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1098 - Der steinerne Bote

Titel: 1098 - Der steinerne Bote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Beiboote losschickte, deren Besatzung uns entern sollte. Er hielt uns für tot. Unsere Gegenwehr kam für ihn völlig überraschend. Der Paralysestrahl versetzte ihn und seine Artgenossen mehrere Stunden lang in einen Zustand tiefer Apathie. Als er wieder aufnahmefähig war, zeigte ich ihm die technischen Einrichtungen der NARDU.
    Abgesehen davon, daß ihm gar keine andere Wahl blieb, erklärte er sich aus eigenem Willen einverstanden, als ich ihn darum bat, mich zur BASIS zu begleiten. Als wir in diesem Sektor rematerialisierten, merkten wir, daß die BASIS von einer Flotte Gerjokund Sawpanenschiffe gejagt wurde. Ich war mit Gerrnuk nach der Besichtigung der NARDU an Bord seines Schiffes zurückgekehrt. Er erschrak, weil er sich ausmalen konnte, was geschehen würde, wenn der Kommandant der BASIS die Geduld verlor und das Feuer erwiderte. Ich brauchte ihm nicht lange zuzureden. Er ist offenbar der Befehlshaber aller Gerjoks, die in der Nähe des Rotierenden Nichts stationiert sind. Er wies die Schiffe an, das Feuer einzustellen und sich zurückzuziehen."
    „Was wurde aus den drei gerjokischen Beibooten, die die NARDU entern sollten?"
    Tedr Kosmas lachte auf, und winkte mit verächtlicher Geste ab. „Die haben wir vor dem Auf bruch noch eingesammelt. Ich habe noch nie einen so verdatterten Haufen von Raumschiffern gesehen. Sie wußten bis zum letzten Augenblick nicht, wie ihnen geschehen war."
    Perry Rhodan sah ihn lange Zeit nachdenklich an. Tedr erwiderte den Blick, ohne mit der Wimper zu zucken.
    „Gehen wir davon aus", sagte Perry schließlich, „daß du nicht wissen konntest, in welcher Lage sich die BASIS befand. Wer will mir ausreden, daß es reine Abenteuerlust war, die dich veranlaßte, ein Geplänkel mit dem Gerjok zu beginnen?"
    Tedr Kosmas war bitter ernst, als er antwortete: „Du hast Waylon Javier zu lange zugehörigen weiß, er hält mich für einen verantwortungslosen Windhund. Aber in Wirklichkeit ..."
    „Wenn er wirklich eine so niedrige Meinung von dir hätte", unterbrach ihn Perry, „wärest du längst nicht mehr auf deinem Posten."
    „Wie auch immer - er traut mir jedenfalls nicht über den Weg. Ich kann zählen. Ich weiß, daß ich weniger Aufträge bekomme als andere Kommandanten. Bei jeder Gelegenheit versuche ich, unter Beweis zu stellen, daß ich mich keineswegs zum Zeitvertreib in gefährliche Lagen begebe. Ich hatte auch diesmal einen guten Grund, nicht einfach vor dem Gerjok davonzulaufen. Ich verfolgte eine bestimmte Absicht und habe mein Ziel erreicht. Aber frage Waylon Javier in zwei Wochen nach dem letzten Einsatz der NARDU. Bis dahin hat er diesen Aspekt unseres Einsatzes längst vergessen und wird kopfschüttelnd behaupten, Tedr Kosmas sei nur dazu gut, ihm graue Haare zu Verschaffen."
    Perry hatte aufgehorcht.
    „Welche Absicht war das?"
    „Ich wollte erfahren, was die Fremdwesen, die hier stationiert sind, über das Rotierende Nichts wissen. Ich war der Ansicht, die entsprechenden Informationen müßten von jedem ihrer Bordcomputer zu erhalten sein. Daß ich ausgerechnet auf den Befehlshaber der Gerjoks stieß, war reiner Glücksfall."
    Im stillen leistete Perry ihm Abbitte. Der junge Mann besaß mehr Umsicht, als er ihm hatte zutrauen wollen. Das Geheimnis des Frostrubins mit Hilfe des Wissens derer zu lüften, die in Seth-Apophis' Auftrag daran arbeiten, war eine Idee, die den Strategen dieses Unternehmens hatte kommen müssen, nicht einem jungen Kreuzerkommandanten.
    „Was hast du erfahren?" wollte er wissen.
    „Ich hatte keine Zeit, die Daten zu entschlüsseln", antwortete Tedr. „Immerhin handelt es sich um den gesamten Inhalt eines Speichers, der nach meiner Schätzung mehr als zehn Milliarden Zeichen faßt. Dazu mußte die Anzapfung in aller Stille vor sich gehen.
    Ich wollte nicht, daß Gerrnuk oder einer seiner Gerjoks davon erfuhr."
    „Die Codespezialisten sollen sich darum kümmern", nickte Perry. „Icho Tolot mag ihnen helfen. Er weiß viel über die Informationstechnik der Gerjoks." Er streckte Tedr die Hand entgegen. „Wenn ich dir ein wenig zu hart an den Karren gefahren bin, verzeih mir. Ich hatte kein Recht dazu. Ich werde mir Mühe geben, Waylon Javier von seiner pessimistischen Meinung zu heilen."
    Tedr Kosmas' Gesicht leuchtete freudig auf. „Danke", sagte er, während er die dargebotene Hand kräftig schüttelte. „Das gibt mir Zuversicht. Ich werde mich daran erinnern, wenn ich Waylon gegenüberstehe. Er hat mich zum Rapport bestellt - ohne

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