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1099 - Das Kollektiv der Porleyter

Titel: 1099 - Das Kollektiv der Porleyter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Eigenartiges", sagte er. „Es ist, als hätte ein fremdes Bewußtsein die Kontrolle übernommen. Ich..."
    Weiter kam er nicht. Ein fahles Leuchten zuckte über den Platz. Marek Hussan empfand eine hilflos machende Benommenheit, die sich von einer Sekunde zur anderen über sein Bewußtsein stülpte, als hätte er die Nacht in einem wüsten Zechgelage verbracht. Gucky gab einen schrillen Laut von sich und verschwand im Innern des Gleiters. Marek sah, wie Fellmer Lloyd die Arme emporriß und die Hände gegen die Schläfen preßte. Sein Gesicht war eine Grimasse intensiven Schmerzes.
    Der Wissenschaftler fuhr herum. Die Aura der Porleyter hatte zu pulsieren begonnen.
    In hektischem Rhythmus blähte sie sich auf, sank wieder in sich zusammen und gab ein an- und abschwellendes Dröhnen von sich, das von Sekunde zu Sekunde lauter wurde.
    Im Innern des leuchtenden Gebildes waren die bisher reglosen Gestalten in Bewegung geraten und trieben in wildem Gewimmel durcheinander. Auf den ersten Blick erschien der Tumult wahllos, aber dann erkannte Marek Hussan voller Entsetzen, daß sich unter den Porleytern zwei Parteien gebildet hatten, die aufeinander losgingen.
     
    *
     
    Zu Anfang hatte es so ausgesehen, als sei ihre Muhe umsonst. Wikora-Nono-Ors war nicht der beste Botschafter, auf den Lafsater-Koro-Soths Wahl hatte fallen können. Immerhin war er ein unmittelbarer Bestandteil der Katastrophe, die sich im Wega-System abgespielt hatte - er, der den Kardec-Gürtel hatte dazu benützen wollen, anderen Lebewesen den Tod zu bringen. Zudem befanden sich die, die es anzusprechen galt, im Zustand des reservierten Selbst und empfanden es als ungehörig, daß man sie zu stören wagte. Der Nachteil, den sie infolge ihres sittenwidrigen Verhaltens in Kauf nehmen mußten, war glücklicherweise nur von kurzer Dauer. Als Qumran-Fayed-Pogh bemerkte, daß Nono trotz seines Handikaps die ersten Überredungserfolge erzielte, war er mit einem Schlag hellwach und hatte von da an selbst keinerlei Bedenken mehr, seine Artgenossen aus der Phase des reservierten Selbst zu wecken und ihnen gut zuzureden, damit sie Nonos Versuchen der „Gehirnwäsche", wie er es nannte, besser widerstehen konnten.
    Alles in allem war es eine recht wache Gesellschaft von Porleytern gewesen, die im Innern der Kollektiv-Aura schließlich einen stabilen Orbit um Terra eingeschlagen hatte.
    Nono und Koro auf der einen, Fayed und ein paar seiner Anhänger auf der anderen Seite waren vollauf beschäftigt, denen, die sie für wankend hielten, zuzureden und sie von der Richtigkeit ihrer jeweiligen Meinung zu überzeugen. Koro, der zwar kein Diplomat, aber ein geschickter Taktiker war, wußte die Zeit auf seiner Seite.
    Verzweiflung, die zum Selbstmord treibt, ist eine empfindliche, kurzlebige Blüte. Kein intelligentes Wesen verharrte auf Dauer im Zustand desolater Niedergeschlagenheit. Je langer die Verwirklichung des wahnsinnigen Planes hinausgezögert wurde, den Qumran-Fayed-Pogh gefaßt hatte, desto geringer wurde die Chance, daß er überhaupt je zur Ausführung kam. Nachdem Nonos unablässige Bemühungen die ersten Erfolge gezeitigt hatten, rief er den Freund zurück und wies ihn an, sich ruhig zu verhalten.
    Um diese Zeit hatte Fayed bereits erkannt, daß an eine rasche Verwirklichung seines Vorhabens nicht zu denken war. Er war verzweifelt. Das Empfinden der Scham, das ihn zu seinem Entschluß getrieben hatte, war echt. Er betrachtete Lafsater-Koro-Soth und seine Verbündeten als Verräter an der Sache, die als einzige geeignet war, die Ehre des porleytischen Volkes wiederherzustellen. Er ließ es zu, daß die Insassen der Kollektiv-Aura wieder in den Zustand des reservierten Selbst versanken. Er hoffte, sie würden die Gelegenheit nützen, in sich zu gehen und zu erkennen, daß der Ausweg, den er gewählt hatte, der einzig gangbare war. Mehrmals schlug er sich mit dem Gedanken, ob es nicht besser sei, die Gebote der Tradition zu vergessen und seinen Willen mit Gewalt durchzusetzen. Aber er zweifelte, daß er bei den psionischen Elementen der Kardec-Gürtel genügend Unterstützung gefunden hätte. Sie waren mit den Bewußtseinen der Gürtelträger synchronisiert. Die Gürtel, deren Besitzer mit Koro übereinstimmten, würden sich weigern, zu der explosiven Auflösung der Aura beizutragen, mit der allein Fayeds Vorhaben sich verwirklichen ließ. Er hatte zu viele Widersacher. Die Mehrzahl der Porleyter teilte seine Ansicht, aber es waren derer, die auf Koro und Nono

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