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1099 - Der Werwolf und die Tänzerin

1099 - Der Werwolf und die Tänzerin

Titel: 1099 - Der Werwolf und die Tänzerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schwarze Schaft geführt wird. Die beiden Söhne sind gelungen, wie mir der Vater sagte. Aber mit der Tochter hatte er so seine Schwierigkeiten.«
    Die Horror-Oma überlegte. Trotz der späten oder frühen Stunde sah sie noch wie geleckt aus. »Hm - was hast du für einen Eindruck von der Familie gehabt?«
    »Wie meinst du das?«
    »Nun ja, war George Bishop ehrlich zu dir? Hattest du das Gefühl, daß er dir vertraut?«
    »Das ist wirklich schwer zu sagen, Sarah. Ja, er war wohl ehrlich. Ich meine, wir sind keine Freunde. Er gab mir einen Auftrag und bezahlte mich gut.«
    »So meine ich das eigentlich nicht, Jane.« Sarah schüttelte den Kopf und räusperte sich.
    »Wie dann?«
    »Ich frage mal anders als mißtrauische Alte. Hattest du das Gefühl, daß dich dieser Bishop vor seinen Karren spannen wollte, den du aus dem Schlamm ziehen solltest, obwohl er das auch hätte tun können?«
    Jane war verwundert. So schaute sie die Horror-Oma an. »Das hatte ich eigentlich nicht. Aber wenn ich ehrlich sein soll, hast du mich auf eine Idee gebracht.«
    »Das wollte ich auch.«
    »Du denkst demnach, daß diese ganze Familie ein falsches Spiel treibt und mich irgendwie reingelegt hat?«
    Sarah Goldwyn überlegte. »Das will ich noch nicht einmal sagen. Ich meine, daß es sich die Bishops in ihrer Position nicht leisten können, ein schwarzes Schaf in der Familie zu haben und es deshalb - grob gesagt - über die Klinge springen lassen wollen. Dafür haben sie dich engagiert.«
    »Mich? Wieso?«
    »Du sollst sie finden.«
    »Ja. Und dann?«
    »Vielleicht ausschalten.«
    »Das verstehe ich nicht«, gab Jane zu. »Wie kommst du auf diese Idee, Sarah?«
    »Die Sache ist die, meine ich jedenfalls. Möglicherweise wissen die Leute mehr als sie dir gegenüber bereit waren, zuzugeben. Die sind raffiniert, die haben dich vor ihren Karren gespannt. Du sollst das schwarze Schaf finden und erledigen. Sie hoffen darauf, daß du es schaffst, ohne daß ihr Name selbst dabei auftaucht. Ich kann mir sogar vorstellen, daß der alte Bishop von der Verbindung seiner Tochter mit diesem Werwolf weiß. Er hat es dir nur nicht gesagt. Er wollte dich ins offene Messer laufen lassen und rechnete damit, daß du alles in seinem Sinne erledigst und die Sache für ihn und seine Familie gut ausgeht. Das ist raffiniert überlegt. Er hat sich auch nicht sprechen lassen. Er will sich raushalten.«
    »Ich werde morgen zu ihm fahren.«
    »Bis dahin hat er Zeit gewonnen. Jane, dieser Mensch ist nicht ohne. Der ist durchtrieben, das sagt mir mein Gefühl. Der will seinen Namen nicht beschädigt sehen, und es wird ihm auch egal sein, ob seine eigene Tochter dabei draufgeht oder nicht.«
    Jane atmete prustend aus. »So kraß siehst du die Dinge?«
    »Ja, du sollst für die Familie eine Problem aus der Welt schaffen, mit dem sie selbst nicht zurechtkommt.«
    »Okay, ich sage nicht nein. Das ist die eine Seite, doch es gibt noch eine andere.«
    »Welche?«
    »John Sinclair.«
    »Ja«, gab Sarah flüsternd zu. »Diese Seite hätte ich beinahe vergessen. Das stimmt, es gibt sie noch. John ist verschwunden. Wohin, das weiß niemand. Ich denke aber, daß er bei ihnen sein wird.«
    »Ich hoffe, daß er noch lebt.«
    Sarahs Blick saugte sich an Janes Gesicht fest. »Und ich bin sicher, daß dieser Vater genau weiß, wo sich seine Tochter aufhält und damit auch John Sinclair. Auch schwarze Schafe in der Familie bleiben irgendwie unter Kontrolle.«
    »Also wäre er meine einzige Hoffnung. Auch für John.«
    »So sieht es aus.«
    Jane Collins verdrehte die Augen. »Verdammt noch mal, das ist alles kompliziert. Werwolf-Geschichten laufen sonst anders, aber die Welt scheint sich gedreht zu haben.«
    »Er heißt Carl Lintock?«
    Jane nickte. »Ja, den Namen hat Madeleine in der Garderobe mir gegenüber erwähnt.«
    »Aber es liegt nichts gegen ihn vor?«
    »Nein.«
    »Man muß eben herausfinden, wo er lebt oder wo er einmal gewohnt hat, Jane.«
    »Das könnte Suko tun. In einigen Stunden wissen wir vielleicht mehr, auch über John.«
    Sarah lächelte ihr zu. »Du solltest dir jetzt nicht zu viele Gedanken machen, Kind, sondern das tun, was dir guttut. Dich hinlegen und versuchen, den nötigen Schlaf zu finden. Alles andere wird sich schon ergeben. Außerdem ist John Sinclair kein kleines Kind mehr. Hätte man nichts von ihm gewollt, wäre er schon tot. So aber hat man ihn entführt, und das läßt uns hoffen.«
    »Meinst du?«
    Sarah lächelte der jungen Frau zu. »Klar

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