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1098 - Der steinerne Bote

Titel: 1098 - Der steinerne Bote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Form einer Halbkugel hinter der BASIS aufspannte.
    „Was ist geschehen?" fragte er fassungslos.
    Perry Rhodan hob die Schultern. Eine Sekunde später sprach der Hyperkom an.
    „BASIS, hier Tedr Kosmas von der NARDU", sagte eine wohlbekannte, schnoddrige Stimme. „Es freut mich, daß wir euch aus der Patsche helfen konnten. Bei uns an Bord befindet sich ein Geschöpf namens Gerrnuk, das hat dabei eine wichtige Rolle gespielt."
     
    4.
     
    „Wir sind hier, um einen wichtigen Auftrag zu erfüllen", sagte Perry Rhodan, und der Translator übersetzte seine Worte in die zwitschernde Sprache der Gerjoks. „Es gibt keine Macht des Kosmos, die uns davon abhalten könnte. Gleichzeitig ist es unser Wunsch, mit allen Völkern des Universums in Frieden zu leben. Deine Artgenossen und die Sawpanen griffen uns an, ohne daß wir sie herausgefordert hätten. Wir hätten ihnen einen Kampf liefern können, aus dem wir siegreich hervorgegangen wären. Statt dessen sind wir vor ihnen geflohen. Wir wollten ihnen keinen Schaden zufügen, obwohl sie die Angreifer waren."
    Die vier Augen des Gerjoks musterten den Terraner aufmerksam.
    „Dein Freund hier, der sich Kosmas nennt", antwortete er nach einer kurzen Pause des Nachdenkens, „hat mir eure Technik gezeigt. Ich weiß, daß du die Wahrheit sprichst. Weil ich eure Überlegenheit erkannte, befahl ich den gerjokischen Schiffen, das Feuer einzustellen. Über die Sawpanen habe ich keine Befehlsgewalt; sie hörten von selbst auf zu feuern, weil sie einsahen, daß sie euch ohne Unterstützung durch die Gerjoks nicht überwältigen konnten. Aber auch wir haben eine Aufgabe. Wir bewachen diesen Raumsektor im Auftrag einer kosmischen Kraft, die uns zu ihren Auserwählten bestimmt hat. Auch wir sind an unsere Aufgabe gebunden."
    „Wir wollen hoffen", sagte Perry Rhodan, „daß eure Aufgabe und unser Auftrag einander nicht im Weg stehen. Wir wünschen keinen Streit mit deinem Volk und seinen Freunden. Ich glaube nicht, daß unser Vorhaben viel Zeit in Anspruch nehmen wird.
    Sobald es abgeschlossen ist, räumen wir das Feld."
    „Dein Wunsch ist auch der meine, Terraner", erklärte Gerrnuk. „Ich werde zu meinen Kommandanten über diese Begegnung sprechen. Vielleicht, wenn wir einander aus dem Weg gehen, lassen sich Mißverständnisse wie das heutige in Zukunft verhindern."
    Er machte die Geste des Abschieds. Eine vierköpfige Eskorte geleitete ihn zur nächsten Hangarschleuse, wo das gerjokische Beiboot auf ihn wartete, mit dem er von seinem Schiff in Tedr Kosmas' Begleitung zur BASIS gekommen war. Das Enterkommando der NARDU hatte das Gerjok-Fahrzeug inzwischen geräumt. Von den Gerjok- und Sawpanen-Einheiten, die der BASIS noch vor einer Stunde die Hölle heiß gemacht hatten, war nichts mehr zu sehen.
    Perry Rhodan biß sich auf die Lippe. Hatte er, um der Wahrung des Friedens willen, lügen dürfen? War es gerecht gewesen, eine Hoffnung zum Ausdruck zu bringen, von der er wußte, daß es sie nicht gab? Die Gerjoks und die übrigen Hilfsvölker Seth-Apophis' waren hier, um den Anker zu lichten, an dem der Frostrubin festhing. Die Aufgabe der BASIS dagegen war, den Anker zu verstärken, daß es dem Frostrubin unmöglich wurde, sich je wieder in Bewegung zu setzen. Wie wollten sie einander aus dem Weg gehen, wenn beide am selben Objekt arbeiteten?
    Und doch hatte er nichts anderes sagen können. Das Vorfeld des Frostrubins war weit, Tausende von Lichtjahren weit. Er war der Eindringling, der Unterlegene. Er mußte den Gegner in Sicherheit wiegen, solange es ging. Damit verschaffte er sich Bewegungsfreiheit, eine Chance, seinen Auftrag trotz der Übermacht, die ihn daran hindern wollte, zu vollenden. Er hatte einen bitteren Geschmack im Mund, und doch durfte ihm niemand einen Vorwurf machen. Aufrichtigkeit Gerrnuk gegenüber hätte die BASIS und ihre Besatzung in Gefahr gebracht. Die Lüge war noch, immer ein zuverlässiges Mittel der Diplomatie.
    Er wandte sich an Tedr Kosmas, der dem Gespräch beigewohnt hatte, ohne ein Wort zu sagen.
    „Du hast ihn angegriffen?"
    „Ich habe mich gegen ihn gewehrt. Er hat mich angegriffen", antwortete der junge Mann.
    „Du bist dir darüber im klaren, daß du deine Mannschaft in Gefahr brachtest?"
    Eine Falte entstand auf Tedr Kosmas' Stirn.
    „Nein, darüber bin ich mir überhaupt nicht im klaren", sagte er. „Er bombardierte uns mit Geschossen, die harte Neutronenstrahlung verbreiteten. Er war seiner Sache so sicher, daß er drei kleine

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