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1091 - Das Geschöpf

1091 - Das Geschöpf

Titel: 1091 - Das Geschöpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht zerstören.
    Er nahm das Glas und prostete Rosa zu. »Na denn auf dein Wohl, meine Liebe.«
    »Wohl bekomm's.«
    Suko hatte den Unterton in der Stimme schon gehört, doch es war zu spät. Da floß der erste Schluck über seine Zunge und wenig später in die Kehle hinein.
    Dann ging's los.
    Luft - es war ein stummer Schrei nach Luft, der sich nur in Sukos Augen abmalte. Der Rum hatte sich scheinbar in Feuer verwandelt, das in Richtung Magen rann. Tränen stiegen in Sukos Augen und verschleierten den Blick. So löste sich das Gesicht der lachenden Wirtin auf wie in Wasser getaucht und dabei immer tiefer sinkend. Suko hörte jemand husten. Erst als ihm jemand auf die Schultern klopfte, da stellte er fest, daß er es war, der von diesem Hustenanfall durchgeschüttelt wurde.
    Endlich stellte er sich wieder normal hin. Einen zweiten Schluck wollte er nicht riskieren. Allmählich klärte sich sein Blick, nachdem er über seine Augen gewischt hatte.
    Keuchend trieb der Atem aus dem offenen Mund. Suko merkte auch seine weichen Knie, und er mußte sich am Handlauf des Tresens festhalten. »Was… was habe ich da getrunken?«
    »Rum!« erklärte Rosa grinsend.
    »Kein Feuer geschluckt?«
    »Nein.«
    »Gibst du das jedem?« fragte Suko.
    »Nur bei Leuten, bei denen ich mir nicht sicher bin, Suko.«
    Irgendwo klingelten bei ihm Alarmglocken. Weshalb war sich Rosa bei ihm nicht sicher? Was hatte er getan, um ihr Mißtrauen zu erregen? Die Frage brauchte er nicht zu stellen, Rosa las sie an seinem Gesicht ab.
    »Du bist kein Sailor?«
    »Wer sagt dir das?«
    »Ich kann es riechen.«
    »So groß ist deine Nase doch gar nicht.«
    »Stimmt, aber dafür ist sie ausgezeichnet.«
    »Habe ich wirklich Rum getrunken?«
    »Klar. Sehr hochprozentigen. Es gibt Leute, die ihn mir extra aus Österreich mitbringen.«
    »Davon habe ich mal gehört.«
    »Und was willst du wirklich hier, Suko?«
    Der Inspektor wischte die letzten Tränen aus den Augen. Rosa hatte sich vorgebeugt und präsentierte noch mehr ihrer fleischlichen Fülle. Das Bedienen überließ sie den beiden jungen Männern.
    Kahlköpfige Knilche mit unzähligen Tätowierungen.
    »Ich muß mit jemand sprechen, der hier verkehrt.«
    »Hast du ihn schon gesehen?«
    »Ja, es ist Old Jugg.«
    »Oh - er?«
    »Stimmt was nicht?«
    »Old Jugg ist eine Institution. Er spricht nicht mit jedem. Kennt er dich denn?«
    »Klar.«
    »Dann kannst du es versuchen. Er hört gleich auf. Dann geht er rum, kassiert und stellt sich immer eine Stunde genau dorthin, wo du jetzt stehst.«
    »Da habe ich ja richtig Glück gehabt.«
    »Weiß nicht«, sagte Rosa. »Manchmal ist Old Jugg recht komisch. Ich wollte dir nur noch sagen, daß wir ihn alle hier mögen. Bei einem Streit verlierst du immer.«
    »Danke für die Warnung.«
    Rosas Augen hatten sich jetzt verengt. Das Lächeln wirkte aufgesetzt. »Wenn du nicht Chinese wärst, hätte ich glatt angenommen, daß du ein Bulle bist.«
    »Einer aus Asien, wie?«
    Sie hob die Schultern, sagte nichts mehr und drehte sich ab, um beim Zapfen zu helfen.
    Suko mußte zugeben, daß Rosa wirklich eine außergewöhnliche Frau war. Sie paßte in diese Kneipe. Sie war eine Frau aus dem Leben, wie man so schön sagt.
    Und sie hatte recht, was die Zeit der Unterhaltung anging, denn Old Jugg, der zuletzt sogar gesungen hatte, drückte sein Instrument zusammen, erhob sich vom Stuhl und blieb auf dem Tisch stehen, um den Beifall entgegenzunehmen.
    Jemand half ihm vom Tisch herab, und er nahm seine Mütze vom Kopf. Einen Bart besaß er zwar nicht, doch wo die Haare normalerweise wachsen, waren sie ihm ausgegangen.
    Old Jugg machte seine Runde. Jeder kannte ihn. Jeder lobte ihn. Man schlug ihm auf die Schulter und ließ Münzen oder auch kleinere Scheine in die Mütze fallen.
    Old Jugg bedankte sich bei allein. Er lächelte, und dieses Lächeln gab seinem Gesicht einen pfiffigen Ausdruck. Er kam dann auf den Tresen zu, und wieder hatte Rosa recht behalten, denn er steuerte genau den Platz an, an dem Suko stand.
    Da verschwand sein Lächeln. Er hatte Suko erkannt. Für einem Moment zögerte er. Wahrscheinlich wollte er die anderen informieren, daß ihm dieser Gast nicht genehm war. Er hatte auch schon den Mund geöffnet, als er Sukos fast schon bittenden Blick erkannte, den Mund wieder schloß und die restlichen Schritte zurücklegte.
    Neben Suko blieb er stehen. Rosa hatte schon ein großes Glas mit Bier gefüllt und stellte es vor Old Jugg auf den Tresen.
    »Seine

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