf einem der beiden Meßtische. Ihr Blick glitt in die Höhe. Durch die gläserne Tür des Konservierungsschranks gewahrte sie den Behälter mit den Superviren. Ein heimtückisches Leuchten erschien in ihrem Blick und verdrängte einen Atemzug lang die dunkle Glut. Entschlossen wandte sie sich in Richtung der Rampe, stieg hinauf...
    Quiupu betätigte den Schalter. Ein dumpfes Summen war zu hören, als der Projektor in Tätigkeit trat, mit dem er den Spoodie von Seth-Apophis' verderblichem Einfluß befreit hatte. Gesil hielt mitten in

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