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1099 - Der Werwolf und die Tänzerin

1099 - Der Werwolf und die Tänzerin

Titel: 1099 - Der Werwolf und die Tänzerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schütteln.
    »Doch, Mr. Bishop.«
    »Aber… aber… das ist nicht möglich. Das glaube ich Ihnen einfach nicht. Er gibt keine Werwölfe. Das sind Gruselmärchen, alte Geschichten, die…«
    »Sie irren sich. Es gibt sie. Verlassen Sie sich darauf.«
    Bishop wollte es noch immer nicht glauben. Er mußte sich den Schweiß vom Gesicht wischen und blickte Sarah Goldwyn fragend an, als wollte er wissen, ob Jane mit ihrer Behauptung recht oder unrecht hatte.
    »Es tut mir leid«, sagte die Horror-Oma, »aber Miß Collins hat recht. Es gibt diese Monstren, die sich in Vollmondnächten von einem Menschen in einen Wolf verwandeln. Ihre Tochter hat sich in ein derartiges Zwitterwesen verliebt. Da können Sie nichts machen. Sie sind machtlos. Tut mir leid für Sie.«
    George Bishop sagte nichts. Er war fertig. Er, der große Firmenchef, wirkte in diesem Moment wie ein gebrochener Mann. Er ließ sich auf seinem Stuhl zurücksinken, schloß die Augen und saugte die Luft durch die Nase ein. Um seine Mundwinkel und auch an den Wangen zitterte es. Die beiden Frauen ließen ihm Zeit, sich etwas zu erholen und über die Worte nachzudenken.
    Auch Jane dachte nach. Sie hatte George Bishop sehr gut zugehört und sie hatte auch behalten, daß ihm ein Stück Land oder Wald gehörte, das von einem gewissen Carl Lintock gehütet wurde. Ein Wald war ein ideales Versteck für eine Person, die zwei Gestalten in einer in sich barg. Einmal Mensch, einmal Bestie.
    Als Bishop nach seiner Kaffeetasse griff, hatte er Mühe, sie zu halten. Er trank sie gleich leer, stellte sie ab und starrte auf den Tisch. Erst jetzt war er wieder in der Lage, etwas zu sagen. Mühsam bewegte er seine Lippen.
    »Was ich da gehört habe, möchte ich nicht glauben, aber ich weiß auch, daß Sie mich nicht angelogen haben, Miß Collins: Nur komme ich nicht weiter. Verstehen Sie das? Ich weiß nicht, was ich noch machen soll. Ich weiß nicht, in welche Richtung ich denken soll.«
    »Akzeptieren Sie es.«
    Er schaute Jane an. »Ja, Sie haben recht, Miß Collins. Sie haben so verdammt recht. Aber versetzen Sie sich in meine Lage. Könnten Sie es so ohne weiteres akzeptieren?«
    »Nein.«
    »Eben.«
    »Trotzdem müssen Sie über Ihren eigenen Schatten springen.«
    »Zeigen Sie mir wie.«
    »Das werde ich. Unsere Zusammenarbeit muß intensiv bleiben. Ich frage Sie jetzt noch einmal. Warum haben Sie mich als Detektivin überhaupt engagiert? Sie haben ja schon vorher gewußt, daß mit Ihrer Tochter etwas nicht stimmt.«
    »Ja, das ist richtig. Ich wollte es genau wissen. Nach meinem Besuch im Theater und nach meinen Eindrücken dort wollte ich jemand haben, der unabhängig ist. Ich habe sogar an Halluzinationen geglaubt. Oder daran, daß mir meine Phantasie irgend etwas vorspielt. Ja, das ist mir alles durch den Kopf geschossen, und ich bin völlig durcheinander gewesen. Mit meiner Familie hätte ich darüber niemals reden können. Sie hätte mich für verrückt gehalten und mich ausgelacht. Deshalb habe ich mich an Sie gewandt, und Sie haben mir das bestätigt, was ich befürchtet habe. Wobei Sie sogar noch einen großen Schritt weiter gegangen sind.«
    »Wissen Sie, was jetzt wichtig ist, Mr. Bishop?«
    »Sie werden es mir sagen.«
    »Wir müssen Ihre Tochter und auch diesen verdammten Lintock finden. Genau das ist mein Problem.« Jane erzählte ihm nichts von John Sinclair, sondern fragte: »Wissen Sie, wo sich Ihre Tochter aufhalten könnte?«
    »Auf Anhieb nicht.«
    »Etwa bei Lintock?«
    George Bishop überlegte. »Das könnte sein. Ja, das ist durchaus möglich.«
    »Wo lebt er?«
    »Auf unserem Besitz. Nördlich von London. In der Nähe von Chigwell. Dort steht ein kleines Haus mitten im Wald. Hin und wieder habe ich es bewohnt, wenn ich der großen Stadt überdrüssig war. Meine Tochter hat es immer gemocht. Ich habe sie früher öfter mitgenommen. Es kann sein, daß sie sich dort aufhält.«
    »Sie wissen es, Mr. Bishop«, sagte Sarah Goldwyn.
    »Was?«
    »Daß sie dort ist!«
    Der Mann senkte den Blick. »Ich weiß es nicht genau«, erklärte er. »Ich bin auch nicht hingefahren. Ich gehe einfach davon aus. Noch etwas muß ich Ihnen sagen. Meine Söhne sind nicht in meine Aktivitäten eingeweiht. Sie wollen sowieso nichts mit ihrer Schwester zu tun haben. Die ist ihnen egal.«
    »Kennen sie denn Lintock?«
    »Das schon, Mrs. Goldwyn. Ob sie allerdings von dem Verhältnis zu meiner Tochter wissen, weiß ich nicht.« Er schüttelte den Kopf. »Wie ist das nur

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