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1098 - Das brennende Gesicht

1098 - Das brennende Gesicht

Titel: 1098 - Das brennende Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auf dieser herrlichen Insel das Grauen Einzug gehalten hatte, in Form eines uralten Fluchs, der sich kurz vor der Jahrtausendwende erfüllen sollte.
    Ich hatte die Seitenscheibe noch unten gedreht, um die frische Luft in den Wagen zu lassen. Sie umschmeichelte mich wie ein kühler Fächer. Sie tat mir gut, und ich saugte sie bei jedem Atemzug tief ein.
    Linkerhand sah ich die Kirche von Keitum. Sie war so etwas wie ein Wahrzeichen für die Insel. Zumindest für mich. Ich dachte auch an den alten Friedhof, der die Kirche umgab. Dort fanden sich Gräber aus vielen Jahrhunderten. Jeder Grabstein war irgendwie auch ein Zeugnis der Geschichte dieser Insel.
    Es war Mittagszeit. Ich ließ mir Zeit und fuhr recht langsam dahin. Natürlich dachte ich auch an das, was mir Paul Pucheim gesagt hatte. Ich mußte einen Punkt finden, an dem ich den Hebel meiner Ermittlungen ansetzen konnte..
    Dabei setzte ich auf Claas Claasen. Seine Familie gehörte seit Generationen auf die Insel. Man war akzeptiert, man wußte Bescheid, nicht nur über Vorfälle in der Vergangenheit, sondern auch über die Dinge, die sich in der Gegenwart abspielten. Wenn etwas Ungewöhnliches geschehen war, dann konnte ich mir bei dem Hotelier Auskunft holen.
    Ich erreichte Keitum, fuhr langsamer und mußte sehr bald rechts abbiegen. Ich lächelte, als ich um die Kurve bog und an einer gemütlichen Teestube vorbeifuhr. Schnee lag rechts und links der Fahrbahn auf den Gehsteigen und später auch auf der Straße selbst, die ich verließ, um links einzubiegen.
    Da lag das Hotel.
    Mein Lächeln wurde breiter, als ich die schmucken Reethäuser sah, die untereinander verbunden waren. Wie immer wehten die Flaggen an den Masten, wie immer – auch bei Schnee – standen die Schafe auf der Wiese, nur lag diesmal über allem die weiße Schicht, auf die die Sonne niederstrahlte.
    Diesmal knirschten keine Steine unter den Reifen, als ich über die Zufahrt rollte und nach links auf den geräumigen Parkplatz einbog, der recht gut gefüllt war. Ich fand eine Parklücke für meinen kleinen Polo, nahm den Koffer in die Hand und ging auf den Eingang zu. Die menschengroße Steinfigur der Friesenfrau stand noch immer dort, und rechts vor einem Nebenhaus spielten zwei Kinder.
    Es war der Nachwuchs der Claasens.
    Ich betrat das Hotel.
    Ja, es hatte sich nichts verändert. Noch immer die gleiche freundliche Atmosphäre. Helle Räume, nichts Dunkles, viel Licht und die kleine Rezeption, hinter der das Büro lag. Aus diesem Raum hörte ich das Geräusch eines Schreibcomputers.
    Dann erschien Claas Claasen.
    Er mußte die Tür gehört haben, denn auf einmal war er da.
    Er lachte.
    Ich lachte.
    »Herzlich willkommen, John Sinclair.« Wieder sein jungenhaftes Lachen. Wir reichten uns die Hände. »Ich freue mich wirklich, auch wenn der Anlaß nicht eben fröhlich ist.«
    »Da sagen Sie was.«
    »Aber jetzt trinken wir einen Tee oder Kaffee zusammen.«
    »Gerne. Wo?«
    »In der Bar?«
    »Einverstanden.«
    Claas Classen bestellte den Kaffee, während ich schon an der Theke Platz nahm. Die Fenster standen halb offen, die frische Luft wehte hinein, es war einfach herrlich.
    Der Hotelier kam durch die Hintertür zwischen den beiden Thekenaufbauten. Nein, verändert hatte er sich nicht. Noch immer das etwas lichte Haar, das nette Lächeln, die freundlich blickenden Augen und die lockere Kleidung, die einfach zu ihm paßte. Das blauweiß karierte Hemd, die blaue Jeans und der Ehering an der rechten Hand.
    »Na, wie sieht’s denn aus mit dem Nachwuchs?«
    Claas Claasen lachte. Es klang etwas verlegen. »Mittlerweile sind es schon drei.«
    »Was?«
    »Ja, man tut, was man kann.«
    »Habt ihr denn hier kein Fernsehen?«
    »Doch, aber das Programm ist zu schlecht.«
    »Was ist es denn geworden?«
    »Ein Mädchen.«
    »Super.«
    »Der Junge ist der älteste.«
    »Dann ist die Kontinuität ja gewahrt worden. Mal sehen, wenn das nächste kommt.«
    »Nein, so schnell nicht.«
    »Dann laßt ihr euch verkabeln, wie?«
    »Ist längst geschehen. Die Fernseher sind alle mit Premiere ausgerüstet worden.«
    »Gratuliere, ihr tut etwas.«
    »Umgebaut und angebaut haben wir auch. Aber das zeige ich Ihnen später, Herr Sinclair.«
    »Eine Frage habe ich trotzdem noch. Sie betrifft das Bier. Wird noch immer gedreht und nicht…«
    Er unterbrach mich mit seinem hellen Lachen. »Das ist Tradition, an der nicht gerüttelt wird. Es kommt keine Zapfanlage in diese Bar hinein. Ich drehe auch weiter.«
    »Ja, ich

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