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11 Love Storys von Anhaltern und anderen Unwaegbarkeiten

11 Love Storys von Anhaltern und anderen Unwaegbarkeiten

Titel: 11 Love Storys von Anhaltern und anderen Unwaegbarkeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Kaipurgay
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dreißig Minuten befinden wir uns im tiefsten Bramfeld, einer Hamburger Gegend, die von günstigen Wohnungen, alten Reihenhäusern und Schrebergärten geprägt ist. Ronald lotst mich in eine Straße, die sich als einspuriger Weg entpuppt und an der lediglich winzige Häuser liegen, die vormals als Lauben gedient haben. Jeder Eigentümer hat seine Hütte anders gestaltet, erweitert oder aufgestockt.
    „Hier ist es“, sagt Ronald und zeigt auf ein weißes Häuschen, das mit blauen Fensterläden ausgestattet ist.
    Es sieht dadurch ein wenig mediterran aus und auf mich wirkt es sofort heimelig. An dem Haus – oder der Wohnung – eines Menschen mache ich oft seinen Charakter fest. Für mich ist jedenfalls klar, dass in so einem schnuckeligen Häuschen nur ein ebenso schnuckeliger Mensch wohnen kann.
    „Stell den Wagen in den Carport.“ Ronald winkt mit der Hand in Richtung des Hauses und richtig: direkt daneben, versteckt von Weinreben, steht ein hölzerner Unterstand.
    Nachdem ich den Motor ausgestellt habe sitzen wir einen Moment da. Ich beobachte die Wespen, die sich an den reifen Trauben gütlich tun. Unendlich viele dieser Dinger hängen vom Dach des Carports herab, so dass wir uns inmitten eines summenden Schwarms befinden. Das Geräusch ist irgendwie anheimelnd und macht mich schläfrig. Die Nacht auf der Wiese war kurz und der Alkoholpegel hat einen erholsamen Schlaf verhindert.
    „Ich…geh dann mal rein, dusche kurz und fahr dich dann nach Hause“, sagt Ronald und öffnet die Tür auf seiner Seite.
    „Darf ich auch reinkommen?“ Ich möchte das Haus von innen sehen und dadurch seinen Bewohner besser kennenlernen.
    Ronald gefällt mir und mir ist gar nicht wohl bei dem Gedanken, wie wir uns getroffen haben. Diese Scheißidee mit dem Stock – ich wünschte, ich könnte alles rückgängig machen. Ich muss wohl noch betrunken gewesen sein, sonst wäre ich niemals auf diese schräge Idee gekommen.
    „Wenn du deinen Stock draußen lässt – ja“, ätzt Ronald und ich nehme es ihm nicht übel.
    „Danke“, murmele ich und steige auf meiner Seite aus, während er schon auf das Haus zuläuft.
    In der Unterwäsche sieht er sehr scharf aus. Die Shorts ist ihm zwischen die Arschbacken gerutscht und ich kann die festen Muskeln sehen. Mein Schwanz regt sich, was zu einer peinlichen Ausbuchtung führt. Verdammte Boxer.
    „Du kannst in der Küche warten“, sagt Ronald, nachdem wir den kühlen Flur betreten haben.
    Er selbst verschwindet nach rechts, wo ich das Bad vermute. Neugierig gehe ich weiter und gucke in den zweiten Raum rechterhand. Ein Bett, also das Schlafzimmer. Ganz hinten ist ein leeres Zimmer, in dem lediglich Kartons stehen. Ich setze die Runde fort und finde als nächstes einen großzügigen Wohnraum, der sehr behaglich aussieht. Ein breites Sofa, Pflanzen und Bücher an den Wänden. Klar, nicht zu vergessen ein großer Flachbildfernseher.
    Jetzt habe ich die Küche erreicht, in der ein runder Tisch mit vier Stühlen Platz hat. Alles sieht danach aus, als wenn Ronald eine ganze Familie beherbergen könnte und das auch plant. Schade. Ich hatte den Verdacht, dass er vielleicht – ganz, ganz vielleicht –auf Männer steht.
    Im Bad rauscht das Wasser. Ich höre Ronald leise Summen und diese Geräuschkulisse gefällt mir. Wie es wohl wäre hier zu hocken und zu wissen, dass er gleich zu mir käme um sich auf meinen Schoss zu setzen? Ich habe mir den Stuhl in der Nähe des Fensters ausgesucht, wo ich einen guten Blick auf den Garten habe. Neben dem Carport befindet sich eine Terrasse, auf der ein Liegestuhl steht, sonst nichts. Er scheint zumindest allein hier zu leben.
    „Nimm dir zu trinken“, ruft Ronald, der in diesem Moment in ein Handtuch gewickelt vorbeihuscht.
    Ich gehe zum Kühlschrank und hole eine Flasche Wasser heraus. Erst jetzt merke ich, wie durstig ich bin. Nachdem ich die Flasche bis zur Hälfte geleert habe, kommt Ronald zurück, in Jeans und T-Shirt. Schade.
    „Du siehst irgendwie – sehr sexy aus so“, murmelt er, wobei er mir die Flasche wegnimmt.
    Wow. Damit hätte ich ja wohl den Beweis.
    „Findest du?“, frage ich und wackle mit den Brauen.
    „Oh ja.“ Er lächelt und legt den Kopf zurück, als er die Buddel ansetzt und zügig trinkt.
    Aus seinen Haaren rinnen Wassertropfen über seinen Hals, laufen in den Ausschnitt seines T-Shirts und hinterlassen fast durchsichtige Flecken. Das sieht – schon sehr geil aus.
    „Hast du Hunger?“, fragt Ronald und stellt die

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