1096 - Der Ring der Kosmokraten
erscheinen.
„Und das soll das unauffindbare Versteck sein?" fragte Perry Rhodan verblüfft. Er sah dabei Tengri Lethos-Terakdschan an, der gleich ihm und Jen Salik die Annäherung an das Ziel von der Hauptkommandozentrale aus verfolgte.
Der ehemalige Hüter des Lichts hob ratlos die Hände.
„Ich habe keine Erklärung dafür", gestand er. „Wenn man aber nicht weiß, wo man suchen muß, dürfte es trotzdem schwierig sein, das Versteck zu finden."
„Für den, der sucht, vielleicht", meinte Rhodan grimmig. „Aber wir haben hier schon verschiedentlich Raumschiffe unterschiedlichster Art geortet, und sie scheinen das Trümmergebiet in allen möglichen Richtungen zu durchfliegen. Jeder dumme Zufall kann Neugierige zu einem so auffälligen Objekt führen."
„Ich fürchte, dieser Zufall hat bereits stattgefunden", sagte Waylon Javier, der Kommandant der BASIS. „Wir haben Energieausbrüche geortet - nicht weit von uns entfernt findet eine kleinere Raumschlacht statt."
„Das heißt, daß sich auch andere Leute für den Ring der Kosmokraten interessieren", murmelte Rhodan nachdenklich. „Hoffentlich haben sie ihn noch nicht gefunden."
„Das halte ich für unwahrscheinlich", warf Tengri Lethos ein.
„Trotzdem werden wir uns die Fremden ansehen", entschied Perry Rhodan. „Sonst fallen uns diese Leute möglicherweise gerade im ungeeignetsten Augenblick in den Rücken."
„Wir können mit der BASIS hinfliegen", bot Waylon Javier an. „Bei den Schiffen der Fremden scheint es sich um relativ kleine Einheiten zu handeln. Vielleicht ergreifen sie schon bei unserem Anblick die Flucht, und wir sind sie los."
„Ja - und den Ring der Kosmokraten möglicherweise auch", nickte Rhodan sarkastisch. „Nein, wir bleiben hier und untersuchen erst mal das Versteck. Ein paar Beiboote sollen zu den Fremden fliegen und versuchen, Kontakte zu ihnen zu knüpfen.
Vielleicht erfahren wir, ob und wie weit diese Wesen in das Versteck eingedrungen sind.
Außerdem möchte ich, daß du drei Kreuzer abstellst. Tanwalzen soll das Kommando übernehmen - ich habe bereits alles mit ihm besprochen, und er weiß Bescheid. Er wird versuchen, den Frostrubin zu lokalisieren."
Javier nickte und machte sich an die Arbeit.
Kurz darauf verließen etliche Beiboote die BASIS. Einige nahmen Kurs auf jene Stelle, an der die fremden Raumfahrer zu finden sein mußten, die anderen aber näherten sich zielstrebig den schimmernden Trümmerbrocken, um sie zu untersuchen. Die drei Kreuzer unter dem Kommando Tanwalzens starteten wenig später - sie würden den Frostrubin an der von den Porleytern angegebenen Stelle suchen.
Schon nach kurzer Zeit zeigte es sich, daß das Versteck nicht ganz so freundlich beschaffen war, wie es aus der Ferne aussah. Die Raumfahrer in den Beibooten erlebten - wie vor ihnen die Cruuns - allerlei unangenehme Überraschungen, und niemandem gelang es, tiefer als einige Kilometer in das Versteck einzudringen. Es schien, als würde das Versteck sich gegen die Eindringlinge wehren. Meistens tat es das auf relativ harmlose Weise, aber einige Vorkommnisse waren durchaus nicht spaßig.
An Bord der Beiboote kam es zu unerklärlichen technischen Pannen. Robotische Einrichtungen drehten durch, und speziell die Ortungsgeräte lieferten haarsträubende Werte. Wenn die Raumfahrer daraufhin versuchten, auf Sicht zu fliegen, dann stellte es sich schnell heraus, daß das Versteck nicht nur technische Einrichtungen zu beeinflussen verstand, sondern auch einen gewissen mentalen Druck auszuüben vermochte. Die Skala reichte vom teilweisen Verlust des Orientierungssinns bis zu massiven Angstzuständen, die jeden zu sofortiger Flucht zwangen.
Jene Raumfahrer, die sich bemühten, mit den Fremden in Verbindung zu treten, berichteten, daß diese Wesen, die sich Cruuns nannten, offenbar ebenfalls an den Tücken des Verstecks gescheitert waren. Allerdings schienen die zusätzlich auf Gegner getroffen zu sein, die sich nicht scheuten, das Versteck auch mit tödlichen Waffen zu verteidigen. Die Cruuns waren außer sich vor Wut und Enttäuschung, und ein ruhiges Gespräch konnte man mit ihnen nicht führen. Informationen erhielt man lediglich aus den Schimpf- und Schmähreden, die die Cruuns den Ankömmlingen per Funk entgegenschleuderten, und diese Leute schienen sogar zu glauben, daß die BASIS zu den verhaßten Gegnern im Innern des Verstecks gehörte. Sie schreckten jedenfalls nicht davor zurück, durchaus ernstgemeinte Ausfälle den Beibooten
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