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11 - Menschheitsdämmerung

11 - Menschheitsdämmerung

Titel: 11 - Menschheitsdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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der Hand hielt er ein Messgerät.
    »Die Tasche stammt aus meinem Labor«, behauptete er. »Sie müssen sie gestohlen haben, bevor sich die Türen schlossen.«
    Der Polizist griff nach dem Gurt und händigte dem Professor sein angebliches Eigentum aus. »Bitte sehr. So, und jetzt abführen, die Vögel!« Er wandte sich Huracan zu. »Wir haben uns übrigens mit Ihrem angeblichen Chef in den Staaten in Verbindung gesetzt. Und wissen Sie was? Der behauptet, in seinem Filmteam gäbe es keinen einzigen Indio. Ich bin gespannt, wie Sie das erklären wollen.«
    Dass der Mann in Weiß beteuerte, die Umhängetasche gehöre ihm, beachteten die Uniformierten gar nicht. Und auch Voltan wusste nicht, was sein Herr damit bezweckte. Es war doch besser, die Maschine hier zu wissen, wo sie weiter ihrer Aufgabe nachkommen konnte.
    ***
    Daniel Lescroart konnte es kaum abwarten, bis er endlich alleine im Gang stand. Mit wenigen Schritten war er bei der Tür zu seinem Labor. Er gab den Code in das Ziffernfeld ein und eilte an den Versuchstisch, klappte die Tasche auf – und stöhnte vor Schmerz, als grelles Licht seine Augen malträtierte.
    »Was zum Teufel bist du?«, murmelte er. Wie sollte er das Ding untersuchen, wenn er es nicht einmal sah?
    Der Reaktor! Das war es!
    Er hetzte an den zweiten Tisch, auf dem ein Telefon stand. Lescroart riss den Hörer an sich und tippte Bevers Durchwahl im Kontrollzentrum.
    »Was?«, bellte der Professor ungewohnt ungehalten in die Leitung.
    »Sie müssen umschalten!«
    »Ersparen Sie mir Ihren kryptischen Scheiß, Mann!« Nein, das klang ganz entschieden nicht wie der Professor Bevers, den er kannte und nicht leiden konnte. »Wir haben ein Problem mit der Kühlung der Magneten und dem Detektor! Energiespitzen wirbeln alles durcheinander.«
    Lescroart schloss die Augen. Dieses strahlende Ding auf seinem Labortisch war für das energetische Chaos verantwortlich, dessen war er sich sicher. Und es speiste sich aus der Energie des Reaktors. Irgendwie …
    »Schalten Sie auf herkömmliche Stromversorgung um«, brüllte Lescroart in den Hörer. »Und zwar sofort, wenn Sie nicht wollen, dass Sie im Dunkeln sitzen.« Das war zwar nur eine leere Drohung, weil der Reaktor die oberirdische Anlage gar nicht speiste, aber das war ihm in diesem Augenblick egal.
    Ohne das Gespräch per Knopfdruck zu beenden, warf er den Hörer auf den Tisch und rannte zum Nebenraum.
    Da stand er, der TriCore II.
    Unscheinbar und doch so wundervoll. Zwei Meter siebenundvierzig hoch, einen Meter achtzig im Durchmesser. Von seinem Innenleben konnte man nichts sehen, da einem die gläsern erscheinenden, senkrecht verlaufenden Röhren, die den TriCore beinahe lückenlos umgaben, den Blick darauf versperrten. Jede dritte Röhre füllten fingernagelgroße Trilithium-Splitter bis obenhin aus. In den restlichen flirrte grünliches Gas.
    Aus den wenigen Lücken dazwischen ragten die Bedienelemente. Von denen interessierte Lescroart im Augenblick aber nur eines: das, mit dem er einen Emergency Shutdown durchführen konnte. Sein Assistent in Vancouver hatte den Knopf mit dem unschönen Begriff »Notaus« tituliert. Da der TriCore aber nicht einfach ausgeknipst werden konnte, sondern kontrolliert herunterfahren musste, fand Lescroart diesen Namen unpassend.
    In dem Moment, als er den Schalter betätigte, war es ihm aber herzlich gleichgültig, wie man ihn bezeichnen sollte.
    Etwa eine Minute später zog das flimmernde Gas aus den Röhren ab.
    Der Kanadier eilte zurück in das Labor. Er hatte sich nicht getäuscht! Das Licht aus der Tasche war tatsächlich erloschen. Endlich konnte er erkennen, was in ihrem Inneren steckte.
    Er wusste nicht, was er erwartet hatte, vielleicht einen Kasten mit Drähten und bunten Lichtern oder einfach nur ein schwarzes unscheinbares Ding, aber ganz gewiss nicht diesen kunstvollen Ball. Er sah eher aus wie ein großes Schmuckstück und nicht wie eine energieraubende Maschine.
    Er berührte sie, ganz kurz nur, und ein Inferno verwirrender Eindrücke flutete durch sein Bewusstsein. Hastig zog er die Hand zurück. Aus dem Schrank mit seinen Utensilien holte er einen Sockel, auf dem sonst Glaskolben ruhten. Ein waagerechter Metallring mit drei kurzen Standbeinen.
    Vorsichtig griff er nach der Tasche und ließ die Kugel in den Sockel gleiten. Selbst jetzt durchzuckten ihn absonderliche Bilder von … von … Er konnte es nicht genau sagen.
    Der Ball bestand aus vielen Einzelteilen, die sich mit sinnverwirrender

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