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1098 - Das brennende Gesicht

1098 - Das brennende Gesicht

Titel: 1098 - Das brennende Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weiß. Hätte ich keinen Kaffee bestellt, dann…«
    »Sie können auch jetzt ein Bier haben.«
    »Das kann nicht schaden.«
    Claasen mußte so lachen, daß er das Bier kaum aus der Flasche und in das Glas bekam. Aber er leerte die Flasche fast bis zum letzten Tropfen.
    »Worauf soll ich trinken?« frage ich ihn.
    Claasens Miene verschloß sich. »Darauf, daß das Biikenbrennen so abläuft wie in all den Jahren zuvor.«
    »Okay, mache ich gern.«
    »Und Herr Pucheim ist tot?« fragte der Hotelier, als ich das Glas abgesetzt hatte.
    »Leider. Er starb in meinem Beisein. Es war alles andere als schön anzusehen.«
    »Wie denn?«
    »Wenn Sie es wissen wollen, werde ich es Ihnen sagen.« Ich gab ihm einen Bericht, und jetzt verging ihm das Lachen endgültig.
    »Großer Gott, daß es so etwas gibt…«
    »Haben wir das nicht bei dem Urzeit-Monstrum auch gesagt?«
    »Darüber habe ich auch lange nachdenken müssen. Und jetzt straft uns das Schicksal wieder.«
    »Zum Glück konnte mir Paul Pucheim einige Einzelheiten nennen. Es geht da wohl um eine Geschichte, die schon einige Jahrhunderte zurückliegt. Um eine alte Rache. Sogar ein Name fiel. Wazlaw, der Pirat aus dem Osten. Können Sie damit etwas anfangen?«
    Claas Claasen überlegte. Er schaute dabei gedankenverloren auf einen Sektkühler und zuckte schließlich die Achseln. »Nein, das sagt mir nichts, aber es gibt Menschen, die gut Bescheid wissen, was die Vorgänge in der Vergangenheit betrifft.«
    »Wer?«
    »Der Pfarrer von Keitum. Ein Peter Michels.«
    »Das ist ein Tip. Den Mann werde ich zuallererst besuchen. Daß sich hier etwas tut, ist klar. Den Toten gab es in London. Ich möchte sie nur fragen, ob sich hier auf der Insel Dinge ereignet haben, die nicht in das normale Leben hineinpassen. Ich meine, so etwas spricht sich ja schnell herum.«
    »Nein, die letzte Nacht war ruhig. Ich habe auch heute in den Vormittagsstunden nichts erfahren. Es gibt eine gewisse Spannung, aber das hängt mit dem Biikenbrennen zusammen. Die Insel ist voll. Sie werden sehen, heute abend brennen überall die Feuer. Da wird gefeiert. Er gibt Feste für Kinder, Theateraufführungen. Tanzgruppen zeigen ihre Künste, man singt, man hat Spaß, es ist einfach das Ereignis im Winter.«
    »Hat es denn schon Störungen gegeben?« fragte ich.
    Er nickte.
    »Welche?«
    »Das spielte sich alles in den normalen Grenzen ab. Es war zwar ärgerlich, doch dabei ist niemand zu Schaden gekommen. Es sind Jugendliche gewesen, die schon tags zuvor die Biikenhaufen angezündet haben. Sie dachten, sie wären toll, aber das war einfach nur dumm. Sonst ist nichts passiert.«
    »Der Pfarrer müßte zu Hause sein - oder?«
    »Sie können ihn ja mal anrufen.«
    Ich bekam ein Telefon gereicht und auch die Nummer. Es wurde auch abgehoben, aber nicht der Pfarrer meldete sich, sondern ein noch junger Mann, das hörte ich an der Stimme.
    Ich stellte mich vor und erkundigte mich nach einem Gespräch mit dem Pastor.
    »Das wird wohl kaum möglich sein.«
    »Warum nicht?«
    »Mein Vater hat zu tun.«
    »Ist er denn da?«
    »Im Moment nicht. Er holt meine Mutter vom Bahnhof ab.«
    »Wann kommen die beiden zurück?«
    »Kann ich nicht sagen. Sie wollten in Westerland noch was erledigen. Tut mir leid.«
    Der Junge legte auf, und ich gab das Telefon an Claas zurück.
    »Sie sehen nicht gerade glücklich oder zufrieden aus, Herr Sinclair«, sagte er.
    »Das bin ich auch nicht.«
    »Darf ich nach dem Grund fragen?«
    »Das dürfen Sie gern. Ich hatte das Gefühl, als wollte mich der Junge abwimmeln. Zuviel habe ich doch nicht gesagt. Oder was meinen Sie, dazu?«
    »Nein, das haben Sie nicht. Sie sprachen nur vom Biikenbrennen heute nacht und…«
    »Eben. Vielleicht war das schon zuviel. Der Junge zeigte sich verstockt mir gegenüber. Wie alt ist er eigentlich?«
    »Achtzehn oder auch Neuzehn. So genau weiß ich das nicht.«
    »Da müßte er sich eigentlich anders verhalten. Besonders als Sohn eines Pastors. Es rufen sicherlich immer wieder Menschen an, die um Rat und Hilfe bitten. Die kann man nicht so einfach abfahren lassen, denke ich mir.«
    »So gesehen haben Sie recht.«
    Ich schnickte mit den Fingern. »Jedenfalls werde ich mir den Jungen mal persönlich anschauen.«
    »Tun Sie das.«
    »Wo finde ich das Haus des Pastors?«
    Claas Claasen beschrieb mir den Weg. Ich merkte ihn mir. Zudem kann ich mich etwa aus. Zuvor aber wollte ich den Koffer aufs Zimmer bringen und mich etwas frisch machen.
    Man hatte für mich das

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